Diesmal holen sie nichts ab, sondern bringen etwas mit, die Männer in Orange. Mit Lastwagen sind sie seit Anfang Oktober im Rhein-Sieg-Kreis unterwegs, um die gelben Wertstofftonnen auszuliefern. Die Ruppichterother bekommen den Sack-Ersatz im Moment vor die Haustür gestellt, bis zum Frühling soll der gesamte Kreis abgedeckt sein. Das sind immerhin rund 180.000 Tonnen - mit einem Gewicht von knapp 1800 Tonnen.
Nach einer europaweiten Ausschreibung kaufte die Rhein-Sieg Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) die grauen Behälter mit gelbem Deckel von Herstellern in Herford, Neuruppin und Siegen. Durch den Verkauf der Wertstoffe, die in der Tonne landen, wolle man die Kosten von rund drei Millionen Euro wieder reinholen.
Nach einer Umfrage der Müllgesellschaft finden die meisten Bürger die Tonne besser als Plastiksäcke. Die fliegen bei Wind gerne mal über die Straße, außerdem nehme der 240-Liter Behälter weniger Platz weg. Fünf Säcke passen ohne großes Zusammendrücken hinein, das hat die RSAG ausprobiert. Alle vier Wochen kommt die Müllabfuhr, am selben Tag wie für die gelben Säcke.
Ab 2012 kommen zu den bisher über den Sack gesammelten Verkaufsverpackungen dann Kunststoffe aller Art und Metalle in die Tonne. Das können Kinderspielzeuge, Putzeimer und auch Bratpfannen und Töpfe sein. "Mit den Wertstofftonnen sollen noch mehr Abfälle in den Wirtschaftskreislauf zurückgelangen, um unsere Rohstoffvorkommen zu schonen", heißt es von der Abfallfirma.
Das Bundeskartellamt hatte die Einführung zunächst gestoppt: Man hatte Bedenken, wenn die kreiseigene Gesellschaft RSAG mit der Abholung der Wertstofftonne beauftragt werde. Inzwischen habe man alle Fragen des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums beantwortet und warte auf grünes Licht, so RSAG-Geschäftsführerin Ludgera Decking. Sie sei sich sicher, dass die neue Tonne nicht mehr gekippt werde. Informationen zur Wertstofftonne gibt es auf einer Informationsseite im Internet.
Noch kein Kommentar vorhanden.