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Gemeindelogo: ja, nein, vielleicht

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Als "Perle des Bröltals" gilt Ruppichteroth schon seit Jahrzehnten. Jetzt soll der Spruch auch in das neue Logo der Gemeinde einfließen - in Form einer Perle. Bisher sind sich die Ratsfraktionen uneins über das Logo, das Bürgermeister Mario Loskill auf der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung vorstellte. Und fühlen sich sogar übergangen. Am Ende muss der Gemeinderat darüber abstimmen.

"Die Verwaltung mit Vertretern der Fachbereiche machte Vorschläge, Kühn Medienkonzept gestaltete das Corporate Design", sagte Loskill. Zu einem früheren Zeitpunkt habe man die Fraktionen nicht einbinden wollen, um den Gestaltungsprozess nicht unnötig kompliziert zu machen. "So konnten wir gar keine Ideen einbringen", kritisierte die CDU-Fraktionsvorsitzende Rita Winkler. Ebenso gefiel es den Christdemokraten nicht, dass die Verwaltung schon ihren Favoriten festgelegt hatte. Gestalterisch sei man "nicht ganz begeistert" vom Logo, "streng genommen liegt die Perle auf dem Logo auch nicht in Ruppichteroth, sondern in Much", sagte Winkler. Und ob die Logo-Perle von den Menschen überhaupt als Perle erkannt werde, sei auch zweifelhaft. Deshalb wolle man sich nun erstmal weitere Vorschläge zeigen lassen, "wir müssen nichts überstürzen".

 

"Die Perle des Bröltals wird als Slogan im Hintergrund verwendet und nicht notwendigerweise kommuniziert, steht aber als Mottogeber für die Gestaltung", erklärte Ruth Kühn von der Medienagentur. Die Position der Perle sei ein neutraler Punkt und habe nichts mit den Hauptorten zu tun. Wichtig sei der Naturaspekt, der im Logo auf die beiden Flüsse Waldbrölbach und Homburgische Bröl reduziert wurde. "Wir wünschten uns viel Gestaltungsfreiraum", so Loskill. Deshalb sei das Logo modular aufgebaut, man könne einzelne Teile für Submarken, wie die Gemeindewerke oder bei Anschreiben, weglassen. Grafik: So soll das neue Gemeindelogo aussehen, wenn es nach der Verwaltung geht

"Das ist Kindergartengeplänkel", wetterte SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Alenfelder Richtung CDU. Es gebe wichtigere Probleme in der Gemeinde, als das Logo. "Es ist doch egal, wo die Perle genau liegt", sagte er. Wichtig sei, dass sich die gesamte Gemeinde mit allen Ortsteilen mit dem Logo identifizieren könne. "Gutes Logo" fanden nicht nur die alten Sozialdemokraten, sondern auch die jungen - nachdem man ihnen den historischen Begriff "Perle des Bröltals" erklärt hatte.

Die Grünen geben sich diplomatisch: Man könne es nicht allen recht machen, "das ist Geschmackssache", sagte Fraktionsvorsitzende Dr. Rita Tondorf. Deshalb wolle man sich in das Logo nicht weiter einmischen, der Bürgermeister als Chef der Verwaltung solle entscheiden. Von einem separaten Arbeitskreis, der sich weiter mit dem Logo beschäftige, halte man nichts. "Viele Köche verderben den Brei."

Ob sie das Logo unterstützen oder erst neue Ideen gesammelt werden sollen, klären FDP und die Linke auf ihrer nächsten Versammlung. "Wir müssen noch beraten", sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus-Peter Smielick. Frank Kemper, Sprecher der Linken, sei bisher hin- und hergerissen. Zwar brauche man ein Logo um modern zu sein, wolle aber das alte Wappen mit viel Geschichte nicht ablösen. "Ich glaube allerdings nicht, dass wir uns sperren werden", sagte Kemper.

