Das Obergeschoss des Ruppichterother Feuerwehrhauses muss vermutlich kernsaniert werden. Am Mittwochabend hatte ein defektes Küchengerät Feuer gefangen. Erst als ein Feuerwehrmann etwas abholen wollte, wurde der starke Rauch im Gebäude bemerkt. Die Mannschaftsräume und das Treppenhaus sind von schwarzem Ruß überzogen, das Mobiliar zerstört. Erst 2006 war das Feuerwehrhaus eingeweiht worden.
Als der Kamerad den dichten Rauch im Treppenhaus sah, alarmierte er sofort per Handy die Feuerwehr. Wenige Sekunden später war Einsatzleiter Alexander Franken vor Ort, schnell rückten die restlichen Wehrmänner nach. Sofort ordnete Franken an, die Feuerwehrautos aus dem Gebäude zu fahren. "Das war ohne Probleme möglich", sagt er. Denn die Rauchschutztüren funktionierten, die Fahrzeughalle und auch die Umkleideräume konnten betreten werden.
Mit Atemschutzgeräten ging ein Angriffstrupp in das Obergeschoss, der Brandherd war schnell ausgemacht. "Löschen mussten wir nicht mehr", so Franken. Das Feuer war schon mangels brennbarem Material ausgegangen. Es reichte, alle Fenster zu öffnen, um zu Lüften.
Trotzdem ist das gesamte Obergeschoss samt Treppenhaus durch den schwarzen Qualm in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Hitze platzte eine Fensterscheibe, die Plastikverkleidung einer Neonröhre schmolz einfach. Möglich ist, dass der Brand schon mehrere Stunden vor sich hinschwelte, wie zuletzt im Ruppichterother Kindergarten. Heute untersucht die Versicherung das Feuerwehrhaus, in den nächsten Tagen beginnt ein Brandsanierer mit den Arbeiten. Dann kann die Höhe des Schadens beziffert werden, vermutlich mehrere zehntausend Euro.
"Das ist ein herber Rückschlag", sagt Franken. Die Kameraden seien zwar froh, dass niemandem etwas passiert ist. Geknickt seien sie aber auch. Erst vor sechs Jahren wurde das Feuerwehrhaus erbaut, nach und nach hatte es sich der Löschzug eingerichtet. Tischkicker, eine Bar, Beamer - alles muss nun erneuert werden. "Am schwierigsten wird es, die Schadstoffe zu beseitigen", erklärt Franken. Dafür muss auch die Decke abgenommen werden.
Bis zum Feuerwehrfest in sechs Wochen wird die Sanierung nicht abgeschlossen sein. Dass die Feier deshalb auf der Kippe steht, glaubt Franken nicht, auch die Ferienpassaktion soll stattfinden: "Feuerwehr ist Improvisationshandwerk." Dann werde es eben enger.
Noch kein Kommentar vorhanden.