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Der Papst wacht noch ein paar Tage

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Es ist eine kleine Weihnachtsinsel, selbst wenn das Fest schon längst vorbei ist. Die Bergische Heimatkrippe von Alois Müller in Hambuchen hat noch bis Samstag, 4. Februar, geöffnet. Dann kann sich endlich Papst Johannes Paul II. ausruhen. Denn seit Jahren wacht er von einem Stuhl über das Fachwerk-Idyll im Gartenhäusschen.

Die Figur hatte Müller, der mittlerweile 76 Jahre alt ist, zu seinem 70. Geburtstag geschenkt bekommen. Seinen "Lieblingspapst" konnte er natürlich nicht einfach irgendwo hinstellen. "Also baute ich eine kleine Kapelle, deren offenes Tor genau auf die Heimatkrippe zeigt", sagt Müller. Originalgetreu, versteht sich. Das Vorbild steht in Marienfeld, selbst die verlegten Steinplatten vor der Kapelle gleich. "Das muss so sein", erklärt er. Wenn die Details nicht und Größenverhältnisse nicht übereinstimmten, gehe das Gefühl für die Wirklichkeit verloren. Und das merke der Betrachter sofort.

Darauf hat er bei tausenden Kleinteilen in der Heimatkrippe geachtet. Die rund 200 Figuren sind immer etwas kleiner als die Türrahmen. Axt und Säge gerade so groß, dass sie in die Hand der Arbeiter passen würden. Das ist aber gar nicht einfach, denn Zubehör gibt es im passenden Maßstab so gut wie nie. "Vieles bastele ich dann selbst", sagt der gelernte Maschinenschlosser. Dazu zählt auch der zweirädrige Milchwagen, vor den zwei Kühe gespannt sind. Der ist dem seines Vaters nachempfunden.

Und auch die Gebäude haben etwas mit der Region zutun, schließlich ist es die "Bergische Heimatkrippe". Wie die alte Ruppichterother Synagoge, der alte Bahnhof an der Brölstraße, Bickenbachs Stall oder die Mühle im Rospetal bei Gummersbach. "Vor der Mühle stehen die Kinder immer ganz erstaunt", sagt Alois Müller. Dort fließt echtes Wasser und treibt das Mühlenrad an. Dann muss er den Vorhang des Podestes hochheben und erklären, wie das ganze funktioniert: Eine kleine Pumpe fördert das Nass. Die Ruppichterother Kindergärten kommen jedes Jahr vorbei, für sie sammelt Müller derzeit Spenden. Weil der Eintritt zur Heimatkrippe frei ist, stecken viele etwas Geld in die Spardose.

Verändern wird sich die Heimatkrippe nicht mehr. "Trotzdem entdeckt man immer wieder kleine Details, die man vorher noch nicht gesehen hat", sagt ein Besucher. Seit 22 Jahren hat Alois Müller immer ein bisschen daran weitergearbeitet, jetzt ist schlichtweg kein Platz mehr. Dafür stehen neue Projekte an: Im Moment rekonstruiert er die Burgruine Herrenbröl.

Wer nicht bis Dezember warten kann und die Heimatkrippe vorher sehen möchte, kann sich unter der Rufnummer 02295/6575 anmelden.

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