Während in London die Olympioniken um die Medaillen kämpfen, blickt der Winterscheider Heimatverein in seinem Jahrbuch 2012 auf die Olypmischen Spiele von 1972 zurück. Der damals 15-jährige Albert Alenfelder und zehn weitere Winterscheider reisten als Helfer nach München. Von der Geiselnahme bekam er erst spät etwas mit. Foto: Die Winterscheider Olympia-Helfer mit Dr. Cornelius von Hovora, Karl-Heinz Kohlhaas, Martin Happ, Elfriede Mücher, Margret Holenfelder, Albert Alenfelder, Elisabeth Körfer, Bernhard Hartwig, Dorothee Reintges, Karl-Heinz Kremer und Bruno Müller (Heimatverein)
Die Geiselnahme der israelischen Sportler war an seinem freien Tag, mit anderen hatte er sich vorgenommen, die Zugspitze zu erklimmen. Erst als Bruno Müller, der mit ihm reiste, seine Frau anrief, erfuhren sie von der Gewalt im olympischen Dorf. "Alle Freude, Offenheit, Heiterkeit und das fröhliche Miteinander waren einem Gefühl der Angst, Trauer, Wut und Ratlosigkeit gewichen", schreibt Müller.
Wie die wichtigsten Handwerker für die Landwirtschaft um 1900 arbeiteten, berichtet Erwin Müller aus Schreckenberg. Sattler, Stellmacher und Huf- un Wagenschmied waren fast ausschließlich für das Herstellen und Instandhalten von landwirtschaftlichem Gerät zuständig. Die Produkte waren Maßarbeit: So war das Zuggerät bei den Pferden, der sogenannte Hamen, an die Konturen des Pferdes angepasst. Der Stellmacher produzierte auch die Holzräder für die Wagen, wo nötig mit Metallbändern verstärkt. Erst nach dem zweiten Weltkrieg setzten sich Vollgummi- und Lufträder in Winterscheid und Umgebung durch.
Der Fund einer Landkarte von 1559 ist "ein echter Schatz für die Erforschung der Siedlungsgeschichte des Bröltals", so Historiker Peter Heinz Krause. Das dreieinhalb Meter lange Papiert zeigt die Gebäude im Bröltal ab Bröleck bis zur Brölmündung in die Sieg. Die Karte war wichtig für einen Rechtsstreit, bei dem es um die Fischereirechte in diesem Abschnitt der Bröl ging. In ihr notiert ist schon die Burg Herrnstein, das Dorf Winterscheid und auch die Ingersaueler Mühle.
An das Original "Schnellesch Schäng" erinnert die mittlerweile Verstorbene Elisabeth Mücher. "Schnellesch Schäng", der mit richtigen Namen Johannes Schneller hieß und aus Bourauel stammte, zog mit seinem Akkordeon durch die Dörfer im Kreis und sang den Leuten Ständchen. "Unterhaltsam war es in jedem Fall", schreibt Mücher, wenn er seine Lieder anstimmte. Denn für jeden hatte er das passende Lied parat. Aber "der Schäng war eigentlich ein ganz armer Schlucker", so Mücher. Als Behinderter erhielt er damals noch keinerlei Unterstützung vom Staat und musste sich alleine durchkämpfen.
Das 68 Seiten dicke Heft gibt es für 7 Euro in den Winterscheider Banken und Claudias Backshop. Auch auf der Winterscheider Kirmes am kommenden Wochenende wird es vom Heimatverein verkauft. Per Email an eberhard.spindler(at)heimatverein-winterscheid.de kann es gegen Vorkasse bestellt werden.
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