Von seiner siebten Laosreise kehrte vor kurzem Ludwig Neuber, Vorsitzender der Deutsch-Laotischen Freundschaftsgesellschaft, zurück. Viele neue Eindrücke und das "Cross of Friendship", die Freundschaftsmedaille, brachte er mit. Die Spitzenpolitiker des Landes nahmen ihn in Empfang, so auch Premierminister Bouasone Bouphavanh. Dabei lobte der 69-jährige CDU-Politiker die kommunistische Regierung und warb für die soziale Marktwirtschaft. Bild: v.l. Padith Phongpachith, deutscher Botschafter Dr. Peter Wienand, Ludwig Neuber und Bouasone Bouphavanh (Privat)
Padith Phongpachith, Ehefrau Anneliese und Sohn Ulrich Neuber reisten mit Neuber in zwölf Tagen durch das Land. Die laotische Regierung stellte den Deutschen dafür sogar zwei Autos zur Verfügung. Auch die laotischen Medien berichteten über Neubers Reise.
Eine Stunde lang redeten Bouphavanh und Neuber über die Zukunftssorgen des durch den Vietnamkrieg zerstörten Landes, wie Wirtschaft, Bildung und Gesundheitswesen, vor allem aber die weitreichenden Umweltprobleme. Traditionelle Brandrodung, die Vernichtung des Urwalds durch Abholzung und die Wasserknappheit des Flusses Mekong machten der armen Bevölkerung zu schaffen. Sowohl die Hauptstadt Vientiane als auch die ehemalige Königsstadt Luang Prabang, die Weltkulturerbe ist, stünden kurz vor einem Wassernotstand. "Angesichts des Klimawandels sind diese Sorgen nicht nur die von Laos und Südostasien, sondern es sind auch unsere Sorgen", so Neuber. Gerade in Deutschland und der EU sähe die laotische Regierung die kompetenten Partner bei der Lösung der großen Wirtschafts- und Umweltprobleme, erklärte der Premierminister Bouphavanh.
In dem dünn besiedelten Land sprechen viele Menschen Deutsch. 3500 Mitglieder hat die Deutsch-Laotische Freundschaftsgesellschaft, die meisten von ihnen studierten in der DDR. Einige Akademiker schlossen ihr Studium nach der Wiedervereinigung in der Bundesrepublik ab. Mit dem Einverständnis der Regierung konnte jetzt ein Alumniverein gegründet werden. Im Vorstand sitzen zwar ausschließlich Regierungsleute, "aber dann haben sie die Sicherheit, dass ich nichts Böses anstelle", so Neuber.
Man dürfe auf die kommunistische Regierung nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zugehen, Respekt sei in diesem Kulturkreis äußerst wichtig. Deutschland habe durch die ehemalige sozialistische DDR für Laos eine besondere freundschaftliche Stellung unter den westlichen Staaten. "Nur das kommunistische Regime funktioniert zur Zeit in Laos", sagt Neuber. Das System sei eine Schutzglocke und Laos dadurch das einzige stabile Land in der Region. Auch wenn er selbst überzeugter Christdemokrat sei, müsse man eingestehen, dass ohne das rigide Einparteiensystem das Chaos ausbrechen würde. Hilfsprojekte seien der richtige Weg, in diesem Jahr wurden schon viele von Deutschland aus unterstützt.
So am Phiavat-Gymnasium in Vientiane, dem Computer und Braille-Drucker für die blinden Schüler übergeben wurden. Gemeinsam mit dem Schweizer Dr. Urs Lauper vom Swiss-Lao Hospital Project aus Zürich konnten in der Provinz Xiengkhouang neue hygienische Wasserversorgungsanlagen für zwei große Dörfer gebaut werden. Allein in dieses Projekt wurden über 32.000 US-Dollar investiert. Nur durch Spenden seien diese Projekte machbar. "Deshalb ist die Freundschaftsmedaille gleichzeitig eine Auszeichnung für alle, die mir helfen."
Spendenkonten: GLFS e.V., Ruppichteroth; Spenden-Konto 502 251 015; BLZ: 370 695 24 Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth oder GLFS e.V., Ruppichteroth; Spenden-Konto 021 001 402 BLZ: 370 502 99 ; Kreissparkasse Köln.
Surftipp: www.lao-german-society.org
Videotipp: www.youtube.com
Noch kein Kommentar vorhanden.