"Allzuviel Zeit haben wir nicht für die Entscheidung", mahnte Loskill. Am liebsten wäre es ihm, wenn schon auf der nächsten Ratssitzung abgestimmt würde. Denn bald müsse der Neubürgerbrief gedruckt werden, völlig überarbeitet und mit neuem Gemeindelogo. Eine Neuauflage würde es erst in drei Jahren geben, so lange stände dort noch der alte Schriftzug.

Kommentare

  • Ilse Boddenberg
    July 26, 2011 um 8:50 pm

    Nun sind beinahe 6 Monate vergangen, aber das LOGO, das keines ist, hat sich noch nicht verändert. Mühlen mahlen wohl nicht nur in der großen Politik langsam. Stellen Sie doch die evtl. Entwürfe online, dann können auch Ruppichteroth-verbundene mit entscheiden. Deren Eindruck, sowie der, zukünftiger Besucher, ist doch wichtig!

  • Michael Sachse
    April 1, 2011 um 9:00 am

    Geht doch! Die "Perle" im Logo von der Gemeinde Ruppichteroth soll vom Tisch sein!

     

    Rathaus Insider berichten, dass die Perle im Logo der Gemeinde Ruppichteroth Vergangenheit ist und zukünftig ein Ritter auf seinem Pferd das Symbol/Logo der Gemeinde Ruppichteroth zieren soll. In Anlehnung der Sage, vom Ritter Roth, der im Mittelalter die Region um Ruppichteroth prägte. Viele Ortschaften tragen in ihrem Namen die Endung von dem berühmten Ritter Roth. Ruppichteroth, Retscheroth, Oeleroth, Hugeroth, Gaderoth, Elsenroth, Huppichteroth, Benroth, alle diese Ortschaften würden geprägt vom mittelalterlichem Fläir und selbst in der alten Nibelungen Saga wurden die Taten vom Ritter Roth aus dem Broeltal oft erwähnt.

     

    Na, wenn das nicht mal besser zu unserer Gemeinde Ruppichteroth passt! Danke für die schnelle und unbürokratische Einsicht, das eine Perle wirklich nicht das Richtige gewesen wäre!

     

    Gruß Michael Sachse

    Oberlückeroth (rath)

  • Michael Sachse
    March 31, 2011 um 3:45 pm

    Ha! Ich hoffe ja immer noch, das es sich bei der Perlenaktion um einen Aprilscherz handeln könnte! Aber ... die Gemeinde Ganderkesee hat einen Ganter (Vogel) in ihrem Wappen, der auch im Logo der Gemeinde Verwendung findet. Viele Vereine und Geschäfte aus Ganderkesee benennen sich nach dem Ganter - wie die Werbegemeinschaft GanterMarkt oder die Ganter - Apotheke. Vermutlich lebte im Bereich des heutigen Ganderkesee (um 860 "Gandrikkesarde") ein Stammesführer namens Gandrik (damals galt der Ganter als weiser Vogel - der Stammesführer Gandrik galt somit wohl ebenfall als weiser Mann) Gandriks Arde war somit vermutlich das Land des Gandrik.

     

    Daneben gibt es die Sage zur Entstehung von Ganderkesee. Demnach wollte man eine Kirche bauen, konnte sich jedoch nicht über den Standort einigen. So verband man einem Ganter die Augen und ließ ihn fliegen. Dort, wo er sich niederließ, wurde die Kirche gebaut.

     

    Hatte sich in Ruppichteroth nicht einmal ein Ritter namens Roth niedergelassen und mit seinem Namen die Ortschaften Ruppichteroth, Retscheroth, Oeleroth, Rotscheroth, Hudgeroth, Gaderoth, Elsenroth, Huppichteroth, Berkenroth, Benroth usw. geprägt? Könnten wir uns nicht einen Ritter mit Burg oder ähnliches besser vorstellen für das Logo unserer Gemeinde Ruppichteroth?

