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Evakuierung dauerte bis in die Nacht

Von Nicolas Ottersbach | | Blaulicht

"Achtung, Achtung", hallte es durch die Wohngebiete um das Eitorfer Gewerbegebiet. Schon wieder hieß es Gasalarm in dem Betrieb, der am Freitag durch einen Brand verwüstet worden war. Ermittler der Kriminalpolizei und das THW hatten am Dienstagmorgen auf dem Gelände sechs hundert Kilogramm schwere Sauerstoffflaschen gefunden, die stark beschädigt worden waren. Dadurch hätten sie jederzeit explodieren können. Für die Bergung mussten rund 800 Anwohner evakuiert werden. 220 Helfer waren im Einsatz.

Im Krisenstab hatte man unter der Leitung des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Dietmar Klein nach mehreren Sitzungen einen Plan entwickelt, um das Risiko bei der Bergung zu minimieren. Ein ferngesteuerter Roboter sollte die sechs Flaschen hinter einen Sprengschutzwall bringen und dann mit einer Pressluftsäge öffnen.

Um 2:15 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden: Alle Flaschen waren aufgesägt. In nur zwei von ihnen war noch Sauerstoff enthalten, der beim aufsägen einfach austrat. Rund drei Stunden dauerte der Robotoreinsatz.

In 300 Metern Umkreis um räumte eine Hundertschaft der Polizei die Häuser und Straßen, alle Zuwege wurden blockiert. Im Radio und durch Sirenenalarm wurde die Menschen über die gefährliche Lage informiert. In der Grundschule Alzenbach richteten die Rettungdienste ein Notlager ein. Für die Klasse 4a der Grundschule Alzenbach war der Abend besonders aufregend. Sie hatten im Hinterhof ein Zelt aufgebaut, um in ihrer Schule zu übernachten. "Dann kam plötzlich die Polizei, das war ziemlich spannend", sagt der zehnjährige Poul-Phillip.

Aus den umliegenden Rettungswachen wurden Nahrungsmittel geordert, die für Notfälle immer eingelagert sind. Ein umgebauter Bus sollte als Großküche dienen. Mit hundert Menschen rechnete man. Tatsächlich kamen nur acht ältere Nachbarn, die restlichen waren wohl bei Freunden und Bekannten untergekommen.

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