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Ruppichterother entwickelt Hilfe-App

Mit der App "Juhu" können sich Radler bei Pannen unterstützen

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Eine gerissene Kette mitten in der Pampa oder den zweiten Platten auf der Tour: Als Radfahrer ist man auf Vieles vorbereitet, aber eben nicht auf alles. Der Ruppichterother Florian Ehm und zwei Freunde haben jetzt die kostenlose App "Juhu" entwickelt, die Abhilfe schafft. Mit „Juhu“ können Leistungssportler und Hobbyradler gleichermaßen einen digitalen Hilferuf absetzen und sich untereinander helfen. „Es geht darum, den Zusammenhalt der Fahrrad-Familie zu fördern. Helfen macht genauso glücklich, wie Hilfe zu bekommen“, sagt Ehm (38), der auch als Jupp aus dem Fahrrad Podcast „Wattasia“ bekannt ist. Foto: Florian Ehm hilft Radfahrern, die in Ruppichteroth eine Panne haben. [Nicolas Ottersbach]

Alles begann an einem sonnigen Sonntag. Ehms Telefon klingelte, ein Bekannter aus dem Nachbardorf war am Apparat. „Er fragte mich, ob ich einem Rennradfahrer helfen könne“, sagt Ehm. Der Bekannte erzählte „irgendwas von gerissener Kette und 11-fach“ – was ihn nur ratlos die Hände über dem Kopf zusammenschlagen ließ, war für Florian Ehm eine schnelle Diagnose, bei der er auch schnell Hilfe leisten konnte. „Das hätte auch in jedem Radladen schnell erledigt werden können“, sagt Ehm. Doch der gestrandete Rennrad-Pechvogel aus dem Siegener Land und seine drei Begleiter standen vor geschlossenen Ladentüren in Ruppichteroth, der Inhaber war am freien Tag natürlich nicht zu erreichen. „Also schnappte ich mir den Werkzeugkoffer, wir fuhren zusammen die sieben Kilometer zur Panne und tauschten das kaputte Kettenglied“, so Ehm. Ein Paar Handgriffe und dumme Sprüche später konnte die Tour Richtung Köln für das Quartett weitergehen.

Erlebnis brachte Ehm ins Grübeln

Nur durch viel googeln, die Telefonnummer eines Ruppichterothers im Netz und eine ordentliche Portion Glück gelangten die Gestrandeten an den richtigen Helfer. „Ich hatte auch selbst schon das Problem, mit dem Rad nicht mehr weiterzukommen“, erzählt Ehm. Die neuerliche Begegnung brachte ihn ins Grübeln. Er überlegte, wie man den Hilfesuchenden mit dem Hilfsbereiten unkompliziert verbinden kann. Und „Juhu“! Er hatte die zündende Idee. Eine App, die beide verbindet, egal, wo man ist. Ehm setzte sich mit den Programmieren Daniel Schönfelder (41) und Tobias Schmidt (23) zusammen und ein halbes Jahr später kam die App heraus.

„Juhu“ funktioniert simpel. Nach dem Login erstellt man ein Profil und gibt an, in welchem Radius um den eigenen Standort man helfen möchte. Befindet sich in diesem Radius jemand, der einen Hilferuf sendet, bekommt man eine Nachricht, dass jemand in der Nähe Hilfe benötigt. Nun kann der User entscheiden, ob er helfen will. Wenn ja, bestätigt er das und der Hilfesuchende bekommt ebenfalls eine Nachricht, dass man ihm helfen möchte. Nun kann er entscheiden, ob er das Hilfsangebot annimmt, vielleicht schon ein früheres angenommen hat oder ihm bereits geholfen wird. Wenn man selbst Hilfe braucht, öffnet man „Juhu“ und man sieht auf einen Blick, ob Helfende in der Nähe sind. Man sendet das Problem mit einem Titel und einer kleinen Beschreibung ab. Dann flattern die Hilfsangebote rein und man wählt das passende aus.

App ist anonym

„Je mehr Menschen mitmachen, desto besser funktioniert die App. Mit der Zeit soll ein flächendeckendes Netzwerk entstehen“, erklärt Ehm. Dabei werde auch der Datenschutz respektiert. „Alles ist anonym gehalten und wird erst konkret, wenn beide das Angebot annehmen.“ Für Ehm und ist es wichtig, dass die Fahrrad-Community ein Stück weiter zusammenwächst. „Füreinander da sein und zusammen weiterkommen. So ist es doch am schönsten.“

Im App-Store von Google ist die App unter "Juhu - together further" zu finden.

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Kommentare

  • Michael Sachse
    March 16, 2022 um 9:23 am

    Klasse Idee mit Zukunft! "HvO" Helfer vor Ort, klappt auch im Rettungsdienst super, also warum nicht auch zum Thema "Panne am Zweirad". Wünsche dem "Juhu" Service einen erfolgreichen Start!

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