Nach mehr als fünfzig Jahren fuhr die Dampflok "Waldbröl" am Sonntag wieder in den Bahnhof ihrer namensgebenden Stadt ein. Der Besucherandrang war groß bei der Reaktivierung der zweiten Wiehltalbahn-Hälfte von Oberwiehl nach Waldbröl. Damit hatte auch der "Bergische Löwe" Premiere, die gemeinsamen touristischen Zugfahrten des Eisenbahnmuseums Dieringhausen und der Wiehltalbahn. Reibungslos war die Eröffnung nicht: Wegen Böschungsbränden entlang der Gleise musste die Strecke kurzfristig gesperrt werden. Bild: Andreas Adolphs
Schuld daran sollte der Funkenflug der Lokomotive gewesen sein. Per Nothalt stoppte die Betriebsleitung den Zug. Personal und Polizei inspizierten die Dampflok: Alle Einrichtungen, die Funkenflug vermeiden sollen, funktionierten tadellos. Zweineinhalb Stunden dauerten Feuerwehreinsatz und die anschließende Streckenkotrolle. Bis zur Freigabe pendelte der Triebwagen zwischen Waldbröl und Hermesdorf, um den Fahrgästen zumindest einen kleinen Überblick der Strecke zu ermöglichen.
Das trübte die Stimmung aber nur leicht. Denn nach einem jahrelangen Streit ist die Wiehltalbahn nun wieder komplett von Dieringhausen bis Waldbröl in Betrieb. Das Verkehrsministerium des Landes NRW unter Landesverkehrsminister Oliver Wittke wollte die Strecke 2006 stillegen, um nach dem Abbau der Bahnanlagen in Waldbröl und Wiehl geplante Straßenbauprojekte verwirklichen zu können. Der Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn, seit 1998 Pächter und mit der WB WiehltalBahn GmbH Betreiber der Strecke, widersprach diesen Plänen. Die Kommunen Waldbröl, Wiehl, Morsbach und Reichshof kauften Ende 2006 das Streckennetz von der Deutschen Bahn und äußerten die Absicht, es abzureißen. Die RSE Rhein-Sieg-Eisenbahn Gmbh klagte im Januar 2007 gegen das Land NRW, um eine längerfristige Betriebsgenehmigung zu erhalten, unabhängig davon, ob ein Pachtvertrag bestehe oder nicht. Zuvor war die Genehmigung nur monatlich erteilt worden. Das Verwaltungsgericht gab der RSE Recht, der Bahnverkehr genehmigt. Im Juli 2008 wies das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster den Revisionsantrag des Landes NRW gegen das Urteil ab. Anfang 2009 wurde der Rechtsstreit wurde förmlich beendet und der Strecke eine gerichtliche Betriebsgenehmigung bis 2056 erteilt.
Der "Bergische Löwe" fährt an regelmäßigen Terminen die Strecke ab. Informationen zu den Touristenfahrten und der Geschichte gibt es auf der Internetseiten der Wiehltalbahn und des "Bergischen Löwen".
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Kommentare
Werner Büder
June 15, 2011 um 8:54 pm
Hallo Herr Domagala, wieder muss ich Ihnen voll und ganz zustimmen das man das Bröhltal mit ein beziehen könnte wäre Vieleicht nicht schlecht wenn der Kostenfaktor im rammen des ganzen bleibt aber leider ist ja nicht mehr viel vorhanden von der Trasse man muss einiges an Geld dafür auf bringen. Hätte ich das Geld dafür würde ich es bei euch anlegen gut die Bahnhöfe sind noch vorhanden aber meistens im Privathand. Ich finde es toll die Idee muss man mit dem Rat des Oberberg verhandeln. Aber ich glaube die haben kein Interesse was dabei zu tun Gemeinden haben kein Euros mehr so für heute Genuch Geschrieben. Mit Freundlichem Gruß Trainz Werner (Büder)
Werner Büder
July 2, 2010 um 12:24 pm
Hallo Eisenbahn Freunde!!!!!
Ich bin auch ein freund von Dampfloks,und freue mich immer wenn
ich eine dampfen sehe und fahren man muss euch allen die an der Strecke in eigen Leistung gearbeitet ein grosses Lob aussprechen ich Stimme Herrn W. Domagala voll und ganz zu Das Bröltal ladet doch formlich ein!
Weiter so,
Werner Büder
Wolfgang Domagala
April 23, 2010 um 3:28 pm
Wenn man jetzt schon bis nach Waldbröl gekommen ist, warum nicht weiter bis nach Hennef Bahnhof, über Ruppichteroth Schönenberg und Ingersau? Die alten Bahnhäuschen/Haltestellen der Schmalspurbahn sind ja noch vorhanden. Wäre auch ein gutes Zugpferd für den neuen Touristikverein Bergischer Rhein Sieg Kreis. Hätten viele Vereine Gemeinden und auch die Stadt Hennef was davon!!
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Domagala
Franz Josef Kraus
April 22, 2010 um 8:49 pm
herzlichen Glückwunsch das ihr nicht auf gegeben habt, da es keine Neider gibt ,ist auch nicht zufällig ein Böschungsbrand enstanden in der der angekündigten Fahrzeit,
werde kurzfristig eine Fahrt mit machen und meine Erfahrungen mitteilen.
Mit lieben Grüßen
Franz Josef Kraus