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Umfrage: Stromnetz in Gemeindehand?

Von Daniel Prior | | Wirtschaft/Politik

In Kürze läuft der Konzessionsvertrag für das Stromnetz in Ruppichteroth aus. Soll die Gemeinde ihr Netz selbst betreiben? Links oben können Sie abstimmen.

Grundsätzlich ist die Versorgung mit Wasser und Strom eine öffentliche Aufgabe. Gemeinden können aber auch private Unternehmen damit beauftragen. Bisher war das in Ruppichteroth die RWE. Dabei räumen Konzessionsverträge dem Energieversorger das exklusive Recht ein, in der Kommune Stromleitungen zu nutzen, zu errichten und in alle Haushalte einer Kommune Strom zu verkaufen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Konzessionsnehmer, jeden an das Stromnetz anzuschließen, aber auch anderen Energieversorgern die Netze gegen Entgelt zur Durchleitung zur Verfügung zu stellen. Dafür bekommt die Gemeinde eine Gebühr, die Konzessionsabgabe.

Dass es sich lohnen kann, das Stromnetz zu kaufen, sieht man an Nümbrecht: Die Gemeinde übernahm schon vor 13 Jahren das Stromnetz von RWE und verkauft den Strom selbst. Seitdem fahren die Gemeindwerke Gewinne ein. 400.000 Euro sind es in den vergangenen drei Jahren gewesen. Wenn die Ruppichterother ihr Stromnetz betreiben, müssen sie aber auch für Reparaturen und Erhalt aufkommen.

Kommentare

  • Marco Felix Kleinefeld
    November 28, 2011 um 11:36 am

    Nümbrecht ist nicht die einzige Gemeinde in unserem Land, die das Elektrizitätsnetz wieder in dei eigene Hand genommen hat. Meines Wissens nach hat sich das in allen mir bekannten) Fällen für die Kommunen gelohnt. Ca. 1800 Kommunen sind diesen Schritt gegangen oder haben Ihr Netz nie abgegeben. Wäre das so unrentabel und risikoreich, wie meine "Vorposter" befürchten, wäre die Zahl sicherlich nicht so hoch.

     

    Umsonst gibt es das natürlich nicht. Auch im laufenden Betrieb entstehen natürlich Kosten aber auch Arbeitsplätze in der Gemeinde. Gewinne werden nicht mehr privatisiert, sondern kommen der Gemeinschaft zu gute. Die lokale Wertschöpfung macht unabhängiger und krisenfester gegenüber globalen Einflüssen. Durch die Netzübernahme ist es weiterhin leichter möglich, dass Industrie und Gewerbe überschüssigen Strom (aus eigener Produktion) einspeisen können und das zu interessanteren konditionen, als es mit dem RWE möglich wäre. Regionaler und dmit effektiver und umweltfreundlicher Energieerzeugung wird somit Vorschub gegeben. Das, um nur einige Vorteile zu nennen.

     

    Die Angst davor, neue (oder in diesem Fall) alte Wege zu betreten, verstehe ich daher nicht.

  • Gerd Biallas
    November 20, 2011 um 10:47 am

    Nicht nur weil das RWE einst mein Arbeitgeber war und so ein wenig befangen bin, sehe ich einer Netzübernahme durch die Gemeinde sehr skeptisch entgegen. Bedenke, man darf eine Übernahme des Netzes nicht wie vor ca. 18 Jahren mit Nümbrecht vergleichen, wo ich selbst bei der „Entflechtung“ vom RWE geholfen habe. Wie der H. Alenfelder erwähnte sind die RWE Kunden damals mit übernommen worden.

     

    Welche enormen Kosten würden auf uns bzw. die Gemeinde zukommen, wenn noch mal so ein Sturm „Kyrill“ wie 2007 wüten würde oder viele Zuleitungen in abgelegenere Ortschaften durch Schneebruch oder Eisregen zerstört würden wie ich es oft erlebt habe? Man darf hier nicht nur die vorhandenen Ortsnetze sehen sondern auch die Mittelspannungsleitungen die die einzelnen Orte verbinden. Mal ganz von der relativ schnellen Neumaterialbeschaffung in so einem Störfall abgesehen die durch wie z. B. das RWE gegeben ist.

     

    Auch für die Wartung oder Verstärkungen des Netzes müsste Personal eingestellt bzw. eine Fachfirma beauftragt werden und die macht auch keinen Handgriff umsonst. Also lieber Gemeinderat, überlegt euch diesen Schritt sehr gründlich. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht darüber entscheiden brauch. Man kann viel Gewinnen aber auch sehr viel verlieren.

  • Horst Alenfelder
    November 19, 2011 um 8:38 pm

    Die Voraussetzungen in Nümbrecht waren ganz ganz andere, da sie die RWE-Kunden direkt übernehmen konnten. Außerdem weiß noch niemand welche Kosten auf uns zukommen bei einer Übernahme. Mal eben entscheiden ist definitiv der falsche Weg. Unverständlich wie andere Parteien sich klar positionieren ohne zu wissen welche Kosten auf die Gemeinde zukommen. Ich halte solche Stimmungsmache für sehr gewagt. Am Ende zahlen die Bürger für ideologische Experimente. Ich bin froh dass uns der Bürgermeister Zeit lässt, eine durchdachte Entscheidung zu treffen.

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