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Keine Party, keine Ufos

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Dieses Licht lockt Mensch und Motte: Wenn die Schmetterlingskundler Heinz Schumacher (62) und Klaus Meyer (56) in der Nacht ihre UV-Lampen aufstellen, um Insekten zu untersuchen, ist reger Publikumsverkehr garantiert. Denn immer wieder halten Passanten ein, um dem seltsamen blauen Licht auf den Grund zu gehen. Zuletzt waren sie im alten Steinbruch an der Brölstraße in Schönenberg und machten eine erstaunliche Entdeckung.

"Die sind alle zwei bis drei Wochen zu früh dran", sagt Schuhmacher. Schon jetzt flatterten ihnen der Nagelfleck (Aglia tau), Birkengabelschwanz (Berura bicuspis) und sogar Grillen ins Netz. "Das alles wird dokumentiert", sagt Meyer.  Die Ergebnisse werden zu Hause ausgewertet, in regelmäßigen Abständen kommen sie dann wieder in den ehemaligen Steinbruch. "Das Ziel ist, langfristig die Entwicklung der Insektenwelt in diesem Biotop zu sehen", erklärt Schumacher. Das ist Pionierarbeit, denn bisher hat diesen Steinbruch in Schönenberg niemand genauer unter die Lupe genommen. Erst vor kurzem wurde er komplett neu gestaltet, entmüllt und von Gestrüpp befreit - unter der Anleitung von Heinz Schumacher und mithilfe des RBN Ruppichteroth. Bald soll es Naturschutzgebiet werden.

Die Hobbyfoscher sind Mitglieder im Verein Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen, zu Deutsch Schmetterlingskundler. Beide sind schon seit Kindertagen von den vielfältigen Insekten begeistert. In letzter Zeit waren sie allerdings nicht mehr so aktiv. "Früher sind wir bis in die Eifel und den Westerwald gefahren", erzählt Schumacher. Immer die mit Netzen verhangenen Leuchten dabei. Sind sie aufgestellt, kommen sofort Neugierige. "Die denken, da gibt es eine Party oder glauben sogar, dass Ufos landen", sagt Schumacher. Einmal hatte sogar ein Jäger die Flinte im Anschlag, weil ihm das ganze komisch vorkam.

Aber davon lasse man sich nicht abhalten. Schließlich wollen Heinz Schumacher und Klaus Meyer bis zum Sommer erste Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren. Und wenn sie Glück haben, das Wetter wolkig und warm ist, sieht man das Licht sowieso nicht mehr. Dann tummeln sich nämlich bis zum 6000 Krabbeltierchen auf den Netzen und verdecken die Sicht.

Surftipp:

www.ag-rh-w-lepidopterologen.de

www.rbn-ruppichteroth.de

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