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Station am Rathaus

In Ruppicheroth gibt es jetzt Carsharing mit einem Elektroauto

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

In großen Städten ist Carsharing längst etabliert. Die Car&RideSharing Community bringt die Elektro-Mietwagen nach Ruppichteroth – und vielleicht sogar in weitere Orte. Foto: Der Renault Zoe steht am Rathaus in Schönenberg [Nicolas Ottersbach]

Gerhard und Jutta Baumeister haben mittlerweile kein eigenes Auto mehr. Nur auf öffentliche Verkehrsmittel setzen sie nicht, vor allem, weil sie auf dem Land wohnen. Zum Einkaufen, für den Sportkurs oder eine Tour nach Köln nehmen sie stattdessen einen Elektro-Mietwagen. „Es ist eine Umgewöhnung, weil ich das Auto erst buchen und auch dahingehen muss. Aber es funktioniert gut“, sagt Jutta Baumeister. Ein eigenes Fahrzeug, das die meiste Zeit herumstehen würde, sei für das Paar unwirtschaftlich.

Genossenschaft versorgt ländliche Gebiete

Vor einigen Jahren haben sie deshalb die Car&RideSharing Community, eine eingetragene Genossenschaft, ins Leben gerufen. Nach Standorten in Marialinden, Overath, Engelskirchen, Radevormwald und Much gibt es jetzt auch einen in Ruppichteroth, am Rathaus in Schönenberg. Dort wird der Renault Zoe abgestellt, geladen und abgeholt. Die Gemeindeverwaltung und die Gemeindewerke Ruppichteroth stellen einen Parkplatz und Strom zur Verfügung. Die Ladestation dafür gibt es schon seit fünf Jahren, sie wurde damals von den Gemeindewerken errichtet. Sie sind nun auch der Genossenschaft beigetreten.

Für den Standort in Ruppichteroth fallen aber noch weitere Kosten an. Rund 300 Euro zahlen die Gemeindewerke monatlich für den Grund-Service, zu dem unter anderem die Reinigung des Fahrzeugs gehört. „Damit ist aber nicht alles abgedeckt, wir haben auch Sponsoren“, erklärt Gerhard Baumeister. So unterstützen beispielsweise die Kreisparkasse Köln und das Autohaus Müller aus Much das Projekt.

So funktioniert das Carsharing

Wer das Carsharing nutzen möchte, muss sich zunächst einmal online registrieren. Über eine App kann dann das Elektroauto gebucht werden, auch mehrere Tage im voraus. Aufgeschlossen wird der Wagen ebenfalls mit dem Handy, im Innern befindet sich dann der Fahrzeugschlüssel, mit dem das Auto ganz konventionell gestartet wird. Von der Ladestation lösen und es wieder anschließen muss jeder Fahrer das Auto selbst.

Monatlich gibt es eine Grundgebühr von 20 Euro – wer zwischen 18 und 25 Jahren alt ist, zahlt sie nicht. Für die ersten zwei Stunden einer Ausleihe fallen drei Euro, danach pro Stunde 1,50 Euro an. Und man zahlt für jeden Kilometer: bis zum 100. sind es 25 Cent, danach 18 Cent. Sobald sich die Monatsrechnung auf insgesamt 100 Euro summiert, wird die Grundgebühr von 20 Euro erlassen.

Was nach viel Geld klingt, ist aus Sicht von Baumeister, der auch seine eigenen Kosten für einen Privatwagen und den ÖPNV ausgerechnet hat, letztlich doch deutlich günstiger. „Es sind darin auch Wartung, Stromkosten und die Versicherung enthalten“, erklärt er. Der Carsharingwagen hat eine Vollkaskoversicherung mit 350 Euro Selbstbeteiligung.

Weitere Standorte geplant

Bürgermeister Mario Loskill ist stolz, „dass die kleinste Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis nun Vorreiter ist“. Das Besondere: Das Elektro-Fahrzeug werden von Bürgern und den Angestellten der Gemeindeverwaltung gemeinsam genutzt. Damit werde in der Anfangsphase die für einen kostendeckenden Betrieb notwendige Auslastung erreicht. In anderen Kommunen hat es laut Gerhard Baumeister einige Monate gedauert, bis sich das System selbst getragen hat. Loskill will möglichst schnell auch in Winterscheid und dem Hauptort Ruppichteroth einen eigenen Carsharing-Standort etablieren.

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