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Fliesengeschäft Harth wird zu Bestgens Tür- und Fensterausstellung

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die Tischlerei Bestgen zieht ins Ruppichterother Oberdorf – zumindest teilweise. Während im Gewerbegebiet weiterhin gewerkelt wird, eröffnet in einem alten Fachwerkhaus eine neue Ausstellung für Türen und Fenster. Fotos: Kai Reinl in der neuen Ausstellung

Dunkles, massives Holz, verzierte Beschläge, eingefasst von einer denkmalgeschützten Fachwerkwand: Die Eingangstür in der Burgstraße kennt Kai Reinl ganz genau. „Die habe ich vor 14 Jahren selbst gebaut“, erzählt der Tischlermeister. Damals stand er mit seinem Betrieb noch am Anfang, hatte ihn gerade von seinem Lehrmeister Joseph Bestgen übernommen. Jetzt zieht es ihn an diesen Ort zurück. Am Donnerstag, 28. November, eröffnet er in diesen Räumen eine Ausstellung für Fenster und Türen – aber auch für ausgewählte Möbel und Dekoration. Oder wie Reinl sagt: „Dinge zeigen, die das zu Hause schön und sicher machen.“

Werkstatt ist zu klein

Schon seit Längerem war er auf der Suche nach passenden Räumen. „Zum einen haben wir in unserer Werkstatt nicht genug Platz, zum anderen habe ich bei einer Ausstellung andere Ansprüche.“ Da wäre zum Beispiel Ruhe, um sich mit Kunden unterhalten zu können. Und es gibt ein weiteres Problem, dass er als Vorsitzender des Gewerbevereins Schaufenster Ruppichteroth gut kennt. In der Gemeinde fehlen Gewerbeflächen. Eine Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets am Bacherbusch, neben dem seine Werkstatt liegt, werde noch Jahre dauern.

Reinls Glück: Die Aufgabe des Fliesengeschäfts von Marie Luise Harth. Sie und ihr Mann hatten in den vergangenen Jahren nicht nur einige Fachwerkhäuser im Oberdorf saniert, sondern brauchten nun auch den Verkaufsraum ihrer Firma aus Altersgründen nicht mehr. „Als ich das hörte, war für mich die Entscheidung klar, dort einziehen zu wollen“, sagt Reinl. Der Raum mit seinen hohen Decken und dem Innenhof sei ideal gewesen. „Wir mussten hier nichts umbauen.“

Fingerscan und Denkmalschutz

Die Immobilie war also sofort bezugsfertig – was fehlte war die Ausstellung. Dafür haben Reinl und seine Angestellten mehrere freistehende Wände errichtet, um Türen und Fenster einbauen zu können. „Der Kunde soll jeden Stil wiederfinden.“ Von der denkmalgeschützten Tür, über hochsichere Schlösser und gläserne Elemente bis zum digitalen Türspion samt Fingerscan. „Wir wollen alle technischen und gestalterischen Möglichkeiten abbilden, denn es gibt mittlerweile für jeden Geschmack eine andere Türvariante,“ sagt Reinl. Und gleiches gelte für Fenster. Herkömmliche Baumärkte könnten da nicht mithalten.

Was man auf den ersten Blick nicht glauben mag: Alle Türen und Fenster, die Reinl ausstellt, sind industriell und trotzdem individuell gefertigt. „Die Qualität ist so gut, dass man sie per Hand nicht besser bauen kann, sondern nur teurer.“ Trotzdem profitieren die Kunden von seinem Fachwissen, was auch schon die Produzenten zu spüren bekamen. Wenn etwas nicht Reinls Ansprüchen entspricht, reklamiert er es. Beispielsweise werden die Leisten bei alten Fenstern, wie sie in Fachwerkhäusern eingebaut werden, jetzt nicht mehr mit Silikon abgedichtet, sondern originalgetreu so gebaut, dass das nicht mehr nötig ist. „Früher hat man dafür schließlich auch kein Silikon benutzt sondern die Leisten aufgeleimt.“ Den Einbau übernimmt sein Betrieb weiterhin selbst. „Auf der Baustelle muss man auch improvisieren. Wir haben dabei auch das Wissen aus der Fertigung.“

Kommentare

  • Biletzke
    November 28, 2019 um 10:59 pm

    Wow, das sieht super aus! Herzlichen Glückwunsch! Das Geschäft/die Ausstellung müssen wir uns mal in Ruhe anschauen. Liebe Grüße aus Berlin.

  • Franz Josef Kraus
    November 27, 2019 um 8:53 pm

    Lieber Kai. Herzlichen Glückwunsch zu deiner Ausstellung. Habe mir sie in der Aufbauphase sehr oft angeschaut. Hier kann der Kunde sich alle Variationen anschauen. Nicht wie im üblichen Internet. Hier ist Fachkompetenz angesagt. In der gesamten Ausstellung. Dazu gehört sehr viel Überzeugung und Mut. Beides hast du.

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