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Neuer Seelsorgebereich Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth

Pfarrer Christoph Heinzen verlässt Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Der katholische Pfarrer Christoph Heinzen wird im kommenden September Ruppichteroth verlassen und eine Stelle in einer anderen Gemeinde antreten. Hintergrund sind die Umstrukturierungen im Erzbistum Köln. Foto: Pfarrer Christoph Heinzen nah bei den Gläubigen: In diesem Jahr segnete er Tiere - er hat auch selbst einen Hund. [Nicolas Ottersbach]

So werden im östlichen Rhein-Sieg-Kreis künftig die bisherigen Seelsorgebereiche Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth eine pastorale Einheit bilden, wie ein Sprecher des Erzbistums erklärt. Das sei notwendig, weil man davon ausgeht, dass finanzielle und personelle Ressourcen in den nächsten Jahren zurückgehen werden. Generell werde die Zahl der Katholiken schwinden, und damit gibt es auch weniger Sonntagsmessbesucher.

„Die Neustrukturierung gewährleistet eine bistumsweit gerechte Verteilung personeller Ressourcen und macht nennenswerte Einsparungen in der Verwaltung der Kirchengemeinden möglich“, heißt es vom Erzbistum. Die Flächen, für die ein Pastoralteam zuständig ist, vergrößerten sich, jedoch verschlechtere sich das Verhältnis von Seelsorgern zu Gemeindemitgliedern nicht, weil es weniger Katholiken gibt.

Warum geht Heinzen?

Aber warum geht Heinzen? „In der zukünftigen pastoralen Einheit Much/Neunkirchen-Seelscheid/Ruppichteroth gibt es derzeit noch drei jüngere Pfarrer“, erklärt der Erzbistums-Sprecher. In anderen pastoralen Einheiten werde es ab Herbst 2025 keine tätigen Pfarrer mehr geben. Heinzen habe sich bereit erklärt, auf seine Stelle zu verzichten, um die Leitung einer pastoralen Einheit zu übernehmen, die sonst ab Herbst 2025 keinen Pfarrer mehr hätte. „In welcher demnächst vakanten pastoralen Einheit er zukünftig tätig sein wird, ist noch nicht entschieden.“ Nach etwa zehn Jahren seien Versetzungen von Pfarrern durchaus üblich. Sie seien aber nur dann möglich, wenn der Pfarrer freiwillig auf seine bisherige Stelle verzichte.

Beliebter Pfarrer

In Ruppichteroth ist Christoph Heinzen beliebt und hat viele Neuerungen angestoßen, wie zuletzt eine Tiersegnung, Gottesdienste für Schwangere oder auch das im Erzbistum einzigartige 24/7-Gottesdienst in Bröleck. In seinen Predigten schafft der 46-Jährige es immer wieder, auch jüngere Menschen abzuholen. Auch er selbst ist gerne im Bröltal. „Das Abschiednehmen fällt mir nicht leicht, weil ich immer sehr gerne hier in den Pfarreien gewirkt habe und ja auch noch eine gewisse Zeit wirken werde. Gleichzeitig bin ich natürlich gespannt, was mich im nächsten Jahr erwarten wird. Noch weiß ich ja nicht, wo es hingeht“, sagt er.

In Leverkusen geboren und im Rheinland geblieben

Pfarrer Christoph Heinzen ist 1978 in Leverkusen auf die Welt gekommen. Nach Studien in Bonn und Heiligenkreuz bei Wien ist er 2005 im Kölner Dom zum Priester geweiht worden. Die ersten seelsorglichen Erfahrungen hat er in Zülpich in den Jahren 2003 bis 2006 gesammelt, danach war er von 2006 bis 2010 als Schulseelsorger des Erzbischöflichen Clara-Fey-Gymnasiums in Bonn-Bad Godesberg und als Kaplan im Bad Godesberger Rheinviertel tätig.

Die zweiten Kaplansjahre verbrachte er bis 2014 in der Pfarrei St. Bonifatius im Düsseldorfer Süden. Seit August 2014 ist Pfarrer Heinzen der leitende Pfarrer des Kirchengemeindeverbands Ruppichteroth. Seine Aufgabengebiete umfassen neben den Leitungsaufgaben im Bereich des Kirchengemeindeverbands, der Kirchenvorstände und der Pastoral vor allem die Erwachsenenkatechese, die jährliche Firmvorbereitung, die Messdienerarbeit, die Kindergartenpastoral, den Kontakt zu den Grundschulen sowie die Öffentlichkeitsarbeit. 2020 übernahm er zusätzlich den Seelsorgebereich Windeck. Er besteht aus den Pfarreien Dattenfeld, Herchen, Leuscheid und Rosbach.

Wer wird Heinzens Nachfolger?

Leiten wird den neuen Seelsorgebereich der Mucher Pfarrer Josef Gerards. Er hat sich über Facebook an die Gläubigen gewandt: „Ganz bewusst nenne ich Sie Schwestern und Brüder, denn als eine große christliche Familie werden wir in Zukunft in einer neuen pastoralen Einheit unseren Glaubensweg gemeinsam gehen“, schreibt er dort. Als neuen Namen für die pastorale Einheit hat er „An Bröl und Wahnbach“ vorgeschlagen. „Wir leben alle in der Kirche in einer umwälzenden Zeit. Aufgrund des Verzichts von Pfarrer Christoph Heinzen und Pfarrer Martin Wierling werden Sie viele offene Fragen und Erwartungen haben. Was wird der neue Pfarrer mitbringen? Wie ist er? Was wird sich ändern? All diese Fragen wollen wir mit Gottes Hilfe im persönlichen Austausch angehen“, so Gerards. Keine leichte Aufgabe, wie er zugibt. „Die anstehenden Veränderungen werden sicherlich nicht leicht sein. Ich bitte Sie deshalb alle um Ihre Unterstützung und baue auf Ihr Mittun. Kirche und den christlichen Glauben können wir nur gemeinsam in unseren Gemeinden vor Ort, in Familie, Beruf und Freizeit leben“, schreibt Gerards.

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