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Gartenschlauch als Feuerlöscher-Zusatz

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

In der Beratungsstelle für vorbeugenden Brandschutz gibt der Ruppichterother Wehrleiter Claus Müller einmal im Monat Ratschläge, wie Privatleute und Gewerbetreibende ihre Gebäude und sich selbst möglichst gut gegen Feuer schützen können. "Zum Beispiel ist der Gartenschlauch ist eine wirkungsvolle Ergänzung zum Feuerlöscher", sagt Müller. Weil das kostenlose Angebot einzigartig im Rhein-Sieg-Kreis ist, kommen die Fragen auch aus den Nachbarkommunen. Foto: Hausbrand in Hänscheid 2011

Erst wenige Monate ist die Beratungsstelle alt, immer mehr Bürger nehmen sie in Anspruch. "Entstanden ist sie aus den Einsatzberichten unserer Feuerwehr", sagt Müller. Jährlich analysieren die freiwilligen Wehrmänner ihre Einsätze: So gab es 22 Brände in 2011, sieben davon waren in privaten Häusern, keiner in gewerblichen Objekten. "Wir machten uns Gedanken, wie die Feuer hätten verhindert werden können", so Müller.

Das sei oft schon mit einfachen Mitteln getan. Warnende Rauchmelder, Sprays, die Tannenbäume feuerfest machen oder das Ausstecken der Elektrogräte, bevor man in den Urlaub fährt. Ein ausreichend langer Gartenschlauch an der Wand ist im Brandfall eine guter und günstiger Zusatz für den Feuerlöscher, der meist schon nach wenigen Sekunden leer ist. Mittlerweile gibt es sogar Möglichkeiten, vom ausgelösten Rauchmelder eine Nachricht direkt auf das Handy zu bekommen.

Die Beratungsstelle soll aber nicht nur Fragen kurz und knapp beantworten, sondern ein Rundum-Service für die Bürger sein. "Deshalb dauert es manchmal länger, um einen fachlichen Ratschlag zu geben", sagt Müller. Die meiste Arbeit findet im Hintergrund statt, wenn in Akten nachgeschlagen und bei Experten nachgefragt wird. Das geht so weit, dass auch ganze Baumaßnahmen begleitet werden können. Wie vor kurzem, als zur Debatte stand, ob eine geplante Feuerleiter wirklich nötig sei und ob es nicht andere Rettungswege gebe. Besonders Betriebe können sich über Brandschutzordnungen und Unterweisungen informieren.

Wenn Müller an die Zukunft der Beratungsstelle denkt, müssen die Menschen einen Anreiz für den besseren Brandschutz bekommen. "Vergünstigte Versicherungen wären eine gute Maßnahme", sagt er. Der Bürger müsse erkennen, welchen persönlichen Vorteil seine Investitionen hätten. Denn oft lese man in der Zeitung von den Unglücken, bleibe aber mit dem sicheren Gefühl zurück, dass so etwas nicht im eigenen Haus passieren könne.

Die nächste Sprechstunde ist am Donnerstag, 6. September, von 16 bis 18 Uhr im Schönenberger Rathaus. Um sich möglichst gut vorbereiten zu können, bittet Claus Müller, sich unter der Rufnummer 02295/4921 oder per Mail an wehrleiter-sprechstunde@ruppichteroth.de mit seinem Anliegen anzumelden. Auch Termine vor Ort sind möglich.

Surftipp: www.feuerwehr-ruppichteroth.de

Download: Jahresbericht der Feuerwehr Ruppichteroth 2011

Kommentare

  • Christoph Müller
    August 14, 2012 um 10:38 pm

    Richtigstellung: Selbstverständlich ist die Brandschutzberatung durch den Leiter der Feuerwehr ein kostenloser Service der Gemeinde. Es entstehen weder dem Bürger Kosten durch die Beratung, noch stellt der Leiter der Feuerwehr diese Leistung der Gemeindeverwaltung gesondert in Rechnung.

     

    Sollten durch meine vorangegangenen Äußerungen diesbezüglich Irritationen aufgekommen sein, so bitte ich, diese zu entschuldigen.

     

    Gruß, der Pucki

  • Christoph Müller
    August 9, 2012 um 9:24 am

    Wie bitte? Ein ausreichend langer Gartenschlauch ist eine gute Ergänzung zum Feuerlöscher? Hier wird wohl gerade der Brandschutz revolutioniert!

    Natürlich ist ein Feuerlöscher nach ein paar Sekunden leer, denn er ist ja auch nur dazu gedacht, Entstehungsbrände zu löschen. Und dann wird doch bitte keiner auf die Idee kommen, noch mal mit dem Gartenschlauch ein Gebäude zu betreten und versuchen, das Feuer zu löschen. Wozu hat die Feuerwehr wohl diese großdimensionierten Schläuche und Atemschutzgeräte?

    Aber hier geht es doch um Brandverhütung; Rauchmelder, Feuerlöscher und der Gartenschlauch verhüten keine Brände. Alles was man als Privatperson dazu wissen muss, kann man an vielen Stellen nachlesen. Eine gesetzliche Rauchmelderpflicht kommt wohl dieses Jahr noch. Und das ist doch das, was wir als Feuerwehr schon lange fordern, denn: "Rauchmelder retten Leben!"

     

    Eine vernünftige Beratung zum Brandschutz ist allerdings sehr speziell und kann eigentlich nur vor Ort erfolgen. Erst recht in Betrieben kann nur vor Ort untersucht werden, wie der Brandschutz optimiert und bestimmungsgemäß durchgeführt werden kann. Dazu gibt es nicht nur Verordnungen und Bestimmungen, sondern auch Behörden, die die Umsetzung begleiten und kontrollieren. Wer dabei Beratungsbedarf hat, wendet sich bsetimmt an Fachunternehmen, die leider auch nicht kostenlos sind. Genau wie der Leiter der Feuerwehr: Der erhält nämlich eine Aufwandsentschädigung. Und die Zeit, die sein Arbeitgeber ihn für seine Tätigkeit als Leiter der Feuerwehr freistellt, stellt er der Gemdeinde in Rechnung.

     

    Ach, wieso benötigen wir zukünftig finanzielle Anreize über z. B. vergünstigte Versicherungen, um den eigenen Brandschutz zu optimieren? Jeder, dem sein und das Leben seiner Nächsten lieb ist, wird sich wohl die entsprechenden Gedanken machen.

     

    Gruß

     

    der Pucki

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