Bei einer Verkehrskontrolle ist die Polizei auf einen herkömmlichen Nissan Micra aufmerksam geworden, weil er zu langsam unterwegs war. Der Verdacht war berechtigt. Foto: Der "getarne" Nissan Micra [Polizei]
Die Kolleginnen und Kollegen des Verkehrsdienstes der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis haben eigentlich schon alle Fahrzeuge gesehen, die so auf den Straßen unterwegs sind – dachten sie zumindest. Denn am Montag (14. Juni) fiel bei der Geschwindigkeitsmessung im Bröltal ein roter Nissan Micra auf. An der Fahrzeugfront prangte ein großes 25-Stundenkilometer-Nummernschild. Die Beamten stutzten und richteten ihr Messgerät auf das Fahrzeug, um die gefahrene Geschwindigkeit zu ermitteln.
Ohne Fahrerlaubnis unterwegs
An dieser Stelle ist Tempo 70 erlaubt. Das Messgerät zeigte eine gefahrene Geschwindigkeit von 53 Stundenkilometer an - also war der Nissan theoretisch schon doppelt so schnell, wie er eigentlich fahren dürfte. Der Kleinwagen und sein 66-jähriger Fahrer aus Waldbröl wurden angehalten und kontrolliert. Der Mann wies eine kopierte Bescheinigung vor, dass der Nissan nur ein Leicht-Kfz sei, das man ohne Fahrerlaubnis und mit Versicherungskennzeichen fahren könne. "Da bei dem völlig normal ausgestatteten Nissan Micra augenscheinlich keine Voraussetzungen gegeben waren, die für eine Ausnahme erforderlich sind, besteht der Verdacht, dass es sich um ein völlig normales zulassungspflichtiges Auto handelt", sagt ein Polizeisprecher.
Der Wagen wurde als Beweismittel sichergestellt. Gegen den 66-Jährigen wird nun nicht wegen eines Geschwindigkeitsverstoßes ermittelt, sondern wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis mit einem nicht zugelassenen Auto, weil er gar keinen Führerschein besitzt.
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