So ein Akkordeon ist vielseitig. Es ist nicht nur treuer Gefährte für Pfingsteiersänger, sondern spielt im Ruppichterother Akkordeonorchester ganze Medleys. Oder begleitet exotische Instrumente wie das Marimbaphon, mit dem Robert Engelberth beim Frühlingskonzert des Orchesters am Samstag einen Soloauftritt hatte.
"Wir wollten mal etwas ganz Neues ausprobieren, das Marimbaphon hat hier noch nie einer gespielt", sagte Berufsmusiker Engelberth, der das Stück "Concertino for Marimba and Winds" spielte, während Uli Stommel dirigierte. Das kam gut an. Bei den fremden Klängen, die fast an die Karibik erinnerten, verstummten Bröltahalle schlagartig.
Auch die Band "Mir 2, die 2", die sonst auf Karnevalsbühnen steht, traute sich etwas: Die Männer um Albert Brummenbaum, die früher teilweise selbst Mitglieder im Akkordeonorchester waren, sangen Acapella "kölsche Krätzchen". Passend zum Frühlingskonzert hatten sie sich mintgrüne Hemden übergestreift.
Vorher hatte das zweite Jugendorchester, das von Anneliese Schumacher geleitet wird, mit schwungvollen Werken eröffnet. Das erste Jugendorchester präsentierte bekannte Rock- und Pophits, darunter ein Arrangement von Ralf Schwarzien mit Melodien der Seemanns-Rocker "Santiano". Weil das ohne Gesang nur halb so schön geklungen hätte, trug die junge Marie Schöbel die Textzeilen vor.
Das erste Akkordeonorchester mit Dirigent Peter Zensen erinnerte an das Lebenswerk des verstorbenen Udo Jürgens und spielte seine größten Erfolge begleitet von Schlagzeug und Gitarre.
Uli Stommel, der sonst mit seiner hemdsärmeligen Art keinerlei Scheu vor dem Publikum hat, wurde zum Schluss dann noch nervös: Mit Doris Wirths saß er seit langer Zeit mal nicht im Orchester, sondern mit ihr als Duo vor den Notenständern und spielte "Tea for two".
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