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Bröltal zwei Wochen für Baumfällungen gesperrt

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Das Bröltal wird in den Herbstferien für dringende Baumfällarbeiten gesperrt. Autofahrer müssen deshalb großräumige Umleitungen fahren. Foto: Die B478 im Bröltal ist von Bäumen gesäumt. [Nicolas Ottersbach]

Update 30.09.2020 23 Uhr: Wir haben eine Karte mit Umleitungsstecken am Ende des Beitrags eingefügt.

Erst vor wenigen Wochen war bei Schönenberg ein Baum auf die Bundesstraße 478 gestürzt und hatte ein Fahrzeug unter sich begraben. Der Fahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen, überlebte das Unglück aber. Kurz darauf rodete der Landesbetrieb Straße NRW auch umliegende Bäume, um eine Gefahr für den Verkehr auszuschließen. Bei den Routinekontrollen war der Baum zuvor nicht aufgefallen.

Bäume leiden unter Extremsommern

Die meisten Waldgebiete im Bröltal sind im Besitz der Nesselrodeschen Forstverwaltung. Sie wird in den Herbstferien mit dem Landesbetrieb "mehrere Hundert potentielle Gefahrenbäume entlang der B478" fällen, wie es vom Landesbetrieb heißt. Damit sorge man für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. "Es handelt sich hierbei nicht um eine Routinemaßnahme, sondern vielmehr  um eine Reaktion auf das derzeitige Waldsterben. Insbesondere die Buche und Esche haben unter den drei vergangenen Extremsommern gelitten", sagt Fabian Schreder von der Nesselrodeschen Forstverwaltung.

Sperrung in zwei Abschnitten

Um die Stämme entnehmen zu können, muss das Bröltal in zwei Abschnitten gesperrt werden. Zunächst ist vom 10. bis 16. Oktober die Strecke zwischen dem Eckes-Granini-Werk bis Ingersau betroffen, vom 17. bis 25. Oktober folgt der Bereich Ingersau bis Bröleck. Laut Landesbetrieb Straßen NRW sind Umleitungen ausgeschildert. Für den ersten Bauabschnitt führt sie über die L352. "Der Schwerlastverkehr muss eine großräumige Umleitung befahren über die B56 zur Anschlussstelle Lohmar auf die A3 und über das Autobahnkreuz Bonn/Siegburg auf die A560."

Während des zweiten Bauabschnitts führe die Umleitung für alle Verkehrsteilnehmer über die L224 sowie die L189 und B507. Während der Baumaßnahme kommt es darüber hinaus zu Beeinträchtigungen im Öffentlichen Personennahverkehr. Die Buslinie 530 wird in dieser Zeit eine Umleitungsstrecke nutzen.

Bauarbeiten in Hennef verschoben

Die Rodungen haben auch Auswirkungen auf andere Bauarbeiten. Die B478 diente für die Sanierung der L352 (Schloßstraße/ Bergische Straße) zwischen Allner und Happerschoss als Umleitungsstrecke. "Die Fortführung der Arbeiten an der L352 verschiebt sich auf die zweite Herbstferienwoche. Erst dann steht die hier wichtige B478 zwischen Bröl und Ingersau wieder als Umleitungsstrecke zur Verfügung und die L352 kann für die Dauer der dortigen Arbeiten gesperrt werden", so der Landesbetrieb.

Kommentare

  • Uwe
    November 13, 2020 um 3:58 pm

    Und jetzt sieht es aus, als ob der Krieg ausgebrochen ist. Flurschäden soweit das Auge reicht, kaputte Leitplanken, zerstörtes Flussbett, altes Holz und zerbrochene Äste und Bäume liegen überall rum. Und dann der beste Kommentar: Abholzen gegen Waldsterben. Wer schreibt so einen Kommentar? Ganz mein Humor... oh Mann.

  • D. Barth
    October 19, 2020 um 9:18 pm

    Wenn ich hier die Kommentare lese, frage ich mich ernsthaft ob man sich mit der Thematik beschäftigt oder einfach nur den grünen Daumen hat. Ich möchte nicht, dass irgend jemand von einem Baum erschlagen wird. Am Holzpreis, wird es nicht liegen, dass die Bäume gefällt wurden. Durch das Überangebot auf dem Holzmarkt, lohnt es sich sicher nicht zur Zeit Fichten zu fällen. Wenn es um wieder Aufforstung geht, sollte man mal abwarten, da die Arbeiten gerade erst auf dem ersten Abschnitt abgeschlossen wurden. Also liebe Leute, alles nicht so verkrampft sehen, alles wird gut.

    • Uwe
      November 13, 2020 um 4:00 pm

      Dann sollten wir am besten alles Abholzen, dann wird keiner mehr vom Baum erschlagen. Weder hier noch im Amazonas... ach, nee... das ist ja schon alles weg...?

  • Thomas Rubert
    October 19, 2020 um 7:33 am

    War das wirklich sinnvoll? Ich bin dort eben nach dem Urlaub entlang gefahren. Auf der einen Seite beklagt man Waldsterben und Baumschwund und auf der anderen Seite holzt man dermaßen viele Bäume ab? Nicht nur, dass die Attraktivität des Bröltals dadurch erheblich gelitten hat, es führt entlang der Bröl nun zu offenen, kahlen Stellen die austrocknen werden, somit die Bäume drum herum ebenfalls sterben und instabil werden. Wann werden denn mal Aufforstungsarbeiten begonnen? Soll das jetzt echt so bleiben? Dieser wunderschöne Wald ist ZACK einfach weg!

    Natürlich möchte niemand von einem Baum erschlagen werden, jetzt werden es Überschwemmungen und Schammlawinen, weil die fehlenden Pflanzen nichts mehr aufnehmen.

    • Andre Bänninger
      October 19, 2020 um 4:55 pm

      Da kann ich Ihnen nur voll und ganz zustimmen. Ich sehe auch immer nur Abholzen, egal wo man hinschaut - auch in benachbarten Bundesländern. Aber das mal das was abgeholzt wird endlich auch mal aufgeforstet wird sieht man nirgends. Sehr merkwürdig... Klar, dass eine bringt evtl. Geld und das andere kostet Geld. Aber hab ich da sonst noch was verpasst?

  • Claudia
    October 4, 2020 um 10:21 pm

    Gefahrenbäume... bald haben wir hier keinen Wald mehr. Werden auch bald die Autos abgeschafft? Denn es sterben weitaus mehr Menschen im Bröltal durch Autounfälle, als durch umstürzende Bäume!

    • Ira D.
      October 5, 2020 um 7:14 am

      Lassen Sie mit dem Argument auch Gefahrenbäume neben Ihrem Haus lieber stehen, wenn die drohen, Ihnen "auf's Dach" zu kippen? Nein? Ja dann...

      • Thomas Rubert
        October 19, 2020 um 7:58 am

        Ich persönlich: Kaputte Fichten, nein. Bäume die aufs Dach kippen 'könnten', ja, die bleiben stehen. Hätte man hier auch tun sollen. Aber das gute Holz lässt sich ja prima gewinnbringend verkaufen.

  • Simone Löbach
    September 30, 2020 um 6:04 pm

    Hätte man mal früher was unternehmen sollen!

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