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Planungsausschuss berät

Lidl will in Ruppichteroth seine Ladenfläche erweitern

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Lidl will seine Ladenfläche im Ruppichterother Huwil-Center um 136 Quadratmeter erweitern. Die Gemeindeverwaltung hält von den Plänen nicht viel, am Donnerstag entscheidet der Planungsausschuss darüber. Foto: Der Lidl-Discounter im Huwil-Center [Nicolas Ottersbach]

Im Oktober hatte sich die Lidl-Vertriebs-GmbH an die Gemeinde gewandt, um durch eine Umnutzung von Lagerflächen die Verkaufsfläche von aktuell 1200 um 136 Quadratmeter zu erweitern. Mit einem größeren Angebot lässt sich der Umsatz steigern. Die Nachfrage ist da: Seit seiner Fertigstellung hat sich das Huwil-Center mit den verschiedenen Anbietern zu einem Kundenmagnet entwickelt. In der Corona-Pandemie bilden sich sogar regelmäßig Warteschlangen vor den Läden. Der Parkplatz ist so voll, dass sogar weitere Parkflächen auf dem danebenliegenden Gewerbegrundstück angemietet wurden.

Zusätzliche Stellplätze notwendig

Doch genau dieser Umstand spricht aus Sicht der Gemeinde gegen eine Vergrößerung des Discounters. Durch eine Erhöhung der Verkaufsfläche müssten zusätzliche Stellplätze hergestellt werden, "die mangels verfügbarer Flächen innerhalb des Sondergebietes nicht untergebracht werden können", heißt es in der Stellungnahme. Die Expansion würde aber auch gegen den Bebauungsplan an sich verstoßen. Demnach sei ein Lebensmitteldiscountmarkt mit maximal 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche zulässig, zudem würde die Gesamt-Obergrenze des Einkaufszentrums von höchstens 5000 Quadratmetern überschritten. Folglich müsste nicht nur der Bebauungsplan, sondern auch der Flächennutzungsplan geändert werden.

"Im Rahmen eines etwaigen Bebauungsplan-/Änderungsverfahrens müsste für die von Lidl begehrte Verkaufsflächenerweiterung eine ergänzende gutachterliche Stellungnahme eines Einzelhandelsgutachterbüros beauftragt werden", so die Gemeindeverwaltung. Man fürchtet, dass auch andere Einzelhändler auf die Idee kommen könnten, ihre Fläche zu erweitern. Sie wären "nach Maßgabe des Gleichbehandlungsgrundsatzes im Bebauungsplanänderungsverfahren gleichermaßen zu berücksichtigen".

Auswirkungen auf andere Gemeinden

Die Erweiterung hätte eventuell auch Auswirkungen auf die zentralen Versorgungsbereiche der Nachbargemeinden. So wurde vor dem Bau des Huwil-Centers ein Einzelhandelsstandortkonzept erstellt, das sich genau damit beschäftigte. Demnach sollen negative Auswirkungen auf die Versorgungsstrukturen in anderen Gemeinden vermieden werden - umliegenden Orten also nicht die Kunden abgegraben werden.

"Aufgrund [...] Unabwägbarkeiten eines Planverfahrens und der Tatsache, dass der Firma Lidl der Bebauungsplan mit seinen festgesetzten Verkaufsflächenobergrenzen von Anfang an bekannt war, schlägt die Verwaltung vor, kein Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes und des Bebauungsplanes durchzuführen", so die Gemeinde in ihrer Stellungnahme.

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