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Dem Wild fehlen natürliche Feinde

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

In den Ruppichterother Wäldern hat die Jagdsaison begonnen. Förster und Jäger wollen dafür sorgen, dass Flora und Fauna im Gleichgewicht sind. Das Wildfleisch wird auf der Burg Herrnstein und dem Feierabendmarkt in Winterscheid verkauft. Foto: Rehwild in Ruppichterother Wäldern [Privat]

Grundsätzlich ist der Wald in Ruppichteroth in einem guten Zustand. Es gibt keine Blauzungenkrankheit, keine Maul- und Klauenseuche. „Aber Trockenheit und der Borkenkäfer beschäftigen uns“, sagt Förster Fabian Schreder, der für die Nesselrodsche Forstverwaltung arbeitet. Er ist mit seinen Kollegen dafür zuständig, dass der Wald so bewirtschaftet wird, dass auch nachfolgende Generationen noch etwas von ihm haben.

Milde Winter sorgen für Überpopulation

Momentan bedeutet das vor allem, Wild zu jagen. „Die Dichte ist zu groß“, erklärt er. Kontinuierlich stiegen die Beschwerden von Landwirten, dass Schwarzwild die Äcker verwüsten würde – obwohl man auch mehr Tiere erlege. „Durch die milden Winter bekommt eine Sau dreimal im Jahr Nachwuchs.“

Beim Rehwild sei es ähnlich. Doch anstatt Maisfelder umzuwühlen, fressen sie junge Bäume, wenn sie kein anderes Futter auf den Wiesen oder im Wald finden. „Dann gehen die neuen Waldflächen, die wir beispielsweise wegen des Borkenkäfer-Kahlschlags aufgeforstet haben, kaputt“, sagt Schreder.

Natürliche Feinde fehlen

Das Problem: Die natürlichen Feinde des Wilds, die Großräuber wie Bär und Luchs, aber auch der langsam zurückkehrende Wolf, sind in den heimischen Wäldern kaum noch vorhanden. „Durch die Jagd übernehmen wir diese Rolle.“ Ein zweiter Aspekt sei der vorbeugende Seuchenschutz, bei dichter Population verbreiten sich Krankheiten schneller. So hatte man im Rhein-Sieg-Kreis Sorge, dass die Afrikanische Schweinepest ausbrechen könnte. „Das betrifft dann nicht nur das Wild, sondern auch die Mastbetriebe. Seuchen sind derzeit kein Thema.“

Wo kann man Wild kaufen?

Das Wild, das die Jäger erlegen, wird nicht weggeschmissen oder verfüttert. Was in den vergangenen Monaten nicht sofort verkauft wurde, wird wie in der Lebensmittelindustrie direkt eingefroren und haltbar gemacht. Jetzt in der Jagdsaison gibt es auch feste Termine auf der Burg Herrnstein, an denen frisches Wild erworben werden kann. „Zudem haben wir einen Stand auf dem Feierabendmarkt in Winterscheid, bei dem wir Hirsch, Rehwild und Wildschwein küchenfertig portioniert anbieten“, sagt Schreder. Infos zum Verkauf gibt es unter 0177/4424003 und 02247/2244.

Kommentare

  • Alice Rose
    November 23, 2019 um 5:45 pm

    Was freuen sich doch die Grünrockmörder, dass sie töten dürfen! Hurra! Die Natur regelt sich alleine, wenn die blöde Menschheit sie in Ruhe ließe!

  • Micha vom Nutscheid
    November 21, 2019 um 5:54 pm

    In diesem Bericht zeigt sich wie gestört das Gleichgewicht in unseren Wäldern ist. Leider muss der Mensch, mit verstärktem bejagen Schwarz und Rotwild niederhalten, bevor ich jetzt wieder falsch verstandenen werde, die Schäden in der Natur sind zu hoch als das eine Alternative für Jagd besteht. Ja auch ich freue mich jeden Tag wenn auf der Wiese hinter den Haus die Rege stehen, ich verfluche es wenn die Sauen sich an meinem Salat schadlos halten, aber mit Bedacht wird bei einer Bejagung die natürliche Selektion unterstützt. Man sollte nicht die schlechten Beispiele aus den WWW nehmen und alle Jäger über einen Kamm zu scheren, moderne Jagd ist Bestandteil des Umweltschutz und wird in unserer Gemeinde verantwortungsvoll ausgeführt. Micha vom Nutscheid

    • Ira
      November 24, 2019 um 12:14 am

      Die einzige Spezies, die dezimiert gehört, ist der Mensch!

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