"Egal, an welcher Ecke wir ziehen, die Decke ist zu kurz", sagt Jugenddezernent Thomas Wagner über den U3-Ausbau im Rhein-Sieg-Kreis. Für den ökumenischen Diakonieverein Ruppichteroth ist das eine Hiobsbotschaft. Nachdem man schon eine mündliche Zusage für den großen Umbau im Schönenberger Kindergarten hatte, kam nun die schriftliche Absage. Die Fördergelder des Landes reichen nicht aus.
Statt der benötigten 3,8 Millionen Euro für die Jahre 2011 und 2012, stehen dem Kreis insgesamt nur 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Da aber selbst das Geld nicht ausreicht, gibt der Rhein-Sieg-Kreis 90.000 Euro aus der Kreisumlage dazu. So konnten von 26 gestellten Anträgen aus acht Kommunen nur sieben genehmigt werden. Ruppichteroth war nicht darunter. Nach Effekitvität, Effizienz und Ausbauquote wurde bewertet. "Wir mussten nun einen Spagat machen, in dem wir das Wenige, was da ist, gerecht verteilen. Das ist kaum zu schaffen", sagt Wagner.
Für den Diakonieverein bedeutet das einen Ausfall von mindestens 100.000 Euro. "Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass auch Schönenberg bis 2013 U3-Plätze anbieten kann, auch wenn wir heute noch nicht wissen, wie das dann räumlich umgesetzt wird", sagt Pfarrer Hans-Wilhelm Neuhaus vom Diakonieverein. Möglich wären beispielsweise die Mitbenutzung von Räumen in der Grundschule oder Wohncontainer. "Zum Glück haben wir mit Improvisationen bereits Erfahrung und an Fantasie mangelt es nicht", so Neuhaus.
Bisher habe man mit der Gemeinde immer eine passable Lösung gefunden. Im Nothaushalt sei eine Finanzspritze durch die Gemeinde nicht möglich. Die Bürgermeister versuchten nun, auf politischen Wege andere Geldzuweisungen vom Land auszuhandeln.
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