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Vorweihnachtlicher Friede nicht in Sicht - CDU attackiert Oppositionsparteien

Von Christina Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Manche schlendern in vorweihnachtlicher Stimmung über den Döörper Weihnachtsmarkt, genießen das wundervolle Ambiente, den Glockenklang und auch vielleicht das ein oder andere Gläschen Glühwein oder Punsch... Doch hinter dieser friedvollen Kulisse scheint in Ruppichteroth ein loderndes Feuer ausgebrochen zu sein, die Christdemokraten haben den harten Bürgermeisterwahlkampf eingeläutet. Und das, obwohl noch mindestens ein halbes Jahr Wahlkampf bevorsteht.

Die Positionierung von SPD und Bündnis90/Die Grünen hat es anscheinend initiiert. Hatten diese doch in der vergangenen Woche - nach eingehenden Gesprächen mit den beiden Bürgermeisterkandidaten, Michael Stein (CDU) und Mario Loskill (Parteilos), jeder für sich mehrheitlich entschieden, sich für Loskill auszusprechen. Die FDP lässt da noch auf sich warten. (broeltal.de berichtete)

?Wollen SPD und Grüne mit Wählertäuschung das Rathaus erobern?? fragen sich die Christdemokraten. ?In Ruppichteroth treiben SPD und Grüne mit der Nominierung ihres Bürgermeisterkandidaten schon beim Start zur Kommunalwahl 2009 die Verdummung der Wähler erstmals auf die Spitze?, so Parteivorsitzender Martin Rösler in einer Pressemitteilung. ?Welche Höhepunkte dieser Art wird uns im Bröltal erst der wirkliche Wahlkampf der rot-grünen Initiative bescheren, das Rathaus in Schönenberg mit Rot-Grün zu besetzen?? Mit harten Bandagen geht die CDU gegen Loskill an. Man wirft ihm vor allem seine Tätigkeit als sachkundiger Bürger für die SPD im Ausschuss Jugend, Soziales und Familie vor. Auch, dass er bei der letzten Bürgermeisterwahl als Parteiloser auf dem Ticket der SPD fuhr. Schon damals wäre er angetreten, um das Rathaus zu erobern. Rot-Grün habe die gemeinsame Strategie schon länger abgestimmt, dies wäre aus den für sie ähnlich formulierten Presseerklärungen ersichtlich, argumentieren die Christdemokraten. Dem Wähler solle suggeriert werden, es handele sich beim rot-grünen Bürgermeisterkandidaten tatsächlich um einen überparteilichen Aspiranten um das wichtigste Amt in der Gemeinde, der für alle Bürger da und wählbar sein sollte, so Rösler. ?Es wundert uns nicht, dass er jetzt noch schnell, um den Schein der Überparteilichkeit zu wahren, aus der SPD-Fraktion ausgetreten und der SPD von der Parteifahne gegangen ist.? Die Christdemokraten sind der Ansicht, dass - wie bisher - die Gemeinde Ruppichteroth in Rat und Verwaltung klare Verhältnisse braucht. Sie bräuchte einen solide arbeitenden Rat mit einer ausgezeichneten Verwaltung. Die habe Bürgermeister Hartmut Drawz aufgebaut.

?Die Gemeindeverwaltung braucht gerade jetzt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen kaufmännisch erfahrenen und teamfähigen Manager an der Spitze. Er muss die Gemeindeverwaltung engagiert, wirtschaftlich kompetent und bürgernah führen und die Gemeinde glaubwürdig repräsentieren?, so die CDU. Diesen hätten sie im CDU-Kandidaten Stein gefunden. Stein ist kein Verwaltungsspezialist wie Hartmut Drawz.

?Ich habe nichts zu verheimlichen und bin offen für jedes Gespräch, das der interessierte Bürger mit mir führen möchte.? Sichtlich gelassen reagierte Mario Loskill auf die Anfeindungen seitens der CDU. ?Die SPD führt einen eigenen Wahlkampf, Bündnis 90/Die Grünen ebenso, und ich selbst als Parteiloser auch.? Dies bestätigt seine Unterschriftensammlung, die er als Parteiloser vorweisen muss und beim Wahlamt der Gemeinde Ruppichteroth abgegeben hat. ?Von den erforderlichen 150 Unterschriften habe ich 186 gesammelt. Und dies Querbeet von Bürgern jeder Altersgruppe und Couleur, ob schwarz, rot, gelb, grün oder auch parteilos. Vom normalen Durchschnittsbürger halt.? Michael Stein habe dies nicht gebraucht. 49 Ja-Stimmen auf der CDU-Mitgliederversammlung hätten ihm zur Nominierung als Bürgermeisterkandidat gereicht.



Politik, das bedeutet ein Minimum von Sachlichkeit, wusste schon Thomas Mann zu sagen. Das der Bürger, der jeden Tag von politischen Sensationsmeldungen überrollt wird, sich vielleicht ein wenig nach dieser verlorenen Sachlichkeit sehnt, scheint viel zu schnell aus den Augen zu entschwinden. Das man auch Kritik auf einer sachlichen Ebene führen kann, ist ebenfalls kein Geheimnis. Ja, es heißt Wahl?kampf?. Aber möchte der Bürger wirklich einen Kampf bis aufs Blut? Möchte er Eroberungen, wie zu Ritterszeiten? Oder hätte er viel lieber die Möglichkeit geboten, sich auf einer sachlichen Ebene mit den Menschen auseinanderzusetzen, die vielleicht die nächsten Jahre das Rathaus in ihrer Gemeinde führen, die Geschicke der Verwaltung leiten und für tausende Menschen verantwortlich sind? Sicherlich ist es schwer, das Erbe eines verdienten Hartmut Drawz anzutreten. Ob das Erbe ein christdemokratisches sein muss, oder ein parteiloses, rot-grün gestütztes sein kann, das entscheiden letztendlich die Bürger selbst am Tag der Wahl. Nicht die Parteien.

In der Gemeinde Ruppichteroth gibt es unzählbar viele mündige Bürger. Ob diese denn dann ein vermeintlich ?politisches Augenöffnen? auf diese Weise brauchen, das sei dahingestellt. Und in der Gemeinde Ruppichteroth gibt es zwei mutige junge Männer, Mario Loskill und Michael Stein. Sie sind bereit, sich für diese Gemeinde und ihre Bürger zu engagieren, sich den Wählerinnen und Wählern als Kandidat für das so wichtige Amt des Bürgermeisters zu präsentieren. Jeder auf seine eigene Art und jeder anders, vielleicht auch anders als der verdiente Hartmut Drawz. Allein die Entschlossenheit der beiden jungen Männer, sich einem Wahlkampf zu stellen - wie immer er auch ausgehen mag - verdient Respekt, Fairness und Wertschätzung. Von allen Seiten. Beide Kandidaten bewerben sich um ein Mandat auf Zeit, müssen für alle Bürger da sein. In dieser Zeit müssen sie beweisen, wie Ernst sie es mit ihrer Kandidatur gemeint haben. Das Urteil darüber werden dann zu gegebener Zeit wieder die Bürger fällen, ob den Parteien es gefällt oder auch nicht.

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