Die VR-Bank Rhein-Sieg übernimmt das nächste Bankinstitut in der Region: Ab Juni 2022 gehört auch die VR-Bank Bonn zum Geldinstitut mit Sitz in Siegburg. Archivfoto: An der Filiale in Schönenberg wird eine neues Schild angebracht. [Nicolas Ottersbach]
Die VR-Bank Rhein-Sieg ist mit 21 Filialen im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis beheimatet. Die zehn Filialen der VR-Bank Bonn verteilen sich in Bonn auf die Stadtteile Hardtberg und Bad Godesberg sowie in den angrenzenden Kommunen Alfter und Wachtberg.
160.000 Kunden und 500 Mitarbeiter
Die neue große Genossenschaftsbank mit einer Bilanzsumme von rund 3,9 Milliarden Euro wird künftig fast 70.000 Mitglieder und 160.000 Kunden haben. Die Mitarbeiterzahl wächst auf 500, die Vorstände wollen auf einen "fusionsbedingten Personalabbau" verzichten. An der Spitze der neuen Bank agieren die Vorstandsvorsitzenden Holger Hürten und Rainer Jenniches sowie die Vorstandsmitglieder Martin Ließem, Ralf Löbach und Andre Schmeis. Durch altersbedingtes Ausscheiden reduziert sich die Führungsetage in den kommenden Jahren wieder auf drei Vorstände. Vorsitzender des Aufsichtsrates der fusionierten Bank soll Martin Jonas, heute Aufsichtsratsvorsitzender der VR-Bank Rhein-Sieg, werden. Thomas Halstrick, heute Vorsitzender des Aufsichtsrates der VR-Bank Bonn, soll ein Stellvertreter des Vorsitzenden im neuen Aufsichtsgremium werden. Im Spätsommer 2021 soll der Verschmelzungsvertrag für den juristischen Zusammenschluss der beiden Häuser in den jeweiligen Vertreterversammlungen vorgelegt werden. Die technische Fusion ist dann für die zweite Junihälfte 2022 vorgesehen.
Fusion mit Volksbank Oberberg platzte
Ursprünglich hatte die VR-Bank Rhein-Sieg im vergangenen Jahr mit der Volksbank Oberberg fusionieren wollen, wodurch eine der größten Genossenschaftsbanken Deutschlands enstanden wäre. Doch der Zusammenschluss platzte: Die Oberberger hätten die Gespräche abgebrochen, teilte Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen 2019 auf einem Mitgliederabend mit. In einer darauffolgenden Pressemitteilung hieß es: "Beide Banken sind im Zuge der umfassenden Projektarbeit zu der Überzeugung gelangt, dass die ursprünglich formulierten Vorstellungen, insbesondere zur künftigen strategischen Ausrichtung der gemeinsamen Bank, nicht realisiert werden können."
Ursache sollen unterschiedliche Auffassungen über die Art und Weise der gemeinsamen Arbeit gewesen sein. Die Volksbank Oberberg setze auf dezentrale Strukturen, ein dichtes Filialnetz sowie die Verlagerung von Entscheidungen in die Standorte. Das habe sich bei der VR-Bank nicht durchsetzen lassen. So hatte die VR-Bank Rhein-Sieg zuletzt die Filialen in Schönenberg und Winterscheid geschlossen und das Geschäft in Ruppichteroth zentralisiert. Geldautomaten blieben jedoch erhalten.
Nach der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth (2016) hatte die VR-Bank Rhein-Sieg auch die Raiffeisenbank Sankt Augustin übernommen.
Kommentare
Andrè Bänninger
March 19, 2021 um 6:28 pm
Na, ob sich dann bald mal endlich alle "durchfusioniert" haben? Wenn es denn so ist, dass wirklich alle ihren Arbeitsplatz behalten und es für die Kunden keine Nachteile hat, soll's eben so sein.
Der Glaube daran fällt mir allerdings sehr schwer. Zu selten geht sowas wirklich lange gut und zu oft wird man hinsichtlich "all der ach so tollen Vorteile und der Notwendigkeit" belogen.
Wer zu viel will, hat am Ende nix und wer zu hoch fliegt, fällt tief.
Peter Steimel
March 20, 2021 um 11:20 am
Oh oh. Jetzt wird es unvermeidlich zu noch mehr Schließungen kommen. Auch an der Qualität der Beratung wird man es bald merken. In Ruppichteroth sind keine bekannten Gesichter mehr.
Andrè Bänninger
March 20, 2021 um 1:12 pm
Das es kaum noch- oder keine bekannten Gesichter mehr in den Filialen gibt, ist doch mit Absicht so gewollt. Da kann mir einer erzählen was er will. So zumindest meine Meinung. Damit haben die aber auch schon vor längerer Zeit angefangen.
Ja, so ist das. Zuerst Fusionieren, dann "Wegrationalisieren".