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Mehr Freiheiten für die Gemeindewerke

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die Zukunft wird turbulent für die Ruppichterother Gemeindewerke: Nachdem sie 1963 die Wasserversorgung der Gemeinde übernahmen, folgte in den 90ern das Abwasser. Und jetzt will ihr Leiter Rolf Hänscheid in den Energiemarkt einsteigen. "Dafür ist es aber zwingend notwendig, dass wir nicht mehr als kommunaler Eigenbetrieb arbeiten", sagt er. Die Lösung wäre die Umfirmierung in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).

Als GmbH hätten die Gemeindewerke die Möglichkeit, in allen Tätigkeitsbereichen mit externen Partnern zusammenzuarbeiten. "Das können wir zur Zeit nicht", erklärt Hänscheid. Beispielsweise wäre man alleine nicht im Stande, ein kommunales Stromnetz zu warten. Denkbar wäre, mit den Nachbarn Waldbröl oder Nümbrecht zu kooperieren, die den Schritt zum eigenen Netz bereits gewagt haben. So könnte zunächst der Strom aus den gemeindeeigenen Solaranlagen oder später auch aus Windrädern vermarktet werden.

In der vergangenen Ratssitzung erläuterte Wirtschaftsprüfer Peter Kraushaar, welche Auswirkungen eine GmbH auf die Geschäfte hätte. "Für Kunden und Mitarbeiter würde sich nichts ändern", sagte er. Steuern sparen könnte man nur, wenn man einen Querverbund mit dem Ruppichterother Hallenbad einginge. Denn den Verlust, den das Bad jedes Jahr einfahre, könne man absetzen. Mehrere tausend Euro würden die Gemeindewerke so an Steuern sparen.

Rolf Hänscheid, der vorher von einem noch zu gründenden Aufsichtsrat als Geschäftsführer bestimmt werden müsste, hätte dann auch mehr Freiheiten bei der Vergabe von Aufträgen und der Einstellung oder Entlassung von Mitarbeitern. Er müsse sich nicht mehr an die teils sehr bürokratischen kommunalen Vorgaben halten. "Wir werden in Zukunft definitiv mehr Angestellte benötigen, das steht bei der Umwandlung aber nicht im Vordergrund", sagte er. Niemand solle entlassen werden.

In einem nächsten Schritt muss der Gemeinderat der Gründung der GmbH zustimmen. Das könne frühestens auf der nächsten Ratssitzung geschehen, sodass bereits zum 1. Januar 2014 die GmbH gegründet würde.

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels sprachen wir von Wirtschaftsprüfer Klaus Reising, was nicht stimmte. Ebenso korrigierten wir die zu sparende Steuersumme von "bis zu 40.000 Euro" auf "mehrere tausend Euro".

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