Die für 2020 geplante Fusion der VR-Bank Rhein-Sieg mit der Volksbank Oberberg ist geplatzt. Foto: Im vergangenen Jahr waren sich die Chefs der beiden Banken noch sicher, zu fusionieren. [Nicolas Ottersbach]
Die Oberberger hätten die Gespräche abgebrochen, teilte Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen auf einem Mitgliederabend mit. In einer darauffolgenden Pressemitteilung heißt es: "Beide Banken sind im Zuge der umfassenden Projektarbeit zu der Überzeugung gelangt, dass die ursprünglich formulierten Vorstellungen, insbesondere zur künftigen strategischen Ausrichtung der gemeinsamen Bank, nicht realisiert werden können."
Unterschiedliche Geschäftsstrategien
Ursache sollen unterschiedliche Auffassungen über die Art und Weise der gemeinsamen Arbeit gewesen sein. Die Volksbank Oberberg setze auf dezentrale Strukturen, ein dichtes Filialnetz sowie die Verlagerung von Entscheidungen in die Standorte. Das habe sich bei der VR-Bank nicht durchsetzen lassen. Die Vorstände beider Banken bedauern die gescheiterte Fusion, sind sich aber sicher, auch "ohne den geplanten Zusammenschluss über wirtschaftliche Stärke und Leistungsfähigkeit zu verfügen".
Bereits 2018 hatten beide Banken die Aufnahme von Fusionsgesprächen bekanntgegeben. Entstehen sollte eines der größten genossenschaftlichen Geldinstitute Deutschlands: mit einer Bilanzsumme von sechs Milliarden Euro, 59 Filialen und 900 Mitarbeitern.
Kommentare
Werner Lieb
28.03.2019 um 07:21 Uhr
Dezentral sollen weiterhin die Filialen entscheiden, was für sie vor Ort gut ist, und das ist gut so. Man sieht ja den Unsinn was die in Brüssel veranstalten. Am besten finde ich die rollenden Filialen der Sparkassen, warte bis die ersten überfallen werden. Diese Entscheidung wurde auch irgendwo zentral getroffen...
H. Schiefen
27.03.2019 um 11:37 Uhr
Im Grunde muss man vor der Entscheidung des Oberberger Vorstandes den Hut ziehen. Hat man doch die häufig vorherrschenden Eigeninteressen der Führungsetage aufgegeben zu Gunsten der höher qualifizierten Mitarbeiter in den Filialen der Oberberger und der besseren Kundennähe durch schnellere Entscheidungswege. Dies hätte es dann ja wohl in Rhein-Sieg so nicht gegeben!
horst Alenfelder
24.03.2019 um 14:25 Uhr
Nach der letzten Fusion wurde Schönenberg dicht gemacht. Irgendwie muss man Neubauten ja finanzieren....
Andre Bänninger
24.03.2019 um 16:07 Uhr
Und das wird leider auch so weiter gehen. Dem schei* Onlinebanking, der Kartenzahlungen und nun auch der vollkommen überflüssigen Zahlungsmöglichkeiten per Handy sei Dank. Das alles gepaart mit der unstillbaren Profitgier der Herrschaften. Erstklassige Aussichten.
Bernd A. Rosbund
24.03.2019 um 12:24 Uhr
Schade, bei einer Fusion läge Ruppichteroth sehr zentral...
Heiko Neumann
23.03.2019 um 07:02 Uhr
Das Vorhaben der Oberberger hätte den Kunden und Angestellten im Siegkreis gut getan. Sehr schade, aber ... die Genossen könnten es ja noch in die Hand nehmen!