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Harth bekommt drei Drempels

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

"Drei Katzen wurden in den vergangenen Wochen auf der Harth angefahren", sagte eine Anwohnerin besorgt. Die Raserei auf der Straße zwischen Ahe, Harth und Huppach war Thema im Ausschuss für Planung und Umweltschutz. Einstimmig beschlossen die Mitglieder, dass dort eine Verkehrsberuhigung in Form von Drempels nötig sei. Die noch fehlende Zustimmung des Gemeinderates ist sehr wahrscheinlich.

Dass das Anliegen der "Bürgerinitiative für Verkehrsberuhigung auf der Harth" nicht nur ein subjektiver Eindruck war, belegten Untersuchungen des Straßenverkehrsamtes. "Die Fahrzeuge fahren viel schneller als Tempo 30", sagte Ordnungsamtsleiter Jochen Breuer. Zwei Messungen im November vergangenen Jahres und im April hätten Durchschnittsgeschwindkeiten zwischen 40 und 54 Stundenkilometern ergeben, pro Tag passierten etwa 850 Fahrzeuge. Rund um die Uhr hätten die Messgeräte aufgezeichnet, Spitzen seien herausgefiltert worden. "Wer noch schneller fährt, ist auch durch Verkehrsberuhigungen nicht zu stoppen", erklärte Breuer.

Aus diesen Daten ließen sich nun die Handlungssmöglichkeiten ableiten: Zu gering ist das Verkehrsaufkommen, um die Fahrer durch den Gegenverkehr abzubremsen. Versetzte Parkflächen für Autos oder Verkehrsinseln schieden deshalb aus, so Breuer. Ein festes Blitzgerät sei zu teuer und würde auch erst ab acht bis neun Stundenkilometern zu schnell auslösen. Optimal wären sogenannte "Drempels" nach holländischem Vorbild. Die Teerwellen beruhigen den Verkehr, sind aber so konstruiert, dass sie beim Auffahren das Fahrwerk nicht laut knarren lassen. "Das schont die Nerven der Anwohner", sagte Breuer.

Die genauen Kosten müssten noch berechnet werden, sagte Bürgermeister Mario Loskill. Auf jedenfall sei wegen des angespannten Haushalts eine Beteiligung der Anwohner nötig. Damit hätte die Harther Dorfgemeinschaft, die auch im gesamten Ort Unterschriften für die Verkehrsberuhigung sammelten, kein Problem.

Wo genau die drei Drempels aufgebracht werden, wolle man bei einem Ortstermin mit Anwohnern, Polizei und Straßenverkehrsamt klären, sagte Loskill. Wahrscheinlich sei einer am Ortseingang von Ahe und jeweils an beiden Anfängen der 30-Zone "Auf der Harth". Die ersten zwei Teerwellen könnten schon im Juni bei der Deckensanierung zwischen Ahe und Harth gebaut werden. Der letzte Richtung Huppach würde gegen Ende 2011 kommen, weil dafür die gerade erneuerte Straße aufgerissen werden müsste. Und wenn sich die Drempels bewähren, "können wir sie auch in anderen Problemstraßen anwenden", so Loskill.

Kommentare

  • Thomas Müller
    June 1, 2011 um 9:26 pm

    Als direkt betroffener Harther Bürger sehe ich die neue Asphaltierung mit gemischten Gefühlen. Zum einen sieht es schöner aus, wenn eine Straße sich in einem guten Zustand präsentiert. Zum anderen lädt eine gute Fahrbahn IMMER zum schnell(er)en Fahren ein. Leider ist es so, dass Autofahrer fast ausnahmslos nur dann zum Langsamfahren veranlasst werden, wenn ihrem Auto Schaden droht. Schade.

     

    Somit sind Beruhigungsmaßnahmen DIE EINZIG WIRKSAME Methode, unsere Kinder vor diesen Leuten zu schützen! Dass die Gemeinde sich dann zwei Tage vor dem Ortstermin darauf verständigt, 50% der Einrichtung von den Bürgern bezahlen zu lassen, ist ein Hammer! Sicherheit ist eine öffentliche Angelegenheit. Nach meiner Meinung wäre es sogar besser, den Neubau der Straße, wie er jetzt gemacht wird, zu lassen und das gesparte Geld ausschließlich in Beruhigungsmaßnahmen zu stecken.

