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Bröltaler SC gewinnt Kreispokal im Elfmeterschießen

„Da habe ich gedacht: das war’s. Schön, dass wir dabei waren“

Von Nicolas Ottersbach | | Sport

Die Fußball-Damenmannschaft des Bröltaler SC hat den Bitburger Kreispokal 2021 gewonnen. Die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen. Foto/Video: Das Pokalfinale BSC gegen TuS Birk [Bröltaler SC, Jonathan Faber]

Edin Arnautovic war siegessicher. Mit seinen gerade einmal 21 Jahren spricht er so, als hätte er zum x-ten Mal eine Mannschaft zum Pokal geführt. Dabei trainiert er die Damenmannschaft des Bröltaler SC erst seit vergangenem Jahr, hatte es vorher nur mit Jugendmannschaften zu tun. Er ist überhaupt der erste Pokalsieg-Trainer des BSC im Seniorenbereich. „Ich hatte mit nichts anderem gerechnet. Die Vorzeichen waren optimal“, sagt er am Telefon, während der Wirt im Hintergrund quer durch die Kneipe brüllt. Einen Tag nach dem Sieg im Bitburger Kreispokal wird ein bisschen das nachgeholt, was vorher nicht gefeiert werden konnte. Arnautovic hatte auf dem Rückweg des Spiels einen Autounfall. Totalschaden, Besuch im Krankenhaus. Die große Pokalfeier fiel ins Wasser.

Doch bis dahin lief fast alles wie am Schnürchen. „Ich musste die Mannschaft nicht motivieren, alle hatten Bock“, sagt Arnautovic. Schon der Halbfinalgegner spielte eine Klasse höher als der BSC, dennoch war der Endstand 5:2. Den Finalgegner und Landesligisten TuS Birk kannten die Damen, die in der Kreisliga A kicken, auch schon aus früheren Spielen. In der Saison 2011/2012 waren die Bröltaler in der Landesliga, stiegen dann in die Bezirksliga ab, und landeten schließlich 2018/2019 in der Kreisliga. In den vergangenen beiden Jahren verpassten sie den Aufstieg nur knapp. Sportlich war man vielleicht bereit, aber auf dem Platz gehört eben auch immer etwas Glück dazu.

"Das kriegen wir nicht mehr gedreht"

Und nun? Das Glück ist immer noch nicht so richtig auf der Bröltaler Seite. Doch trotz vieler Verletzter stand im Pokalfinale keine B-Elf auf dem Platz. Oder, wie Kapitän Jana Kirmis sagt: „Wir stehen im Saft.“ Die erste Halbzeit war ziemlich ausgeglichen, trotzdem dominierte der BSC und schoss zwei Tore.

In der zweiten Halbzeit waren sie dann wie ausgewechselt, obwohl es keine Auswechslungen gab. „Wir haben uns total hinten reindrücken lassen. Die Luft war raus“, sagt Kirmis. Plötzlich lief es nicht mehr so rund, wie man es aus den vergangenen Spielen, in der Meisterschaft führt das Team die Tabelle an, gewohnt war. Birk erzielte den ersten Gegentreffer, dann den zweiten. Ausgleich. „Da habe ich gedacht: das war’s. Das kriegen wir nicht mehr gedreht. Schön, dass wir dabei waren“, erzählt Kirmis.

Doch die Bröltaler hielten dagegen und retteten sich in die Verlängerung. Wieder wurde hart gekämpft, auf beiden Seiten gab es einige Torchancen. Aber keiner verwandelte sie. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir dafür noch die Körner haben“, sagt Kirmis. Kurz vor Abpfiff passierte dann noch eine brenzlige Situation vor dem Bröltaler Tor, in der sich Keeper und Spielerinnen auf den Ball schmissen. Ergebnis: Angeknackster Finger, Torwartwechsel. Und das im Elfmeterschießen.

Torwartwechsel im Elfmeterschießen

Doch Wechsel-Torhüterin Lydia Georgi machte ihren Job gut. Man hätte meinen können, dass sie als Geheimwaffe im Kasten steht. An drei Bällen war sie dran, einen hielt sie – den entscheidenden. Nun musste nur noch der Hennefer Neuzugang Emily Kronenberg den letzten Schuss verwandeln. Wie man das am besten macht? Selbstsicher, ohne Schnörkel und ein bisschen schmutzig: Vollspann auf Kopfhöhe des Torwarts. Endstand: 7:6 für den Bröltaler SC.

Nach der Siegerehrung mit Pokalverleihung wurde natürlich noch am Platz gefeiert. Danach sollte es zur Kapitän Kirmis nach Hause gehen, der Unfall machte ihnen aber einen Strich durch die Rechnung – Stimmung kam nicht mehr auf. Aber die Damen sind froh, dass ihr Trainer mit kleinen Blessuren davongekommen ist. Die richtige Feier wird nachgeholt.

Herbstmeister und dann Aufstieg?

Der Fokus liegt ohnehin auf den nächsten Spielen. Bis zur Winterpause sind es noch drei Begegnungen. „Wir wollen Herbstmeister werden“, gibt Kirmis das gemeinsame Ziel aus. Es sind kleine Schritte, auf die das Team blickt. Aber immer das Große im Blick. „Wir sind wieder ein riesiges Stück nach vorne gekommen. Die Schritte die wir machen, sind immens“, sagt Edin Arnautivic dazu. In der Tabelle liegt der BSC auf Platz zwei, ein Spiel und drei Punkte weniger als Rot-Weiß Hütte. Wer Herbstmeister wird, hat auch gute Chancen, die Meisterschaft zu holen, endlich wieder aufzusteigen. Und im nächsten Jahr sind die Damen dank des Pokalsiegs für den Mittelrhein-Pokal qualifiziert.

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels war die Rede davon, dass Arnautovic der erste Kreispokal-Sieger-Trainer des BSC ist. Tatsächlich gab es vor ihm schon jemanden, allerdings im Juniorenbereich: Guido Steimel und Rolf Hänscheid mit der D-Jugend gegen eine eigentlich unschlagbare Fußballschule Hennef.

Kommentare

  • Roger
    October 5, 2021 um 7:18 am

    Meine Glückwünsche zum gemeinsamen Erfolg gelten der Mannschaft und dem Trainer!

  • Ucky
    October 4, 2021 um 1:39 pm

    Die BSC-03 Damen sind nun mal eine tolle Truppe. Die Verletzten Spielerinnen waren auch da und haben ihre Truppe moralisch unterstützt. Einige mussten ja arbeiten. Der Aufstieg ist jetzt das erklärte Ziel.

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