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Notfallhelfer fangen an zu retten

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Zwei Einsätze haben die Notfallhelfer des Winterscheider Löschzugs schon hinter sich seit ihrem Start vergangenen Freitag. Die speziell ausgebildeten Feuerwehrmänner überbrücken das therapiefreie Intervall, in dem Rettungsdienst und Notarzt noch nicht in vor Ort sind. Sie decken allerdings nur den Winterscheider Raum ab, denn dorthin dauert die Anfahrt des Rettungsdienstes meist sehr lange. "Und jede Sekunde ist entscheidend", sagt Feuerwehrarzt Dr. Herbert Broich, der das Projekt betreut.

"Winterscheid hat ein Problem", fasst Broich zusammen. Für die vielen kleinen Ortschaften gibt es keine eigene Rettungswache. Je nachdem, welcher Rettungswagen gerade frei ist, kommt für die Patienten Hilfe aus Pohlhausen, Hennef, Ruppichteroth oder Eitorf. Und immer liegt Winterscheid am Rand der Einsatzbereiche, dementsprechend lang ist die Anfahrtszeit. "Zeit, die bei einem Unfall oder Schlaganfall lebenswichtig für den Patienten sein kann", so Broich.

Diese Überlegungen brachten die Winterscheider vergangenes Jahr darauf, ein Notfallhelfersystem aufzubauen. Sechs Kameraden im Löschzug hatten schon eine medizinsiche Ausbildung, als Feuerwehrarzt, Lehrrettungsassistent, Rettungshelfer oder auch Sanitäter in einem Betrieb. Auch acht Freiwillige fanden sich schnell. Durch die vorhandenen Kompetenzen konnte der Löschzug die 50 Unterrichtseinheiten selbst machen, völlig kostenlos. "Die Gemeinde hätte die teuren Lehrstunden nicht bezahlen können", lobte Bürgermeister Mario Loskill den ehrenamtlichen Einsatz.

Die Aufgaben der Notfallhelfer sind ähnlich denen der normalen Ersthelfer. Neben der medizinischen Erstversorgung sichern sie die Einsatzstelle ab, weisen nachrückende Einsatzkräfte ein und geben Rückmeldung an die Rettungsleitstelle.

Alarmiert werden die Notfallhelfer in einer Zufallsbereitschaft, immer wenn ein Notarzt angefordert wird. "Jeder, der gerade verfügbar ist, fährt dann zum Feuerwehrhaus", erklärt Broich. Dort lagert die medizinische Ausrüstung, mit dem Feuerwehrauto geht es dann zu Zweit zum Einsatz. Über die Alarmierung entscheidet die Rettungsleitstelle. So können die qualifizierten Ersthelfer auch bei lebensbedrohlichen Notfällen oder einem Unfall mit vielen Verletzten außerhalb von Winterscheid eingesetzt werden. Ist die Winterscheider Feuerwehr im Einsatz, ruht die Bereitschaft der Notfallhelfer.

Der einzige Knackpunkt ist bisher noch die Ausrüstung, so Broich. Zwar habe man schon Spenden erhalten, es müsste aber noch eine Menge angeschafft werden. Einen Rettungsrucksack mit medizinischem Material und Rettungsjacken haben die Notfallhelfer schon, 1000 Euro spendete die Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth. Fehlen würden beispielsweise noch ein GPS-Gerät um die Einsatzstelle schnell zu finden und ein mobiler Defibrillator zur Wiederbelebung.

Kommentare

  • Gerd Biallas
    June 21, 2012 um 9:39 am

    Ich wünsche dem Notfallhelfer - Team der Feuerwehr Winterscheid einen guten Start und allzeit eine glückliche Hand für Ihre gute Sache zum Wohle der Mitmenschen im Großraum Winterscheid. Möge das „gute Werk“ vielen Bedürftigen zugute kommen. Ihr könnt Stolz auf euch sein so ein Projekt aufgebaut zu haben.

    Viele Grüße

    Gerd Biallas

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