    Macht ruhig noch ein paar Löcher mehr in die Strasse Harth-Ahe. Mich stört es nicht - Andere hoffentlich bald... Ich kann auch langsam fahren.

  • Ilka
    May 31, 2011 um 4:44 pm

    Also der Hänger und der LKW stehen soweit voneinander entfernt, das selbst ein blinder Krankenwagenfahrer da durch kommt. Und wenn damit schon was erreicht wird, soll es uns nur Recht sein. Es ist übrigens erlaubt da zu parken.

  • Freya
    May 27, 2011 um 9:07 am

    Das Problem mit der Raserei ist nicht nur in der Harth aktuell. Obwohl im ganzen Ortskern von Ruppichteroth Zone 30 ist, hält sich so gut wie niemand daran. In meiner Straße sind es erstaunlicherweise meistens die bereits seit langem dort wohnenden Anwohner, die ohne Rücksicht auf spielende Kinder durch heizen. Und diese Leute, deren Kinder bereits erwachsen sind und die auch früher auf der Straße spielten, haben keinerlei Verständnis für die jetzt dort spielenden Kinder der Neuzugänge.

     

    Natürlich ist das tragisch, wenn ein Raser eine Katze tot fährt, aber an die Kinder denkt wohl niemand?

  • Minki
    May 26, 2011 um 4:01 pm

    Ich fahre fast täglich durch die Harth und verstehe das Problem aber was ich nicht verstehen kann ist, das z.B. die örtliche Fahrschule ihren Bus oder ihren LKW an der Straße parkt oder zur Zeit ein gelber Anhänger an der Seite auf der Straße steht. Nur mal eine Überlegung bei Familie B. oder Familie T. ist jemand verletzt und ein Krankenwagen muss kommen oder irgendwo da brennt es. Ist es denn egal das der Krankenwagen oder die Feuerwehr da nicht wirklich durch kommt? Liebe Harther ich verstehe euch und möchte euch sicherlich nicht kritisieren aber denkt doch auch bitte mal da dran.

     

    Vielen Dank, Lg

    Minki ;-)

  • Mark
    May 25, 2011 um 10:11 pm

    diese drempels sind zu teuer. aber betonröhren die selber bepflanzt werden müßen sollen aufgestellt werden. find ich toll. und 56 km/h sind in einer 30 zone in den ferien ja nicht zu schnell. ok.

  • Dr. Rita Tondorf
    May 24, 2011 um 12:40 pm

    Wir Grüne sehen an vielen Stellen in der Gemeinde die Notwendigkeit, verkehrsberuhigende Maßnahmen durchzuführen. Wir alle wollen ein lebenswertes Umfeld für junge Familien mit Kindern und ältere Menschen schaffen. Dazu gehört auch, auf der Straße vor der Haustür ein sicheres Gefühl zu haben. Deshalb leben die Menschen hier und nicht in der Großstadt.

     

    Umso bedauerlicher finden wir, dass der Rat nun mit Mehrheit - gegen unsere Stimmen!! - eine Kostenbeteiligung der BürgerInnen von 50 % zu Verkehrsberuhigungsmaßnahmen beschlossen hat. Oft sind es Fehlplanungen der Vergangenheit (wie zu breite Straßen) oder das Fehlverhalten Dritter, die die Menschen in den Dörfern belasten. Dass die nun in solcher Höhe die Kosten tragen sollen, ist der falsche Weg. Kostenbeteiligung ja, aber dem individuellen Fall und den Möglichkeiten der AnwohnerInnen angemessen.

  • Mark
    May 22, 2011 um 10:27 am

    ich finde es nur richtig das sich was tut. manchmal haben wir angst vor müllers lädchen zu arbeiten weil einem der hintern abgefahren wird. auch sind durch die raserei 2 steinschläge im schaufenster des geschäftes. und die katzen sind leider nicht nur angefahren worden sondern tot. lagen dann vor dem geschäft auf der strasse. mit f g mark und kerstin.

