Viele Unklarheiten hat es gegeben, sobald es um das Thema Erdkabel in Litterscheid ging. Auf einem Informationsabend brachten Vertreter des RWE auf Drängen der Gemeinde nun Licht ins Dunkle. Rund 50 betroffene Anwohner folgten der Einladung ins Rathaus.
Dass die Stimmung geladen war, zeigte sich direkt zu Beginn. Die Litterscheider fühlten sich aufgrund fehlender Aufklärung ?übergangen?, führte ein Bürger aus, ?man hätte die Anwohner von Anfang an mit einbeziehen müssen?. So reihte sich Stimme an Stimme: ?Und was ist, wenn ich mich weigere? Dreht ihr mir dann den Saft ab?? - ?Das ist Enteignung!?, lautete ein Zwischenruf. Beschwichtigend wirkte da die Tatsache, dass im gleichen Zuge neue Straßenlaternen angebracht würden, auf Kosten des Stromversorgers.
Die Experten der RWE konnten den Wissensdurst jedoch befriedigen - wenn auch nur mit Hilfe von ein paar diplomatischen Worten des Bürgermeisters. ?Wir schießen, mit einer Rakete?, erklärte Ingenieur Armin Weier. Ein entsetztes Raunen ging durch den Saal. Es folgte die Auflösung. Gemeint waren die Gerätschaften, die abseits der Straße durch den Boden gerammt werden, um den Weg für die Erdkabel vorzubereiten.
Am Ende konnten Armin Weier, Georg Prüssner und Hermann Roth von der RWE jedoch klarmachen, dass es sich beim Ersetzen der teilweise 40 Jahre alten Freileitungen um ein sinnvolles Unterfangen handele. Auch die Kosten, die die Anwohner zum Teil selber zu tragen hätten, wurden in Aussicht auf weniger Stromschwankungen in Kauf genommen. Lediglich die ?Drohung?, wie es so mancher Litterscheider auffasste, die Sanierung im Notfall gerichtlich durchzusetzen, stieß sauer auf.
Mit der Hoffnung angereist, auch eine positive Antwort auf das leidige Thema der Breitbandanbindung zu bekommen, musste Bürgermeister Drawz den Besuchern eine vorläufige Absage erteilen. Die Deutsche Telekom weigere sich strikt, die modernen Telefonleitungen gleich mit in die Erde zu legen.
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