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Öl fließt über Rohr in den Brölbach

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Seit mehreren Wochen fließt immer wieder Öl in die Bröl. Wahrscheinlich gelangt es von einem angrenzenden Industriebetrieb über ein Wasserrohr in den Bach. Fotos: Mit einer Ölsperre wurde der Bach gesichert. [Nicolas Ottersbach]

Die Ruppichterother Feuerwehr und die Behörden kennen ihre Einsatzstelle mittlerweile gut. Es gibt schon einen kleinen Trampelpfad, der vom Radweg im Homburger Bröltal hinunter zum gleichnamigen Bach führt, der wenige Hundert Meter weiter bei Bröleck in die Bröl mündet. Mehrfach mussten die Wehrleute in den vergangenen Wochen ausrücken, weil ein Ölfilm auf dem Gewässer gemeldet worden war.

Seitdem gibt es eine Ölsperre als Dauereinrichtung. Sie schwimmt auf dem Wasser und verhindert so, dass sich der Ölfilm ausbreitet. Weil sie nicht ganz dicht war, wurde noch eine zweite aufgebaut, diesmal aus einem luftgefüllten Feuerwehrschlauch. Innerhalb der Sperre verstreute man Ölbindemittel - ein weißes Pulver, das den schmierigen Stoff an sich bindet. Genauso riecht es auch, wenn man sich der Stelle nähert.

Verunreinigung über Wasserrohr

Bei der Unteren Wasserbehörde weiß man darüber Bescheid, größere Schadensereignisse habe es am 10. April und am 1. Mai gegeben, wie Antonius Nolden, Sprecher des Rhein-Sieg-Kreises, erklärt. "Die Ursache ist derzeit noch ungeklärt, erste Untersuchungen lassen vermuten, dass das Öl vom Gelände einer benachbarten Firma stammt." Die Ölsperren der Feuerwehr seien eine Sofortmaßnahme gewesen. "Die Verrohrrung, über die das Öl mutmaßlich ins Gewässer gelangte, bleibt solange mittels einer sogenannten Blase geschlossen", sagt Nolden.

Unterhalb der Straße entspringt das etwa einen halben Meter dickes Abflussrohr. Hundertprozentig dicht ist es aber keineswegs: Noch immer fließt Wasser heraus und läuft über das Ufer in den Bach. Mal mehr, mal weniger. Je nachdem, wie stark es geregnet hat. Nach broeltal.de-Informationen gibt es Hinweise darauf, dass auf dem Gelände, das schon viele Jahre industriell genutzt wird, ein unterirdischer Öltank undicht sein könnte.

"Keine nachhaltigen Schäden"

"Mineralöl wirkt schädigend auf Fauna und Flora im Gewässer und macht das Wasser für Mensch und Tier ungenießbar", sagt Nolden. Gerade bei der Bröl und seinen Nebengewässern, die unter Naturschutz stehen, ist der Rhein-Sieg-Kreis deshalb besonders wachsam. Bisher würden sich die Schäden allerdings in Grenzen halten. "Unmittelbar sind seitens der Unteren Wasserbehörde keine nachhaltigen Schäden wie zum Bespiel Fischsterben oder großräumige Verunreinigungen der Ufer beobachtet worden."

Kommentare

  • Micha vom Nutscheid
    June 11, 2020 um 8:38 pm

    Scheint mir so wie die Chemikalien die noch unter dem Huwil Center abgepumpt wurden oder noch werden. Da ist ja auch der Mantel des Schweigens und Vergessens ausgebreitet worden. Umweltverschmutzung ist manchmal nur ein Kavaliersdelikt.

  • Helmut
    June 11, 2020 um 4:50 pm

    Ihr Lieben: wie kann das sein! Das man das nicht herausfindet wo die Ursache und der Verursacher ist?

  • Ralf
    June 11, 2020 um 7:22 am

    Warum geht man nicht unverzüglich dem Missstand nach? Wenn schon seit dem 10. April bekannt ist das Öl ins Gewässer läuft ist es grob fahrlässig, nichts weiter außer einer Ölsperre im Bach zu platzieren. Ein Hochwasser und die Ölsperre ist völlig nutzlos.

  • Ira
    June 10, 2020 um 12:56 pm

    Öltanks haben eine Wanne gegen Leckagen. Dazu werden die auch regelmäßig geprüft. Da gibt es Wartungspflichten, behördliche Prüfungen, etc.. Mir scheint, als wolle man die verantwortliche Firma nicht wirklich zur Rechenschaft ziehen oder warum diese zögerliche Berichterstattung. Unfassbar!

  • Hans
    June 9, 2020 um 7:34 pm

    Also, mir fehlen die Worte!

  • Armin Hille
    June 9, 2020 um 6:16 pm

    Wie bei solchen Bildern keine nachhaltigen Schäden für die Umwelt zu erwarten sind, kann ich nicht nachvollziehen. Bekannt ist doch, dass geringste Mengen Mineralöl sehr große Mengen an Grundwasser erheblich verunreinigen können.

    Das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz schreibt dazu: Bereits ein Liter Altöl reicht aus, um eine Million Liter Trinkwasser unbrauchbar zu machen. Deshalb darf Altöl nie in den Abfluss oder in die Landschaft gelangen.

    Aus Ihrem Artikel geht nicht hervor, ob die Ölsperren ein Dauerzustand bleiben sollen oder der Schaden auf dem Industriegelände behoben wird. Es wäre schön, wenn broeltal.de über den weiteren Fortgang berichten würde.

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