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Ruppichterotherin unter Sprengstoffverdacht

Von Christina Ottersbach | | Magazin

Es war ein Geschenk, für jemanden den man lieb hat: eine Flugreise in die Hauptstadt Berlin mit zahlreichen Überraschungen. Das Valentinsgeschenk endete zwar mit einem Happy-End, allerdings gespickt mit zahlreichen Verwirrungen.

Von ihrer Tochter, die in Berlin wohnt, erhielt sie diesen Gutschein und natürlich hatte sich Muttern sehr darüber gefreut. So wurde gepackt. Nützliches und Unnützes, etwas zum ausgehen und auch etwas, um im fernen Berlin Karneval zu feiern, den ?Preußen? zu zeigen, was der Rheinländer in der fünften Jahreszeit so alles anstellt. Und wie das so bei Frauen ist, der Koffer war voll bis zum letzten Millimeter.

Der treusorgende Gatte fuhr zum Flughafen. Es wurde eingecheckt und in der Wartehalle Platz genommen, neben anderen Hunderten, die auch nach Berlin wollten. Auf einmal kam ungewohnte Unruhe auf. Sicherheitskräfte in gelben Westen beobachteten den Wartesaal. Dann ein Ausruf über Mikrophon: ?Frau Sonja Kaltenbach, bitte zum Check-In.? Das war ich doch, schoss es durch den Kopf von Sonja K.. Sie stand auf, dachte eigentlich nur an eines und begab sich zum Check-In. Die Sicherheitskräfte überprüften die Personalien. ?Und dann ging es ab in die Katakomben des Flughafens Köln/Bonn?, erzählte Sonja Kaltenbach. ?Ich dachte mit schon, was das Problem sei, sicher war ich mir nicht?. Sie frug die Beamten, ob es denn um den ?Panhas? ginge, doch mit ?Panhas? wussten diese gar nichts anzufangen. ?Ist dies ihr Koffer? Würden Sie ihn bitte öffnen?, baten die Sicherheitskräfte. ?Es musste sicher um den Panhas gehen.

Unsere Tochter Sandy hatte gebeten, doch von Vaters leckeren Blut- und Leberwürsten, der Mettwurst und auch dem heißgeliebten Panhas mitzubringen?, so Sonja Kaltenbach. ?Mein Mann und ich hatten alles sorgfältig eingepackt, den Panhas in Alufolie - mit der matten Seite nach oben wegen der Durchleuchtung.? Ein Päckchen von 30cm x 15cm war es geworden, feinsäuberlich eingeschlagen in Alu. Sonja Kaltenbach öffnete ihren Koffer. Zum Vorschein kam neben den vielen Würsten, den Karnevalskostümen und den Ausgehsachen dieser silberne Barren, der für Verwirrung sorgte. ?Das ist Panhas?, erklärte sie. Lediglich ein älterer Beamter wusste, was dies war. Nämlich keine Stange Sprengstoff, sondern eine rheinische Delikatesse.

Nachdem alles sorgfältig kontrolliert worden war und man sich von der Existenz des ?Panhas? überzeugt hatte, durfte Sonja Kaltenbach wieder zurück in die Halle. ?Der Flug nach Berlin wurde mit 20 Minuten Verspätung aufgerufen. Der Unmut der übrigen Passagiere war mir sicher. Alle schauten mich misstrauisch an?, so Kaltenbach. Der Enkel wartete schon ungeduldig in Berlin, als Oma endlich eintrudelte. ?Als ich ihm die Geschichte erzählte, warum ich so spät sei, schüttelte er natürlich lachend den Kopf?. Und die Geschichte mag wohl in die Karnevalsanalen von Berlin eingehen. ?Über eines bin ich froh, es wird kontrolliert in Köln/Bonn und das gibt doch jedem Reisenden Sicherheit?, so Sonja Kaltenbach. Tja, der Panhas selbst hat nicht lange überlebt: die Berliner stürzten sich auf die Delikatesse, die im Übrigen in der Berliner Gegend ?Tote Oma? genannt wird.

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