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Elektrogerät löste Brand aus

Von Nicolas Ottersbach | | Blaulicht

Mit ihrer Enkelin war die Bewohnerin des Hauses an der Mucher Straße in Ruppichteroth gerade Plätzchenbacken, als sie ein Knistern im Wohnzimmer nebenan bemerkte. Ein Elektrogerät hatte am Montagabend Feuer gefangen. Sofort wurde die Feuerwehr alarmiert, in wenigen Minuten stand die gesamte Einrichtung in Brand und Flammen schlugen aus den Fenstern.

Ein Feuerwehrmann traf kurz danach in privater Kleidung ein, brachte mit einem Bekannten die Frau in Sicherheit und versuchte, das Flammen mit einem kleinen Feuerlöscher einzudämmen. Wenig später kamen die Kameraden zur Hilfe und gingen unter Atemschutz über die Terrasse in das brennende Gebäude. Ein weiterer Trupp löschte von der Vorderseite des Hauses. Das Feuer war schnell unter Kontrolle. Die Deckenverkleidung wurde heruntergerissen, um nach letzten Glutnestern zu suchen. Über 40 Einsatzkräfte und zehn Fahrzeuge aus Ruppicheroth und Winterscheid waren vor Ort.

"Die Photovoltaikanlage bereitete uns Probleme", sagt der Ruppichterother Wehrleiter Claus Müller. Weil die nicht abschaltbar ist und ständig Strom liefert, hätten die Wehrmänner einen Stromschlag bekommen können. Doch der Dachstuhl und die darüberliegenden Solarmodule blieben unbeschädigt.

Dafür hatte sich der Ruß im gesamten Haus verteilt und machte es unbewohnbar. Der Schaden ist hoch, kann aber nach Schätzungen der Feuerwehr repariert werden. Die Bewohner kamen bei Bekannten unter. Verletzt wurde niemand, die Frau brachte ein Rettungswagen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.

Kommentare

  • Christoph Müller (Pucki)
    December 8, 2011 um 1:36 pm

    Ich hätte meinem Instinkt folgen und die Sache einfach nicht kommentieren sollen. Wir als Feuerwehr sind uns den allgemeinen Gefahren dieser Anlagen durchaus bewusst. Hier sollte lediglich zum Ausdruck kommen, dass bei diesem Einsatz die Photovoltaikanlange kein Problem darstellte. Und es stimmt: die beschriebenen Feuerwehrschalter sind leider nicht weit verbreitet.

  • Gerhard Feyerabend
    December 8, 2011 um 8:34 am

    Ein Freischalten der Energieversorgung über den Hauptverteiler schaltet regulär nicht die PV-Anlage frei. Zwar wird der Umrichter vom Netz genommen, aber die Leitungen von den Zellen zum Verteiler bleiben weiterhin unter Spannung (gefährliche Gleichspannung). Durch die Hitzeentwicklung bei einem Brand kann die Isolierung dieser Leitungen schmelzen und die Adern freilegen. Damit ist der Einsatz von Wasser als Löschmittel extrem gefährlich. Um dies zu verhindern, gibt es die von mir beschriebenen Feuerwehrschalter, welche, direkt unterm Dach installiert, die im Haus verlegten Leitungen bis zum Umrichter freischalten, sobald die Energieversorgung gekappt wird. Dies hilft zwar nicht bei einem notwendigen Löschangriff im Dachbereich, aber bei allen anderen Löschtätigkeiten minimiert sich dadurch die von der PV-Anlage ausgehende Gefahr.

  • Christoph Müller (Pucki)
    December 7, 2011 um 10:14 pm

    Die Photovoltaikanlage bereitete bei diesem Einsatz keine Probleme. Die Energiezufuhr sowohl vom Netzbetreiber als auch von der Photovoltaikanlage wurde kurz nach Beginn der Löscharbeiten durch die Einsatzkräfte am Hauptverteilerkasten abgestellt. Somit war das Gebäude Spannungsfrei. Probleme wären bei einem Löschangriff im Dachbereich oder beim Öffnen der Dachhaut aufgetreten. Die Zellen der Photovoltaikanlage führen weiterhin Strom, der für den Menschen durchaus tödlich sein kann; und das ist ein generelles Problem dieser Anlagen. Glücklicherweise mussten keine Maßnahmen im Dachbereich ergriffen werden.

  • Gerhard Feyerabend
    December 6, 2011 um 7:30 pm

    Genau aus diesem grund haben wir unsere photovoltaikanlage mit sogenannten PV-Feuerwehrschaltern ausgestattet. Diese schalten die im Haus verlegten Leitungen der Anlage spannungsfrei, sobald das Haus vom Stromnetz getrennt wird (Unterspannungsauslöser). Leider sind diese Schalter noch relativ unbekannt und werden daher selten von den PV-Betrieben angeboten und leider auch nicht von den Wohngebäudeversicherungen honoriert.

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