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Brähmer-Gruppe plant Neubau für seniorengerechte Wohnungen in Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die Brähmer-Gruppe, die unter anderem das Haus Tusculum in Broscheid und die Wohnresidenz am Markt in Neunkirchen betreibt, will mitten in Ruppichteroth bis zu 90 neue Wohnungen errichten. Der Gemeinderat hat diesen Plänen nun in einem ersten Schritt zugestimmt. Foto: Das Areal zwischen Burgstraße und Brölstraße in Ruppichteroth [Daniel Prior]

Auf der nicht öffentlichen Tagesordnung des Gemeinderates stand nur eine "Grundstücksveräußerung in der Ortslage Ruppichteroth". Dahinter verbirgt sich das Grundstück an der Burgstraße im Ruppichterother Oberdorf. Einstimmig beschlossen die Ratsleute, das Areal zu verkaufen. Und ermöglichen damit einen Neubau mitten im Ortskern. Ein weiteres Privatgrundstück, das neben einem Autohändler liegt, haben Jens und Axel Brähmer bereits gekauft. "Damit steht dem Neubau nichts mehr im Wege", sagt Jens Brähmer.

Service-Wohnen statt betreutes Wohnen

Er hat genaue Vorstellungen, was dort entstehen soll. "Die Servicewohnanlage wird ein Äquivalent zu dem Haus, was wir am Markt in Neunkirchen errichtet haben." Landläufig würde man dazu auch "betreutes Wohnen" sagen. "Aber wir wollen mehr bieten, nicht nur 08/15." In Neunkirchen gibt es beispielsweise zwölf unterschiedliche Wohnformate, die Extras wie Echtholzböden, Waschmaschinen und auch eine eigene Küche beinhalten.

Nach den derzeitigen Planungen, die sich noch ändern könnten, sollen etwa 80 bis 90 Wohneinheiten entstehen, die sich von der Burgstraße bis zur Brölstraße erstrecken. Zum Vergleich: Das Wohnhaus in Neunkirchen hat gerade einmal 35 Wohneinheiten. Dort gibt es im Erdgeschoss aber auch ein Café. "Wir überlegen, in Ruppichteroth auch etwas ähnliches unterzubringen, wollen uns aber noch nicht festlegen", so Brähmer.

Wann mit dem Bau begonnen wird, ist noch offen. Zunächst muss ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. "Sollte alles ohne Verzögerungen ablaufen, könnte es 2021 losgehen."

Brähmer-Familie betreibt vier Wohnanlagen

Sein Vater Axel Brähmer und er betreiben bislang zwei Anlagen, die sich auf betreutes Wohnen spezialisiert haben: das Haus Tusculum in Broscheid als vollstationäre Pflegeeinrichtung und "Wohnen am Markt" in Neunkirchen. Olaf Brähmer, Axel Brähmers Bruder, führt zwei Einrichtungen in Hennef: das "Kurhaus am Park" als Pflegeeinrichtung sowie "Wohnen am Kurhaus" als Wohnresidenz.

Kommentare

  • Ralf Voigt
    July 27, 2019 um 7:36 am

    Die SPD hat schon 2008 einen Antrag gestellt um den Bau von Seniorengerechten Wohnungen in Ruppichteroth zu ermöglichen. Leider hat es bis Heute gedauert, bis sich ein Investor gefunden hat. Wir sind froh darüber, dass die Planung nun konkret wird. Besonders freuen wir uns darüber, dass es ein ortsansässiger Investor ist.

    Neben der Forderung Seniorengerechten Wohnraum zu schaffen, hat die SPD in vielen Anträgen auch bezahlbaren Wohnraum gefordert. Zuletzt haben wir gefordert, dass bei Ausweisung von neuen Baufläche, 30% der Fläche für bezahlbaren Wohnraum benutzt werden muss. Dieser Antrag wird zur Zeit von der Gemeindeverwaltung auf seine rechtmäßige Durchsetzungmöglichkeit überprüft. Leider sind nicht alle Parteien im Gemeinderat für diese Maßnahme. Die FDP ist zum Beispiel der Meinung, dass allein die Ausweisung neuer Baumöglichkeiten bezahlbaren Wohnraum schafft. Wir sind der Meinung, dass die derzeitige Situation beweißt, dass alleine der Markt dies nicht regeln wird.

  • Solbach, Albert
    July 24, 2019 um 9:57 am

    Gut so! Da sich durch den plötzlichen Tod von Michaela Dittermann, die ebenfalls im Zentrum von Ruppichteroth ein entsprechendes Projekt geplant hatte, dieses wohl offensichtlich erledigt hat, ist es dringend erforderlich, barrierefreien Wohnraum zu schaffen. Als ehemaliger Sozialamtsleiter und Behindertenbeauftragter der Gemeinde Ruppichteroth hatte ich in Vergangenheit immer wieder angeführt, dass es dringend erforderlich ist, barrierefreien Wohnraum in der Gemeinde zu schaffen.

    Leider ist der soziale Wohnungsbau in Ruppichteroth fast zum Erliegen gekommen. Damit besteht das nächste Problem. BEZAHLBARER (auch barrierefreier) Wohnraum. In meiner ehemaligen Position hatte ich wöchentlich Anfragen nach barrierefreiem Wohnraum in Ruppichteroth. Leider konnte ich da kaum weiterhelfen. Durch den demograph. Faktor wird die Bevölkerung älter und inmobiler. Daher ist es auch überaus wichtig, eine barrierefreie Infrastruktur zu schaffen.

    Leider habe ich es als ehemaliger Behindertenbeauftragter trotz allen Einsatzes nicht geschafft, alle Barrieren zu entfernen und die Schaffung neuer (z.B. Hallenbadumbau) zu vermeiden. Hier wurde immer wieder auf die Kosten verwiesen, obwohl die Bundesrepublik Deutschland vor zehn Jahren die UN-Behindertenrechtskonvention unterschrieben hat. BARRIEREFREIHEIT darf kein Problem der Kassenlage sein! Ich wünsche mir sehr als Rollstuhlnutzer, dass die Gemeinde hier bald Lösungen findet.

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