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Der Wohnungsmarkt ist leergefegt

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Nicht nur in den großen Städten, auch in Ruppichteroth fehlt bezahlbarer Wohnraum. Und das, obwohl im Rhein-Sieg-Kreis im vergangenen Jahr der soziale Wohnungsbau mit rund 54 Millionen Euro gefördert wurde. Foto: Ein vom Rhein-Sieg-Kreis geförderter Neubau in der Schleeharth [Nicolas Ottersbach]

Insgesamt wurden 448 Wohneinheiten geschaffen, darunter 143 für Flüchtlinge. In Ruppichteroth wurden neun Wohneinheiten für Flüchtlinge gefördert, sie alle gehören zum Neubau in der Schleeharth. Dort hat ein Rösrather Unternehmer das ehemalige Café Seuthe gekauft, zum Teil abgerissen und erweitert. Daneben errichtete er ein Einfamilienhaus und ein Haus mit vier zusätzlichen Wohnungen, für die er keine Fördermittel erhielt.

"Ich bin mir sicher, dass ich auch diese Wohnungen vermietet bekomme", sagt er. Kein Wunder: Der Bedarf ist selbst in Ruppichteroth groß. Deshalb sieht er den Neubau als gute Altersvorsorge.

Suche nach Wohnungen ist schwierig

Für ein junges Paar, das vor kurzem wieder nach Ruppichteroth gezogen ist, gestaltete sich die Suche schwierig. "Am besten ist es, im Bekanntenkreis herumzufragen", raten sie. Rund drei Monate durchforsteten sie die Immobilienportale, wurden in Neunkirchen, Nümbrecht und Waldbröl fündig - aber nicht in Ruppichteroth. Mittlerweile sind sie jedoch umgezogen. "Von der Wohnung haben wir in der Kneipe erfahren."

Seit die Gemeindeverwaltung viele Wohnungen anmietet und auch Häuser kauft, um dort Flüchtlinge unterzubringen, ist der Wohnungsmarkt fast leergefegt. Das merkt auch der Immobilienmakler Sven Möller. "Es gibt viele Anfragen, aber kaum Angebote", erklärt Möller, der seit vielen Jahren in der Branche arbeitet.

Meist gelangten Mietobjekte gar nicht in den Markt, sondern würden unter der Hand vergeben. Zum einen, weil oftmals genug Interessenten im Bekanntenkreis gebe. "Zum anderen sparen sich Vermieter die Maklercortage, die sie wegen einer Gesetzesänderung mittlerweile selbst zahlen müssen und nicht mehr zur Hälfte oder sogar ganz auf den Mieter umlegen können", so Möller.

Fünf Euro pro Quadratmeter

Die Knappheit schlägt sich auch in den Mieten wieder. Nach Möllers Einschätzung liegt die Durchschnitts-Kaltmiete in Ruppichteroth bei rund fünf Euro pro Quadratmeter. "In den Außenorten ist es auch schonmal weniger." Es gibt aber auch Objekte, bei denen bis zu acht Euro fällig werden.

Möller ist der Ansicht, dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt wieder entspannen wird. "Dieses Auf und Ab gab es immer", sagt Möller. Allerdings sei Ruppichteroth in den vergangenen Jahren immer attraktiver geworden, zum Beispiel durch den Bau des Huwil-Centers und die Sekundarschule. "Es gibt viele Anfragen von jungen Familien."

Kommentare

  • f.friedel kramer
    February 7, 2017 um 1:57 pm

    Wohne in Winterscheid, zahle für eine 56m² 2-Zimmerwohnung 410€ Kaltmiete, muss allerdings sagen, das Objekt wurde energetisch saniert, d.h. Fassendämmung 160mm und Gas-Einzelbrennwerthermen, gegenüber bei Einzug 2010 Nachtspeicherheizung und keine Aussendämmung, 240er ks Mauerwerk, Innen- und Aussenputz, Bj. 1966.

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