Der Mucher Getränkehändler Klaus Bute ist mit einem Facebook-Post zum Bierretter geworden und hat innerhalb weniger Stunden 930 Liter Zunft Kölsch verkauft. Das hat sogar die Erzquell-Brauerei beeindruckt. Foto: Klaus Bute und die geretteten Pittermännchen [Privat]
Das vergangene Jahr war für Bute geschäftlich eine Katastrophe. Weil es keine großen Feste gab, brach auch sein Getränkeumsatz ein. „Hauptsächlich arbeite ich für die Gastronomie und beliefere Veranstaltungen in der Umgebung“, erzählt er. Das Minus konnten die Privatkunden nicht auffangen. Für Klaus Bute ist das aber noch lange kein Grund, sich unterkriegen zu lassen.
Ein Herz für Biere
Jetzt hat er mit einer cleveren Aktion für viel Aufmerksamkeit gesorgt: In einem Facebook-Post rief er dazu auf, ein „Herz für Biere“ zu haben. Auf dem Foto dazu waren 93 Pittermännchen Zunft Kölsch zu sehen, die drohten, zum „Brandopfer der Pandemie“ zu werden. „Sie waren im Juli abgefüllt worden, ihr Mindesthaltbarkeitsdatum läuft im Januar ab“, sagt Bute. Statt für üblicherweise 25 bis 30 Euro bot er sie für 19 Euro den potenziellen „Bierrettern“ an – mit enormem Erfolg. Innerhalb eines Abends waren alle Fässchen verkauft, insgesamt 930 Liter Kölsch. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Es waren keine Großkunden, sondern viele einzelne Privatleute“, sagt Bute.
Auch die Erzquell-Brauerei in Bielstein, bei der er die Fässchen besorgt hatte, war vom Erfolg überrascht. Als Getränkehändler fährt Bute den Standort regelmäßig an. Dort wusste man bei seinem letzten Besuch nicht, was man mit den überschüssigen Pittermännchen machen sollte – beinahe wären sie weggeschüttet worden. „Das geht natürlich gar nicht, da kam mir Idee der Bierrettung“, sagt Bierfreund Bute. Und die lief so gut, dass sie demnächst noch einmal wiederholt werden könnte.
Weniger Fassbier verkauft
Generell wurde in der Coronakrise weniger Bier verkauft, wie der Deutsche Bier Brauer Bund mitteilt. Der hat 80 Brauereien in Deutschland befragt. Der Bierabsatz ging im ersten Halbjahr 2020 um 16 Prozent zurück. Vor allem wurde viel weniger Fassbier verkauft, weil keine großen Veranstaltungen stattfanden. Obwohl die Gastronomie im Sommer wieder öffnen konnte, war der Fassbierabsatz noch nicht wieder so hoch wie in den Vorjahren. Wie bei Erzquell blieben dann auch viele Fässer in den Lagern liegen. Im Gegenzug stieg bei Erzquell jedoch der Flaschenverkauf, wodurch die Fassbierverluste fast ausgeglichen wurden.
Kommentare
Wolfgang Kalder
December 31, 2020 um 2:47 pm
Einfach immer wieder Klasse was sich Klaus Bute einfallen lässt! Er hat ein Herz für Kunden, ist sehr kreativ und versprüht immer wieder gute Laune, die wir gerade
jetzt gut gebrauchen können!