     

    In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen April.

    Michael Sachse

    Oberlückeroth (rath)

  • Boddenberg
    March 29, 2011 um 1:35 pm

    Als Kind des Bröltals fühle ich mich noch heute verbunden und schaue mir die Neuigkeiten auf broeltal.de an. Es entsetzt mich regelrecht, dieses neue "Logo", das keins ist, zu sehen. Wer hat sich das nur einfallen lassen? Soweit mir bekannt ist, gibt es mindestens zwei örtliche Mediengestalter die ausgezeichnet sind! Fazit, erst überlegen und dann handeln!

    Gruß I. Boddenberg

  • Jens Engels
    March 28, 2011 um 9:58 pm

    was ist ein logo und wozu dient ein es? logo (wortstamm aus der griechischen sprache) steht für rede, sprache, sinn. ein logo sollte also kurz, knapp und prägnant für etwas sprechen und einen sinn erkennen lassen. ein logo dient auch dem wiedererkennungswert. eine art landkarten-ausschnitt ist da wenig individuell und spiegelt meiner meinung nach keine individualität wieder. des weiteren muß man bei der gestaltung eines logos auch bedenken, wie es sich in geschäftspapiere, website, plakate etc. einbinden lässt und welche vor- oder nachteile aus der gestaltung für den professionellen (offset)druck resultieren.

     

    "perle des Bröltals" ist natürlich schwer zu skizzieren. aber muss das denn. das logo kann auch tal und bröl stilisiert darstellen und die "perle" bringt man als slogan. und ich schließe mich meinen vorrednern insoweit an: ja, es gibt auch in ruppichteroth kreative leute und eine ausschreibung, die ja sonst (soviel ich weiss) mindestens üblich ist oder in der tat ein wettbewerb, vielleicht auch an den schulen, hätte vielleicht sogar eine vielzahl an kreativeren vorschlägen erbracht. warum immer outsourcen, wenn die "perle" so viel zu bieten hat.

     

    wie auch immer: VIEL ERFOLG!

    mit kreativen grüßen

    jens engels

  • Uwe Stommel
    March 24, 2011 um 7:56 pm

    Nun habe ich den Artikel und die Kommentare gelesen und habe ganz verwirrt auf den Kalender geschaut - haben wir schon den 1. April? Nein, wir haben den 24. März! Was bin ich doch für ein Schelm - ich dachte es wäre ein Aprilscherz gewesen!

    Herzlichst,

    Uwe Stommel

  • Michael Sachse
    March 23, 2011 um 10:15 am

    Soll wirklich Zukünftig eine "Perle" im Logo der Gemeinde Ruppichteroth stehen?

     

    Die Gemeinde Ruppichteroth hat in den vergangenen Monaten mutige Entscheidungen getroffen und ihr Gesicht zum Positiven verändert. Grund genug, die starken Seiten Ruppichteroths künftig mit einem neuen zeitgemäßen Logo offensiv bekannt zu machen. Das neue Markenzeichen, das alle Produkte der Gemeinde Ruppichteroth zieren soll, soll sich in maritimen Perlmutt präsentieren.

     

    "Ruppichteroth soll sich mit dem neuen Image zeitgemäß präsentieren," Mit dem neuen Design gehe man einen entscheidenden Schritt in diese Richtung. "Damit soll die Marke Ruppichteroth stärker in das Bewusstsein der Bürger, Besucher und heimischen Unternehmer rücken und ihre Identifikation mit ihrem Standort zu stärken." Die Perle im Logo soll das Erstaunen und den Respekt für eine Gemeinde ausdrücken, und die sich aufgrund ihrer vielen Stärken und Besonderheiten gegenüber anderen vergleichbaren Gemeinden hervorheben. Es soll anzeigen, dass Ruppichteroth wertvoll, stark und eigenwillig ist und den Wettbewerb mit anderen Kommunen nicht scheut. "Wir dürfen uns viel zutrauen und haben allen Grund, stolz auf unsere Gemeinde Ruppichteroth zu sein". Ruppichteroth hat sich in den vergangenen Jahren zum Positiven entwickelt. Dafür stünden mutige Entscheidungen der Politik, von Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen der Gemeinde, die sich für Ruppichteroth engagierten. "Es war Zeit für ein neues Logo, das unsere Gemeinde zukunftsorientiert und innovativ darstellt".

