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Erinnerung an NS-Opfer: Sechs "Stolpersteine" für Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Der Gemeinderat hat dafür gestimmt, dass in Ruppichteroth „Stolpersteine“ verlegt werden dürfen. Die quadratischen Messingtäfelchen sollen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Foto: Sekundarschüler bei einer historischen Führung vor der alten Ruppichterother Synagoge [Nicolas Ottersbach]

Es war eine Lesung, die die Ruppichterother Sekundarschüler motivierte: Das Buch „Mein Leben nach Auschwitz“ von Rachel Grünebaum bewegte die Schüler der oberen Klassen so sehr, dass sie beschlossen, auch in Ruppichteroth mit „Stolpersteinen“ an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Die Messing-Pflastersteine des Künstlers Gunter Demnig gibt es bereits in ganz Deutschland. Sie sollen an diejenigen erinnern, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Selbstmord getrieben wurden. Die meisten von ihnen waren Juden.

Wie der Heimatforscher Wolfgang Eilmes, der das Projekt mit initiiert hat, herausfand, lebten damals 50 Juden in der Gemeinde. 23 der von ihnen wurden deportiert und ermordet. Nur 17 jüdische Mitbürger entkamen in die USA, zwei nach Israel.

Spenden für sechs Stolpersteine

Von den diesen Schicksalen erfuhren auch die Sekundarschüler und ihre Lehrerin Beate Salz. In den vergangenen Monaten sammelten sie Spenden für zwei „Stolpersteine“ – insgesamt 240 Euro. Wie Eilmes berichtet, kommt das Geld für vier weitere Mahnmale unter anderem von Nachfahren eines aus Ruppichteroth in die USA entkommenen Juden. Zudem spendete auch die evangelische Kirchengemeinde Ruppichteroth für einen Stein.

Eilmes und Salz erklärten der Ratsmitgliedern, wie wichtig es sei, sich mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen – gerade wegen der aktuell aufkeimenden rechtsradikalen Tendenzen. Bürgermeister Mario Loskill lobte das Engagement der Schüler und von Eilmes: „Ich bin sehr stolz, dass diese Initiative aus der Bürgerschaft kommt.“

Kommentare

  • Micha vom Nutscheid
    October 29, 2018 um 9:41 pm

    Gegen das Vergessen zu arbeiten ist eine gute Sache. Weiter so.

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