Die Sitzbänke liegen auf dem Boden, trennen den Zuschauerraum vom Spielfeld. Der schmalen Streifen ist gleichzeitig die Bank für die Wechselspieler und der Platz des Schiedsrichters. In der Ruppichterother Grundschul-Turnhalle ist nicht viel Platz, für das Fußballturnier der Alten Herren vom Bröltaler SC reicht es aber allemal. Fotos: Nicolas Ottersbach
Es ist enger geworden. Bis vor einem Jahr kickten die Freizeitmannschaften, die sich fast ausschließlich aus Vereinsmitgliedern rekrutieren, noch in der Schönenberger Turnhalle. "Die ist zwar vom Spielfeld her größer, dafür hatten wir aber weniger Platz für das Gesellige", sagt Mitorganisator Marco Keuenhof. Und das, da sind sich alle Teilnehmer einig, sei viel wichtiger als das sportliche Messen und der Wanderpokal.
In der Halle gelten eben andere Regeln. Da wird der Ball an die Bande gespielt, um den Gegner auszudribbeln. Bei sinnlosem Gebolze pfeift der Schiri ab. Dafür aber seltener, wenn es um Körpereinsatz geht.
Ausgefallene Taktiken zahlen sich aus. Weil der Torwart der letzte Mann ist und den Ball nicht in Hand nehmen darf, hocken sich die großen Spieler einfach vor das Tor. Immer mit viel Gezeter und Sprüchen von den Zuschauern begleitet. Das macht die Atmosphäre aus.
"Es geht um den Spaß", sagt Frederick Funke. Der ehemalige Vereinsspieler reiste extra aus Köln für das Turnier an. Die Anwesenheit war auch mehr oder weniger Pflicht für ihn. Schließlich ist er Kapitän und Namensgeber der "Weaslys".
Weil er rote Haare hat, nannten ihn seine Teamkameraden früher "Weasly" - benannt nach den rothaarigen Geschwistern aus den Harry Potter-Filmen. Daraus ist ein regelrechter Kult geworden: Die "Weaslys" treten Auf Freizeitturnieren mit Umhängen an, setzen sich rote Pumuckl-Perücken auf, haben Zauberstäbe und jetzt sogar rote Trikots.
Trotz all dieser Anstrengungen bleibt das Sportliche meist auf der Strecke. Beim Alte Herren-Turnier holten "Weaslys" nur den fünften Platz, Erste wurden die Kicker der ersten Mannschaft. Aber auch die A- und B-Jugendlichen des Vereins schlugen sich gut. Ob die "Weaslys" unter ihnen schon das nächste Nachwuchstalent für den eigenen Kader entdeckt hatten, wollten sie nicht verraten.
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