Viele Vereine klagen über mangelnden Nachwuchs und Überalterung. Der Jugendmusikkreis (jmk) Ruppichteroth kann darüber lächeln, aber auch da fällt der Nachwuchs nicht einfach vom Himmel. Er muss hart erarbeitet werden, in mühevoller Kleinarbeit mit einem sich beständig weiterentwickelnden Konzept. Selten findet man drei Nachwuchsorchester in einem Verein. Wenn man die Proben belauscht, hört man nicht nur trockenes Musikstücke-Pauken.
Rund 80 Kinder und Jugendliche spielen in den Orchestern. Das Konzept des Vereins setzt schon bei den Jüngsten an. "Musikalische Früherziehung" ab fünf Jahren bildet die Basis. Spielerisch und mit modernen Lernmethoden werden den Kleinsten Noten, Instrumente und anschließend das gemeinsame Musizieren näher gebracht. Mit "Tasti", dem speziellen Lernkonzept, fängt jeder klein an. "Der ideale Einstieg für das Musizieren in den Orchestern", sagt Musikpädagogin und Dirigentin Anneliese Schumacher. Die Kinder seien schnell in der Lage, kleine Lieder zu spielen. Damit könnten sie Kindergarten- oder Familienfeiern bereichern.
Schumacher begleitet die Kinder von den ersten musikalischen Schritten über das Kinderorchester bis ins 2. Jugendorchester. Die nächste Hürde der musikalischen Entwicklung nehmen die Jugendlichen im 1. Jugendorchester unter der leitung von Ulrich Stommel, bevor der Sprung in das Erwachsenenorchester ansteht. Durch die gestaffelte Altersstruktur der Orchester kann jeder mit Gleichaltrigen musizieren.
Besonders sind die Leiter sind gefordert, wenn es darum geht, den Schwierigkeitsgrad der Orchester der Besetzung anzupassen. Und da ein Orchester nicht nur aus Solisten besteht, ist stets Teamwork gefragt. Nicht immer einfach bei den jungen Künstlern. "Bei aller Probenarbeit kommen bei uns aber auch außermusikalische Aktivitäten nicht zu kurz", so Pressesprecher Bastian Rosner. Regelmäßige Vereinsfahrten stehen ebenso auf der Tagesordnung wie nachhaltige Workshops. "Schließlich ist die Musik Hobby und da soll es allen Spaß machen", sagt er.
So hieß es im vergangenen Jahr "Manege frei": Ein Zirkusworkshop lud die Kids in die Welt der Akrobaten und Zauberkünstler ein. Unter dem Motto "Kannst du nicht war gestern" meisterten sie neue Herausforderungen. Im Sommer stand ein Besuch des Kletterparks Köln im Kalender. Da waren Teamgeist und Verantwortung gefordert.
Beim Jugenmusikkreis vertraut man aber nicht nur auf eigene Erfahrungen: Namhafte Musikpädagogen werden in das Bröltal gelockt, um den Kindern besondere Erlebnisse zu ermöglichen. "Von der Kooperation mit der Pädagogin Jekic, über einen Rhythmusworkshop, bis hin zur Zusammenarbeit mit dem Kinderbuchautor Simak Büchel werden den Kindern viele unterschiedliche Workshops angeboten", so Anneliese Schumacher.
Die Arbeit mit Simak Büchel fließt schließlich auch in das diesjährige Nachwuchskonzert ein. Man darf gespannt sein auf das "Abenteuer auf Schloss Töneschreck" am Sonntag, 21. November, ab 17 Uhr in der Bröltalhalle in Ruppichteroth. Der Eintritt ist wie immer frei. Vorsitzender Michael Stein betont die Bedeutung dieses Konzertes: "Wir möchten den jungen Musikerinnen und Musikern einfach eine Möglichkeit bieten, vor großem Publikum erste Erfahrungen zu sammeln." Und auch für das Publikum lohne es sich: tolle selbstgebaute Kulissen, Kostüme, Schauspieleinlagen und natürlich Musik bieten die Jüngsten.
Wer Freude an der Musik und den vielen Aktionen des Jugendmusikkreises hat, kann sich per Email unter verein@ao-ruppichteroth.de oder telefonisch unter 02295-5933 melden. Sollte einmal ein Instrument zum üben fehlen, so stellt der jmk bei Bedarf Instrumente zur musikalischen Ausbildung zur Verfügung.
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