Der Sturm „Xandra“ hat in der Nacht auf Donnerstag zu mehr als 107 Feuerwehreinsätzen im Rhein-Sieg-Kreis geführt. Die Ruppichterother Feuerwehr war die ganze Nacht im Einsatz. Vorerst gibt es Entwarnung, es drohen jedoch neue Orkanböen. Foto: Die Ruppichterother Feuerwehr zersägt einen Baum, der auf die Straße gefallen ist. [Feuerwehr Ruppichteroth]
Die schweren Windböen haben in der Nacht vor allem Bäume umgerissen, die dann auf Straßen und Stromleitungen stürzten. Das hatte zur Folge, dass in den Gemeinden Ruppichteroth, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Eitorf und Windeck der Strom ausfiel. Betroffen waren etwa 9700 Haushalte. In Ruppichteroth waren unter anderem die Ortschaften Velken und Oeleroth betroffen. Am Donnerstagvormittag konnte Westnetz die Stromversorgung wiederherstellen. Zuvor fuhren die Mitglieder der örtlichen Feuerwehren durch die betroffenen Orte und standen als Ansprechpartner der Bevölkerung zur Verfügung.
Die Löschzüge aus Ruppichteroth und Winterscheid rückten zu rund zehn Einsatzstellen aus. Den ersten Alarm gab es bereits gegen 2 Uhr, als in Hove ein Baum umstürzte. Die Fahrbahn konnte jedoch schnell wieder freigesägt werden, sodass die Freiwilligen zunächst wieder nach Hause fuhren. Eine Stunde später nahm die Windstärke wieder zu, was für mehrere Einsätze sorgte und deshalb die beiden Feuerwehrhäuser dauerhaft besetzt wurden. Die Kreisstraße 55 war durch zehn Bäume blockiert. An der L312, wo ein großer Baum auf die Straße gestürzt war, mussten die Wehrleute wieder abdrehen, weil die Windböen so stark waren, dass weitere Stämme hätten umkippen und die Wehrleute verletzen können. Daraufhin wurde die Landstraße kurzzeitig gesperrt, bis der Wind wieder abgenommen hatte.
Auf der Bundesstraße 478 sorgte in Höhe Herrenbröl ein morscher Baum für eine brenzlige Situation, die glücklicherweise glimpflich endete: Nur wenige Sekunden später passierte ein Auto die Stelle und kollidierte mit dem Baum. Der Fahrer blieb unverletzt.
Weitere Orkanböen erwartet
Der Deutsche Wetterdienst hatte um 8 Uhr die Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen im Rhein-Sieg-Kreis aufgehoben. Allerdings bleibt es noch den ganzen Tag stürmisch. Auch am Freitag nähert sich von Westen her ein weiteres Orkantief. Im Tagesverlauf frischt der Südwestwind kräftig auf und erreicht am frühen Nachmittag bereits Sturmböen. "Im weiteren Nachmittagsverlauf und am Abend nimmt der Wind weiter zu und erreicht Böen zwischen 90 und 110 km/h, stellenweise sind auch Orkanböen um 120 km/h aus westlichen Richtungen nicht ausgeschlossen", teilt der Deutsche Wetterdienst mit.
Im Nachverlauf zieht das Starkwindfeld ostwärts weiter und der Wind lässt deutlich nach. Dies ist ein Hinweis auf eine Wetterlage mit hohem Unwetterpotential. Das Unwetter-Ereignis wird verbreitet erwartet, insbesondere in höheren Lagen. Genauere Angaben zu Ort, Gebiet und Zeitpunkt des Ereignisses können erst mit der Ausgabe der amtlichen Unwetterwarnungen erfolgen. Bitte verfolgen Sie die weiteren Wettervorhersagen mit besonderer Aufmerksamkeit.
Kommentare
Ralph Müller
February 21, 2022 um 8:30 am
Auch ich möchte mich für den Einsatz aller bedanken, die bei solchen Unwettern das Risiko gehen und alles geben, damit für alle wieder die Normalität Einzug halten kann. Das ist nicht selbstverständlich.
Danke Danke Danke.
Dirk Düster
February 20, 2022 um 7:18 pm
Vielen Dank für Euren Einsatz!
Angelika
February 18, 2022 um 11:27 pm
Vielen, vielen Dank! Ihr wart so schnell da und Ihr wart so schnell fertig. Danke, Danke, Danke
Ulrich
February 17, 2022 um 8:14 pm
Wie immer: ihr seid klasse