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Künftiges Asylbewerberheim müsste saniert werden

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Fenster sind undicht, Wände feucht und schimmlig, sanitäre Anlagen funktionieren nicht. Die Linoleumböden wölben sich in vielen Räumen, Stromkabel liegen offen. Das Treppenhaus braucht Rauchabzüge, um bei einem Feuer als Rettungsweg nutzbar zu sein. Das gemeindeeigene Gebäude in der "Aher Straße 12" ist in einem schlechten Zustand. Jetzt entschied der Ausschuss für Jugend, Familie und Senioren, es zum Asylbewerberheim zu machen. Das kostet insgesamt 158.000 Euro. Nächste Woche muss der Gemeinderat darüber abstimmen. Im Frühjahr könnten die ersten Bewohner einziehen.

Ruppichteroth braucht mehr Platz für Asylbewerber, die vier Heime in Ahe und Harth sind fast ausgelastet. 36 der 43 vom Land Nordrhein-Westfalen zugewiesenen Asylbewerber halten sich derzeit in der Gemeinde auf, nach Hochrechnungen wird diese Zahl in den kommenden Jahren steigen (broeltal.de berichtete).

Vor seinen Beratungen schauten sich die Ausschussmitglieder die Immobilie genauer an. Michael Brettholle vom Bauamt der Gemeinde führte durch das dreistöckige Gebäude und erläuterte die nötigen Bauschritte. "Wir müssen nicht nur in den Brandschutz, sondern auch in die Haustechnik investieren", sagte Brettholle. Brettholle hat insgesamt zwei Bauabschnitte eingeplant, von denen der erste wiederum in drei aufgeteilt ist.

Zunächst soll die Erdgeschosswohnung einzugsfertig gemacht werden (41.500 Euro), dann das Obergeschoss (25.000 Euro) und zum Schluss das Dachgeschoss (31.600 Euro). Mobiliar ist nicht eingerechnet. Weil sich die Gemeinde im Nothaushalt befindet, ist auch die Kasse für die Sanierung knapp. "Die Erdgeschosswohnung könnte aus schon eingesparten Haushaltsmitteln für die Gebäudeerhaltung bezahlt werden", sagte Brettholle. Es würde sofort gestartet. Weitere Gelder kämen aus der Renovierung der Schönenberger Grundschulturnhalle, die nach derzeitigen Erkenntnissen ohnehin aufgeschoben werden müsste. Die energetische Sanierung für rund 60.000 Euro, bei der das Dach und die Fassade neu gedämmt werden, würde auf die nächsten Jahre verschoben.

Wohncontainer, die jährlich 24.000 Euro kosten, sah der Ausschuss als nicht wirtschaftlich an. Denn die kann die Gemeinde wegen Platzmangels erst aufstellen, wenn das Haus in Ahe für 45.000 Euro abgerissen würde. In beiden Fällen hätten bis zu 15 Asylbewerber Platz.

Schon vor einigen Jahren war das Haus in der "Aher Straße 12" ein Asylbewerberheim, dann wurden daraus Sozialwohnungen gemacht. Später war es in einem so schlechten Zustand, dass es für diese Zwecke nicht mehr geeignet war. Die Räume waren verwohnt. "Man muss die Menschen, die dort leben, auch für ihren Lebensraum verantwortlich machen", sagte Ausschussmitglied Shanmugarazah Senthan. Denkbar wäre, dass Asylbewerber, die schon jetzt im Bauhof aushelfen, sich um die Grünpflege und einfache Instandsetzungsarbeiten kümmern.

Kommentare

  • Holger Schmidt
    November 30, 2013 um 9:21 am

    Vielleicht kann die Gemeinde ja auch noch ein paar Euros zusammenkratzen um ein wenig Rindenmulch am Spielplatz der Grundschule auszubringen. Das wäre auch mal nötig.

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