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Ruppichteroth bekommt sein Schuhgeschäft

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Arbeiter stapeln Kartons mit 2000 Damenschuhen in den Regalen, draußen hängt schon das Ladenschild. Gerade zieht "Bröltal-Schuh" in den ehemaligen Schlecker in Ruppichteroth ein. "Viele haben mir gesagt, dass ein Angebot an ordentlichen Schuhen in Ruppichteroth fehlt", sagt Inhaber Heinrich Schräder. Am 14. September eröffnet nach Jahrzehnten wieder ein Schuhgeschäft in der Bröltalgemeinde.

Eigentlich wollte Schräder, der das Gebäude verwaltet und in Waldbröl lebt, eine Apotheke im Haus haben. "Es gab viele Interessenten, letztlich sprangen sie aber immer wieder ab", sagt der 72-Jährige. Im Frühjahr entschied er sich dazu, einen Schuhladen zu eröffnen. Denn laut des Einzelhandelskonzepts, das für den Bau des Huwil Centers notwendig war, gab es ein "erhebliches Defizit" nicht nur bei Apotheken, sondern auch bei Schuhen.

"Da waren wir schon spät dran", so Schräder. Bei Herren- und Kinderschuhen werde man deshalb noch keine aktuelle Winterkollektion haben. Damenschuhe konnte er über einen Verband aus Köln, von dem Bröltal-Schuh auch zukünftig seine Waren erhalten wird, noch bekommen. "Sie stammen von einem Unternehmen aus Berlin, das Insolvenz angemeldet hat", sagt Schräder. Ab Frühjahr 2014 werde dann das komplette Sortiment mit über 3000 Produkten stehen, zu dem auch Freizeit- und Sportschuhe gehören sollen. Mit rund zwei Dritteln ist der Anteil an Damenschuhen am größten.

Von Schuhen hat Heinrich Schräder, der in jungen Jahren die Ausbildung zum Industriekaufmann machte, Wirtschaftswissenschaften auf Lehramt studierte und später als Dozent mit Schwerpunkt Wirtschaft für eine Bundesbehörde im höheren Dienst arbeitete, wenig Ahnung. "Deshalb lassen wir unsere Kollektionen vom Verband zusammenstellen", erzählt er. Das kaufmännische Gespür liegt in seiner Familie, die aus Westfalen stammt. So hatte beispielsweise sein Onkel Anton Schräder ein großes Geschäft, wo heute das Modehaus Peek & Cloppenburg an der Kölner Schildergasse steht.

Dass auch in das Huwil-Center ein Schuhgeschäft ziehen könnte, bereitet Heinrich Schräder nur bedingt Sorgen. "Das kann natürlich passieren, aber wir werden auf rund 240 Quadratmetern bezahlbare Qualitätsschuhe anbieten, direkt an der Hauptstraße", sagt er selbstbewusst. Ihm war wichtig, ein "nachhaltiges Geschäft" zu eröffnen, nachdem Schlecker Pleite ging. "Deshalb muss die Gemeinde Ruppichteroth auch ein Gesamtkonzept für den Ortskern entwickeln, und darf sich nicht nur auf das Huwil-Areal fixieren", so Schräder.

Ganz verschwunden ist das Vermächtnis von Schlecker trotz des Umbaus nicht: Die alten Regale werden neu angeordnet und weiter benutzt. "Die sind sehr robust und flexibel", sagt Schräder. Neben einer Kaffeeecke werde es auch einen Spielbereich für Kinder geben, ebenso wie eine Kundentoilette. "Denn die Besucher sollen im Laden bleiben und sich wohlfühlen."

Korrektur: In einer früheren Version schrieben wir, dass Heinrich Schräder im gehobenen Dienst arbeitete. Tatsächlich war es aber der höhere Dienst.

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