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Notfallübung des Kreisarchivs

Was tun, wenn Wasser im Magazin steht?

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Der Notfallverbund der Archive und Bibliotheken aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Bonn hat den Notfall geübt Konkret ging es darum, durchnässtes Archivgut zu bergen und anschließend so zu versorgen, dass es möglichst wenig Schaden nimmt. Zu der praktischen Übung in der Tiefgarage des Siegburger Kreishauses waren 16 Teilnehmer aus verschiedenen Institutionen gekommen. Foto: Markus Vieten (gelber Helm) vom Landschaftsverband Rheinland erklärt, wie nasse Pläne sicher geborgen werden können.

48 Stunden haben Archivare bei einem Wasserschaden Zeit, um durchnässte Akten oder Bücher in Folie zu verpacken und einzufrieren, bevor sie schimmeln. Sie zu föhnen oder auf die Heizung zu legen ist dagegen ein Fehler. Die wertvollen Stücke müssen professionell vakuumgefriergetrocknet werden. Für die Archiv-Retter hatte der Lanschaftsverband Rheinland schon vor einigen Jahren Notfallkisten zusammengestellt, die Einsatzmaterial für zwei Personen enthalten und mit einem Rollwagen schnell zum Auto transportiert werden können. In den Boxen sind Schutzausrüstung wie Helme, Overalls, Gummistiefel und Mundschutz, außerdem jede Menge Verpackungsmaterial, Lappen, Schwämme, ein Folienabroller und ein Werkzeugkoffer. All das war jetzt auch bei der ersten Übung der Akten-Retter im Einsatz.

Letzter Einsatz bei der Flutkatastrophe 2021

Nicht nur durch Unglücke, sondern auch durch Löschwasser bei Bränden kommt es zu Beschädigungen von Archivgut. Und das häufiger, als man vielleicht denkt. Zuletzt half das Archiv des Rhein-Sieg-Kreises dem Team in Swisttal. „Durch die Flutkatastrophe 2021 war auch das dortige Gemeindearchiv geflutet worden“, so Kreisarchivarin Claudia Maria Arndt. 97 Prozent des gesamten Materials konnten gerettet werden. Für die Notfallübung wurden zahlreiche Akten und Karten 24 Stunden lang gewässert.

Fachliche Unterstützung leistete die Werkstatt für Papierrestaurierung der Archivberatungsstelle des LVR. Zum Einsatz kamen unter anderem auch die sogenannten Notfallboxen, die von der Archivberatungsstelle des LVR an ausgewählte rheinische Kommunalarchive ausgegeben worden waren und die auch das Kreisarchiv vor einigen Jahren zur Verfügung gestellt bekam. Archive verwahren Kulturgüter und hüten die Schätze unserer Identität“, sagte Kulturdezernent Thomas Wagner am Rande der Übung.

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