     

    "Die Perle" Kulturelle Bedeutung (Quelle Wikipedia)

    Erste Überlieferungen, in denen Perlen erwähnt werden, stammen aus dem chinesischen Geschichtsbuch von Shu King aus dem Jahr 2206 v. Chr. ("... erhielt König Yu Perlen als Tribut vom Fluss Hwai ..."). Im gesamten Altertum, ob in der arabischen Welt, Persien oder Indien, waren Perlen hoch geschätzt. In der islamischen Perlensymbolik wird die Perle in der Regel mit Jungfräulichkeit verbunden. Für die kurdischen Mystiker ist die Perle wie "ein Embryo, das am Grund seines Muscheluterus schlummert". Auch bei Griechen und Römern waren Perlen sehr begehrt. Die Römer übernahmen den griechischen Namen "margarita" für Perlen auch als Bezeichnung für die Geliebte. Eine ganze Reihe von Muscheln erhielt später den Namenszusatz "margaritifera", ein Begriff, der sich bis heute im Namen Margarete erhalten hat. In vielen Kulturen hatte und hat die Perle einen tiefen Symbolcharakter. So sind Perlen in China z. B. das Symbol für Reichtum, Weisheit und Würde; in Japan bedeuten sie Glück, in Indien Kinderreichtum. In den arabischen Kulturen werden Frauen oder bestimmte Körperpartien wie z. B. Zähne oft mit Perlen verglichen. Die Perle galt darüber hinaus sowohl als Aphrodisiakum wie auch als Heilmittel für Melancholie und Wahnsinn. Sie ist auch Symbol für Tränen. Im Mittelalter erhält sie zudem einen sakralen Charakter. Perlen galten als Zeichen der Liebe zu Gott. So finden sie auch im Neuen Testament der Bibel Erwähnung: Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, je eines der Tore war aus einer Perle, und die Straße der Stadt reines Gold, wie durchsichtiges Glas (Offenbarung des Johannes). Sie waren nicht zuletzt durch die Erwähnung in der heiligen Schrift unverzichtbarer Teil der Machtdemonstration christlicher Herrscher, die sie vorwiegend im Sinne der Zahlensymbolik einsetzten. Die Margaritomantik befasst sich mit der Weissagung mit Hilfe von Perlen. Unter arabischem Einfluss beginnt ab dem 8. Jahrhundert die Verwendung als Heilmittel. In Europa wurden Flussperlen zur Herstellung von Perlmilch verarbeitet und das "aqua perlata" des Mittelalters verwendete Perlenpulver, Essig oder Zitronensaft, Zucker und Kräuter. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nehmen Perlen einen festen Platz in den Lehrbüchern der Pharmazie ein.

     

    Eine Perle für Ruppichteroth? Die Perlenfischer von Ruppichteroth werden Euch dankbar sein!

     

    Michael Sachse

    Oberlückerath

  • Christian B.
    March 23, 2011 um 5:55 am

    Warum initiiert Ihr nicht einen gemeindeweiten Logo-Wettbewerb mit 2 oder 3 Wochen Frist? Es gibt doch sicher genug künstlerich begabte Bröltaler. Über die Entwürfe könnte man ja bei Facebook oder hier abstimmen. :-)

     

    Ich persönlich finde den jetzigen Entwurf nicht gerade einen Eyecatcher, den ihr für Aufmerksamkeit bezüglich Lokaltourismus eigentlich bräuchtet.

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