Die Ruppichterother Feuerwehrführung ist wieder vollständig: Bürgermeister Mario Loskill ernannte Ralf Schneider zum Wehrleiter und Kai Willach zum Stellvertreter. Schneider übernimmt das Amt auf sechs, Willach kommissarisch auf zwei Jahre, bis er weitere nötige Qualifikationen für den Feuerwehrdienst erworben hat. Foto: v.l. Kai Willach, Mario Loskill und Ralf Schneider (Feuerwehr Ruppichteroth)
Seit März 2013, als Claus Müller vom Amt des Wehrleiters ausschied, fehlte eine zweite Kraft in der Wehrführung. "Dies würde Schneider aber als alleinige Führungskraft aufgrund der vielfältigen Aufgaben dauerhaft neben seinen beruflichen Verpflichtungen zu sehr belasten", so Loskill. Auch das Gesetz sieht eine Doppelspitze vor. Sie sei nicht nur wichtig für die Einsatzfähigkeit, sondern auch Repräsentationsaufgaben. Schneider und Willach seien Ansprechpartner für die materielle und finanzielle Ausstattung der gesamten Feuerwehr.
Sie selbst wollten sich nicht zum aktuellen Zustand der Wehr und ihren Plänen für die beiden Löschzüge äußern.
Der Gemeinderat hatte sich im Februar einstimmig für die beiden ausgesprochen. "Die Meinung der Feuerwehrkameraden hatte bei unserer Entscheidung natürlich ein starkes Gewicht", sagte Björn Franken von der CDU. So sahen das auch die Linken. "Wir hatten immer die Haltung, dass die Mitglieder der Feuerwehr am besten wissen sollten, wer die Wehrführung übernimmt", sagte Fraktionsvorsitzender Frank Kemper.
Beide Löschzüge sprachen sich bei einer Anhörung durch den Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg für die neue Wehrführung aus. Der Rat hatte die persönliche und fachliche Eignung von Schneider und Willach zu beurteilen.
"Es sollte jetzt unbedingt Ruhe in die Angelegenheit kommen, damit die Sicherheit wieder gewährleistet werden kann", fand Werner Hainke von den Grünen.
Bei all den Brandbriefen, die es gab, drängten sich dem SPD-Fraktionschef Richard Rohs Zweifel auf, ob die "Feuerwehr mit all Ihren freiwilligen Kameraden inzwischen dort angekommen ist, wo sie eigentlich sein sollte". Er hält es für sinnvoll, dem Rat regelmäßig zu berichten, wie es um die Wehr steht. Rohs vertraut wie FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus-Peter Smielick in die Erfahrung der Wehrleitung. "Ralf Schneider ist lange im Geschäft, Kai Willach mit der Feuerwehr groß geworden", so Smielick.
Zur Person
Ralf Schneider war seit 2010 bereits stellvertretender Wehrführer. In seiner fast 40-jährigen Laufbahn in der Feuerwehr Ruppichteroth hatte der selbstständige Schreinermeister und Bestatter schon zuvor im Löschzug Winterscheid verschiedene Funktionen inne, wie die des Jugendfeuerwehrwartes (1981-92) und des Löschzugführers (1992-2010). Im Jahr 2010 wurde ihm für 35 Jahre aktiven Feuerwehrdienst das Feuerwehrehrenzeichen in Gold im Namen des Innenministers des Landes NRW verliehen.
Kai Willach ist der Sohn von Hansfriedrich Willach, der die Ruppichterother Feuerwehr fast 25 Jahre leitete. Der 43-Jährige absolvierte nach einem Maschinenbaustudium und dreijähriger Industrietätigkeit die Ausbildung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst. Seit 1989 war er Mitglied des Ruppichterother Löschzugs und davor in der Jungendgruppe. Er machte Station bei den Berufsfeuerwehren in Berlin und Düsseldorf. 2008 arbeitete er zwischenzeitlich als Ingenieur in der Entwicklung und Konstruktion eines Südtiroler Maschinenbauunternehmens. 2009 wurde er Kommandant der Feuerwehr in Radolfzell, 2010 verließ er sie aus persönlichen Gründen. Aktuell leistet er seinen Dienst in der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr.
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