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Die Kärbholz-Tage sind gezählt

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Auch die Kärbholz-Tage ziehen aus Ruppichteroth weg: Die Deutschrock-Band verlagert nach dem Open-Air Festival "Heimspiel" im Sommer auch die Kärbholz-Tage am Jahresende in die Nachbargemeinde Windeck. Neue Spielstätte wird am 16. und 17. Dezember die Kabelmetal-Halle in Schladern. "Wir haben nicht mehr genug Platz", sagt Gitarrist Adrian Kühn. Dabei hatten die Musiker erst im vergangenen Jahr eine neue Bühne im Berghof in Schönenberg gebaut. Fotos: Kärbholz-Tage 2015

Es hat ein bisschen etwas vom Sprichwort "man soll gehen, wenn es am schönsten ist". Mehrere Jahre spielte Kärbholz im alten Saal des Tanzcafe Berghof, lockten Tausende Deutschrock-Fans aus ganz Deutschland in den Ort. Es gab ein Meer aus Feuerzeugen, wilde Pogo-Tanzeinlagen und volle Gästezimmer. Aus einem abendlichen Konzert wurden zwei, mit namenhaften Bands.

"Zum Schluss geriet das Gebäude aber an seine Grenzen", sagt Kühn. Die Parkplätze entlang der schmalen Straßen reichten nicht aus. An den Theken konnte nicht genug Bier ausgeschenkt werden, es gab keine behindertengerechten Toiletten und der Backstage-Bereich platzte aus allen Nähten. Genau so wie der Saal, in dem knapp 500 Besucher dicht gedrängt feierten. Vielen gefiel die heimelige Atmosphäre, die trotz professioneller Organisation nicht kaputt gemacht wurde.

Das war auch der Verdienst von Inhaber Heiner Thölen, der die Band von Beginn an unterstützte. Schon zu der Zeit, als sie noch nicht in ganz Deutschland bekannt waren und auf Riesen-Festivals wie Wacken spielte. "Dafür sind wir sehr dankbar", sagt Adrian Kühn.

Der Abschied hat aber auch einen faden Beigeschmack. Denn er offenbart, dass Ruppichteroth schlecht aufgestellt ist für Veranstaltungen ab 500 Leuten. Der einzige Raum, der so viel fassen kann und konzerttauglich ist, ist die Bröltalhalle. Und die ist eine nackte Turnhalle, in der Bühne, Technik und Bewirtung erst aufgebaut werden müssen. "Das haben wir einmal gemacht und es hat sich für uns nicht gerechnet", sagt Kühn und fügt hinzu: "Wir würden wirklich gerne in der Gemeinde bleiben, aber es gibt keine Möglichkeiten."

Das gleiche Bild gab es schon beim Heimspiel: Auch hier musste sich die Band in der Nachbarschaft umsehen und wurde in Rosbach fündig. In diesem Jahr hat es sich zu einem ausverkauften Festival mit 2000 Besuchern an jedem der zwei Tage entwickelt und soll im nächsten sogar bis zu 3000 locken. Damals, als es gerade einmal 300 waren, war der Bröltaler SC nicht mehr in der Lage, das Konzert während der Sportwoche zu organisieren. Alternativen scheiterten, weil die Band von der Kommunalverwaltung unter anderem aus Naturschutzgründen kein OK bekam.

Und die Kärbholztage? Die 650 Tickets für Samstag (17. Dezember) waren bereits nach einem Tag ausverkauft. Für den Freitag (16. Dezember) sind noch etwa 300 zu haben. "Von dem Ansturm waren selbst wir überrascht", sagt Kühn. Durch die Technik, die bereits vorhanden ist und die bessere Raumaufteilung ist sogar eine Aftershow-Party im Foyer möglich.

Auf die Frage, ob es vielleicht ein drittes Festival in der Heimatgemeinde geben könnte, lautet die Antwort von Kärbholz ganz klar: Nein. Vor allem aus Zeitmangel. Denn alle vier Bandmitglieder haben noch einen anderen Beruf und spielen die etwa 30 Konzerte pro Jahr, immer an den Wochenenden. Für 2017 haben sie ein neues Album und eine Tour geplant, dann können es auch mehr als 40 Konzerte werden. Vielleicht machen sie ja doch nochmal in Ruppichteroth Halt. Und nach Windeck sind es ja auch nur zehn Kilometer.

Kommentare

  • Ralf Dohr
    August 4, 2016 um 10:03 pm

    Hallo Adrian, Hallo Kärbholz, freue mich auf das neue Album! Gruß alter Nachbar

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