Szenen wie in einem Katastrophenfilm spielten sich am Dienstagabend im Industriegebiet Much-Bövingen ab. Weil ein Lastwagen eine unbekannte Chemikalie verloren hatte, wurde kreisweiter ABC-Alarm ausgelöst. Rund 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und unterer Wasserbehörde waren vor Ort, 17 Personen wurden unter Quarantäne gestellt. Am Ende konnte allerdings Entwarnung gegeben werden, die Chemikalie war harmlos.
Mitarbeiter der Firma "Thurn Produkte" hatten die Feuerwehr gerufen, weil ihnen die weiße und leicht schäumende Flüssigkeit auf der Straße und vor dem Werksgelände auffiel. Als die Mucher Wehrmänner den Stoff auch im Kreuzungsbereich der L 312 und L 360 fanden, wurde eine Schutzzone rund um das Industriegebiet bis zum Mucher Ortseingang gezogen. Die 17 Personen, die mit ihren Autos durch die Chemikalie gefahren waren, wurden festgehalten und von Rettungsdienst und Notarzt betreut.
Zur Unterstützung rückte die Feuerwehren aus Seelscheid und Overath an, aus Siegburg und Herchen kamen Messwagen, um die Chemikalie genauer zu bestimmen. Nach weiteren Recherchen bei der Firma Thurn, die der Lkw beliefert hatte, und Bestätigung durch Proben, stellte sich der Stoff als Säure AS3 heraus. Die wird zur Herstellung von Waschmittel und Duschgel verwendet und ist in hohen Konzetrationen ätzend. "Es waren aber nur geringe Mengen ausgetreten", sagte Einsatzleiter Markus Büscher. Es reichte, die Straße abzuspritzen, die Säure damit zu verdünnen und mit Bindemittel abzustreuen. Mehr als drei Stunden dauerte der Einsatz, so lange blieben auch die Menschen in Quarantäne.
Da der Lkw zunächst nicht aufzufinden war und seine Fahrt fortsetzte, fahndete die Polizei nach dem Brummi. Vermutlich konnte durch undichte Verschlüsse ein bisschen Säure austreten, das sich noch im Schlauch- und Leitungssystem des Lastwagens befand.
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