Eine neue Aufgabe wartet ab September auf den Ruppichterother Pfarrer Christoph Heinzen in Düsseldorf. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat ihn ab dem 1. September 2025 zum leitenden Pfarrer der Pastoralen Einheit im Düsseldorfer Südosten ernannt. Foto: Pfarrer Christoph Heinzen nah bei den Gläubigen: 2024 Jahr segnete er Tiere - er hat auch selbst einen Hund. [Nicolas Ottersbach]
Der zukünftige Aufgabenbereich von Pfarrer Heinzen umfasst den Wallfahrtsort zur Schwarzen Muttergottes in Düsseldorf-Benrath sowie die Pfarreien in Garath, Hassels, Hellerhof, Reisholz und Urdenbach. Heinzen übernimmt die alleinige Leitung in den drei bislang selbstständigen Seelsorgebereichen beziehungsweise Pfarreien, die derzeit noch von drei verschiedenen Pfarrern geführt werden, und soll unter anderem den Prozess des Zusammenfindens in der Pastoralen Einheit koordinieren. Er blickt mit Zuversicht und Vorfreude auf die neue Herausforderung, wie er mitteilt. Bis zum Sommer werde er weiterhin mit voller Kraft in den Pfarreien in Ruppichteroth und Windeck tätig sein.
Neuer Seelsorgerbereich Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth
Hintergrund der Versetzung sind die Umstrukturierungen im Erzbistum Köln. So werden im östlichen Rhein-Sieg-Kreis künftig die bisherigen Seelsorgebereiche Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth eine pastorale Einheit bilden, wie ein Sprecher des Erzbistums erklärt. Das sei notwendig, weil man davon ausgeht, dass finanzielle und personelle Ressourcen in den nächsten Jahren zurückgehen werden. Generell werde die Zahl der Katholiken schwinden, und damit gibt es auch weniger Sonntagsmessbesucher.
„Die Neustrukturierung gewährleistet eine bistumsweit gerechte Verteilung personeller Ressourcen und macht nennenswerte Einsparungen in der Verwaltung der Kirchengemeinden möglich“, heißt es vom Erzbistum. Die Flächen, für die ein Pastoralteam zuständig ist, vergrößerten sich, jedoch verschlechtere sich das Verhältnis von Seelsorgern zu Gemeindemitgliedern nicht, weil es weniger Katholiken gibt.
Warum geht Heinzen?
Aber warum geht Heinzen? „In der zukünftigen pastoralen Einheit Much/Neunkirchen-Seelscheid/Ruppichteroth gibt es derzeit noch drei jüngere Pfarrer“, erklärt der Erzbistums-Sprecher. In anderen pastoralen Einheiten werde es ab Herbst 2025 keine tätigen Pfarrer mehr geben. Heinzen habe sich bereit erklärt, auf seine Stelle zu verzichten, um die Leitung einer pastoralen Einheit zu übernehmen, die sonst ab Herbst 2025 keinen Pfarrer mehr hätte. „In welcher demnächst vakanten pastoralen Einheit er zukünftig tätig sein wird, ist noch nicht entschieden.“ Nach etwa zehn Jahren seien Versetzungen von Pfarrern durchaus üblich. Sie seien aber nur dann möglich, wenn der Pfarrer freiwillig auf seine bisherige Stelle verzichte. Leiten wird den neuen Seelsorgebereich der Mucher Pfarrer Josef Gerards.
Kommentare
H. Benz
March 11, 2025 um 10:10 am
Ein paar Anmerkungen zu den Schlußsätzen des Artikels: daß Pfarrer in ihren Gemeinden "amovibel" (nicht-versetzbar) seien, hatte schon das Kirchenrecht (CIC) von 1917 relativiert. Laut heute gültigem CIC (von 1983) sollen Pfarrer "grundsätzlich Beständigkeit im Amt" besitzen, wobei den Bischofskonferenzen individuelle Maßnahmen gestattet werden (CIC 522). Die Deutsche Bischofskonferenz hat das 2018 getan und die Verweildauer auf einer Pfarrstelle für zunächst 6 Jahre grundsätzlich garantiert. Dennoch kann der Bischof, dem der Priester bei der Weihe Gehorsam versprochen hat, jederzeit Ab- und Neuberufungen vornehmen, die der Kleriker "zu übernehmen und treu zu erfüllen" (CIC 274) hat. Auch kann der Bischof, "wenn das Heil der Seelen oder die Notwendigkeit oder der Nutzen der Kirche es erfordern", den Pfarrer bitten, einer Versetzung "Gott und den Seelen zuliebe" zuzustimmen (CIC 1748). Der Pfarrer darf zwar dagegen Einwände vorbringen (CIC 1749), doch kann der Bischof seine "väterliche Aufforderung wiederholen" (CIC 1750). Weigert sich der Pfarrer weiter, kann der Bischof von sich aus "das Versetzungsdekret erlassen", und der Pfarrer muss "nach Ablauf einer bestimmten Frist" die Pfarrei verlassen (CIC 1751). "Qui habet aures audiendi, audiat!" (Asterix als Legionär).