Während fragwürdige Promis im australischen Dschungelcamp um die Krone kämpfen, hat der Elferrat des Ruppichterother Turnvereins beim 58. Winterfest Döörper Originale in den Bacher Busch geschickt. Am Ende durfte Pastor Nies (Arno Schiefen) das Zepter nach Hause tragen. Noch auf der Bühne verkündete er, es dem Erzbistum Limburg zu spenden.
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Zunächst zogen "Palettenkönig" Ralf Helbing (Bastian Rosner), Stephen Lang (Christoph Schmidt) von der Gemeindeverwaltung und Zahnarztpraxen-Mitarbeiterin Angelika Stirnberg (Präsident Albert Brummenbaum) in das Camp ein. Während Helbing sich das Rauchen auch in der Halle nicht verbieten ließ und zwei Zigarettenstangen "Ernte 23" mitschleppte, kam Lang nicht ohne den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet "Bacher Busch I" aus. Stirnberg reiste mit vier Kilometern Zahnseide an. Verspätet und gestresst wegen unzähliger Lehrerkonferenzen und Abiturklausuren joggte Lehrer Klaus Steglich (Ralf Löbach) vorbei.
Beim ersten Voting, für das die Kandidaten ihre Privatnummern auf den T-Shirts stehen hatten, musste natürlich eine Frau dran glauben: Angelika Stirnberg trat zur Dschungelprüfung bei Dr. Bobtolic (Christian Willach), in Anlehnung an die Ruppichterother Ärztin Dr. Bartholic, an. Aus zwei mysteriösen Kisten musste Stirnberg Sterne herausholen. Aus der ersten kleinen, die von Helbing gehalten wurde, fischte sie den Stern ohne Probleme. Bei Stephen Lang, dessen Kiste über einen Meter lang war und bei den Zuschauern einige Assoziationen hervorrief, scheiterte sie. Als Trostpreis trat für die Campbewohner Schlagerstar Jürgen Drews (David Herrmann) auf. Dessen Livegesang war fast so schrill, wie die Moderation von Sonja Zietlow (Markus Neuber) und der Dschungel-Ikone Dirk Bach (Peter Rombach)
Lang und Stirnberg mussten das Camp verlassen, dafür zogen Pastor Karl-Josef Nies, Blue-Girls-Gründerin Erika Schnell (Uwe Flachsberger), Drews und die Baumarktangestellte Magdalene Brochhausen ein. Durch einen Streit zwischen der überzeugten Nichtraucherin Schnell und dem passionierten Raucher Helbing kamen die Campbewohner auf das "unvermeidbare Thema" Feuerwehr. Für einen kurzen Moment vergaß Nies das Beichtgeheimnis und plauderte aus dem Nähkästchen. Zur Lösung der Probleme habe er beim Erzbischof, dem Papst und sogar dem Herrgott angefragt: "Alles ohne Erfolg". Dann sei ihm die Idee gekommen, dass sich Bürgermeister Mario Loskill der Streitereien annehmen sollte. Nies Fazit: "Ich verrate da kein Geheimnis, es blieb ohne jeglichen Erfolg."
Bei der anschließenden Dschungelprüfung erkannte Pastor Nies seine "Schäfchen" nur am Geschmack des Weihwassers. Mettbrötchen schmeckte er bei Metzger Dirk Löbach. Bürgermeister Loskill erkannte er daran, dass das Weihwasser völlig ohne Geschmack war, weil der Rathauschef die Messe als erster verlassen hatte. Beim letzten Schälchen waren dagegen alle Geschmacksnoten vertreten. "Die Person muss immer zuletzt aus der Kirche gehen, das kann nur unser Spezialist für Messwein und Orgelspiel, der Stommels Uli, sein", sagte Nies.
Von den "Zwei echten Keerls" Markus Neuber und Arno Schiefen gab es diesmal eine Nachrichtensendung. Als Ulrich Deppendöörper und Klaus Kleber nahmen sie das Dorfgeschen auf die Schippe. So berichteten sie von einem Kamel, das aus dem Ruppichterother Staatszirkus auf dem ehemaligen Huwilgelände entlaufen sei und im Getränkemarkt 500 Liter Bier getrunken habe. "Aber Achtung! Nicht alles was zwei Höcker hat und betrunken ist, ist auch ein Kamel", warnten sie die Jecken in der Bröltalhalle.
Als besonderer Gast kam Ozzy Osbourne (Arno Schiefen) vorbei, der seinen Hit "Paranoid" auf die karnevalistischen Feinde aus Winterscheid umgetextet hatte. "Findet man honger Kuchem den Traditionskarneval noch so toll, bei der Sitzung ist die Halle trotzdem nur halbvoll", sang er.
In "Breaking News" ging es um den Metzger Dirk Löbach, der wegen Schlachtungen nach islamischen Vorschriften bald zum Muezzin ernannt werde. Der Ort Ahe sollte wegen seines "einladenden Autofriedhofs" und der "extravaganten Speisekarte" der ansässigen Gaststätte als Kulturgut ausgezeichnet werden.
Der Döörper Prätscher Hans-Peter Hohn betrat die Bühne nicht wie üblich mit seinem Gehstock, sondern mit einem drehenden Windrad. Bei dem Plan des Gemeinderates, 200 Meter hohe Windräder in der Nutscheid aufstellen zu wollen, hoffte er auf den "Widerstand und die Zivilvourage von Schwarzstorch and friends". Außerdem wünschte er sich, dass die Ratsmitglieder nicht auch noch auf die Idee kämen, den Ruppichterother Juliusstollen als Atommüll-Endlager auszuweisen.
Ziel seiner bitteren Satire waren natürlich auch die Winterscheider: Den in der Bevölkerung umstrittenen Ausbau der Kreisstraße 17 im Derenbachtal erklärte er kurzerhand zum "gesetzlich vorgeschriebenen Fluchtweg" aus dem Dorf.
Bei den Tanzgruppen des Ruppichterother Turnvereins hatte sich in dieser Session das Trainerkarrussel gedreht: Alle neuen Trainerinnen stammen aus der hauseigenen Garde Blue-Girls. Während die von Lara Nentwig und Kristina Räder übernommen wurden, betreuten Melanie Widmann und Jeannine van Eßen die Minifunken. Marie-Therese Schumacher und Natalie Widmann zeigten mit den Bröltalpänz einen Piraten-Showtanz. Bei den Blue-Girls gab es zudem männlichen Zuwachs: Robin Brummenbaum, Michael Kaufmann und Erik Feck gaben ihr Debüt als Tanzmajore.
Kommentare
Thomas F.
January 28, 2014 um 2:41 pm
Ein sehr schönes Winterfest haben die Organisatoren in diesem Jahr auf die Beine gestellt, gerne hätte die Band Mir 2 Die 2 um einiges länger spielen können. Vllt. übernehmen sie im nächsten Jahr ja das Finale.