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Zeit zum Einigeln

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Bei Artenschutz geht es nicht immer um den Regenwald und exotische Tiere: Fast die Hälfte der rund 76.000 Tier- und Pflanzenarten in Deutschland sind in ihrem Bestand gefährdet - unter ihnen auch der Igel. Im Herbst und Winter braucht der stachelige Zwerg besonderen Schutz. Dafür gibt der Rhein-Sieg-Kreis Tipps zur Herbstzeit.

Für Igel naht jetzt die Zeit des Winterschlafs. Anfang Oktober verschwinden die Männchen, es folgen die Weibchen, zum Schluss begeben sich die Jüngsten in das Versteck für die Überwinterung. Sie gehören zu den ursprünglichsten Säugetieren, den Insektenfressern, und sind mit den Spitzmäusen verwandt. Ihre Nahrung besteht aus Würmern, Schnecken, Asseln, Raupen, Käfern und anderen Insekten. Der Nahrungsmangel zur kalten Jahreszeit ist der Auslöser für den Winterschlaf.

Überwiegend leben sie in unseren Gärten und Wäldern, aber leider findet man sie auch immer wieder auf Straßen. Die Hauptfeinde sind heutzutage kaum mehr Tiere wie Eulen, Marder oder Füchse, sondern die Menschen, die durch Insektizide, Monokulturen, Besiedlung und Straßen die Lebensräume der Igel einschränken.

Igelgärten sollten offen gestaltet sein, das heißt, in Zäunen oder Mauern sollten Schlupflöcher für die Igel angelegt sein. Empfehlenswert ist eine reich strukturierte Bepflanzung (Wiese, Wildhecke, heimische Gehölze und Wildkräuter). Sind Holzhaufen im Garten angelegt, sollten diese ausreichend Hohlräume für ein Versteck und die Überwinterung der Igel besitzen. Auch Laub- und Reisighaufen können über Winter im Garten liegen gelassen werden, sie bieten Schutz für Kleintiere - nicht nur für Igel.

Teiche, sofern vorhanden, sollten flache Ufer haben und anderweitige Wasserbecken mit Ausstiegshilfen versehen sein. Das verhindert, dass Igel und andere hineingefallene Tiere ertrinken. Kellerschächte, Gruben und ähnliches sollten abgedeckt und gelegentlich auf hineingefallene Igel kontrolliert werden. Reisighaufen sollten in keinem Fall abgebrannt werden. Bei Aufräumungs- und Rodungsarbeiten wie beispielsweise beim Mähen oder Umgraben des Komposts im Herbst und Winter sollte man aus Rücksicht auf die schlafenden Mitbewohner vorsichtig sein.

Nähere Auskünfte zum Thema Igel erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241/132200.

Kommentare

  • Angie B.
    October 2, 2012 um 7:05 pm

    Sehr guter Hinweis bzgl. der Spitzmäuse. Die meisten Leute wissen ja leider nicht, daß diese mit Mäusen eigentlich nicht viel zu tun haben und reagieren - wie leider auch bei Mäusen oder Ratten - unnötigerweise hysterisch. Spitzmäuse sehen eher wie kleine Marder aus und werden auch gerne als das kleinste Raubtier Deutschlands bezeichnet.

     

    Hier noch ein Tip für außenliegende Kelleraufgänge:

    1 schmales Brett oder 1 Panäle an der Seite des Treppenaufganges sorgt dafür, daß Spitzmäuse, die in den Kellerschacht geraten sind, auch wieder rauskommen können. Sie sind nämlich mieserable Kletterer. Auch lebensrettende Schutznetze für Keller-Lichtschächte sind eigentlich ein Muss; regelmäßiges Kontrollieren reicht bei Minustemperaturen leider nicht aus.

     

    Zu den Igeln:

    Igel, die zu Winterbeginn bei Frost noch rumlaufen und weniger als 600 g wiegen, sollten überwintert werden. Wer die entsprechende Erfahrung hat, macht dies selber oder man bringt das Tier in die Igelstation, von denen es zum Glück recht viele gibt. Im I.-Net finden sich hier einige hilfreiche Links, wie Igelhilfe, etc..Verletzte oder kranke Tiere bringt man natürlich zum Tierarzt.

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