  • Fam. Schmitz
    May 21, 2011 um 9:58 pm

    Schön das die Harther drei Drempels bekommen sollen, weil Katzen angefahren worden sind. Bei der Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr (Friedensstrasse) wurden hier zu diesem Thema Halteverbotsschilder installiert, damit die Autofahrer jetzt die ganze Straße von oben bis unten als Rennpiste benutzen können. Kinder haben fast kaum eine Chance über die Strasse zu kommen. Denn 30 fährt dort auch keiner!!! Diese und andere Strassen sollten in Punkto Sicherheit mal überdacht werden.

  • weha
    May 19, 2011 um 3:43 pm

    Von Bröleck nach Jünkersfeld rein brauchen wir keine Drempels, dort überläßt man einfach die Straße sich selbst und man hat eine natürliche Verkehrsberuhigung. Manchmal(bei Gegenverkehr) wirds was eng wenn man einen Krater umfährt, aber das kostet die Gemeinde eher nichts. Aber die Gemeinde gibt ihre Einnahmen auch so ohne Probleme aus.

  • Horst Alenfelder
    May 19, 2011 um 9:49 am

    Eine kurze Anmerkung sei hier gemacht. Drempel wurden in der Gemeinde Ruppichteroth noch nie welche gebaut. Bisher gab es meistens Fahrbahnschwellen, die jedoch den Nachteil haben, daß sie sehr laut sind. Diese Drempel sind langezogene Erhöhungen die man mit Tempo 30 sehr gut überfahren kann, die aber aufgrund der Trägheit eines Automobiles bei höherer Geschwindigkeit dazu führen dass man durchgeschüttelt oder gar wachgerüttelt wird. Ich denke eine gute Lösung die ja erstmal mit 2 Drempeln in Ahe und Ortseingan Harth getestet wird bevor der dritte Drempel kommt.

     

    Der Begriff Drempel ist auch noch von Schildern in den Niederlanden bekannt. Dort ist zu lesen: Let op! Drempels. Es handelt sich dabei um Bremsschwellen in der Mitte der Straße. Dadurch kann die Geschwindigkeit der Fahrzeuge gedrosselt werden. Der Drempel dient hier also zur Verkehrsberuhigung.

  • Angie
    May 18, 2011 um 6:26 pm

    Wir Harther haben sicherlich keine Probleme da drüber zu fahren - zumindest die, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Die verdammten Raser MÜSSEN ausgebremst werden! Mit 30 km/h ist es auch absolut unbedenklich, einen Drempel zu passieren. Wer zu schnell drüber fährt, macht sich halt sein Fahrwerk kaputt. Na und? Sein/Ihr Pech!

     

    Auf die Raser und ihre Belange muss hier keiner Rücksicht nehmen. Die Sicherheit geht vor. Außerdem wird damit hoffentlich auch endlich der Durchfahrverkehr abgeschreckt, der diese Strecke als Abkürzung nutzt, warum auch immer; es bringt nämlich keine Ersparnis. Ich kenne die Drempel-Lösung noch aus den Kreisen AC und HS, wo die wesentlich häufiger eingesetzt werden. Sie sind hier die einzig sinnvolle und effektive mögliche Lösung, den verdammten Rasern Einhalt zu gebieten. Und ich persönlich mache 3 Kreuzzeichen, wenn die Dinger endlich da sind.

  • Wolfgang Steimel
    May 18, 2011 um 7:10 am

    Hallo Harther, ich kann euch gut verstehen, dass ihr in Punkto "Raserei" gerne eine gute und wirksame Lösung wünscht. Denkt aber bitte daran, wenn ihr z.B. Drempels oder Fahrbahnschwellen installieren wollt, IHR müßt fast täglich - und dann - mindestens zweimal darüber fahren. Viele solcher Drempels sind schon wieder zurück gebaut worden, ebenfalls auf Antrag der gleichen Personen, die einen solchen gewünscht hatten.

     

    Ich wünsche euch eine gute Lösung, wägt aber bitte alle derzeit denkbaren Möglichkeiten einer Verkehrsberuhigung ab.

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