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Ex-Feuerwehrchef Müller wehrt sich

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Lange hat Claus Müller geschwiegen, um nicht "noch mehr Öl ins Feuer zu gießen". Jetzt, nachdem der Gemeinderat seine Amtszeit als Wehrleiter der Ruppichterother Feuerwehr nicht verlängert hat, äußert er sich erstmals zu den Vorgängen der vergangenen Monate. "Menschlich hat mir das alles sehr weh getan", sagte Müller. Von Bürgermeister Mario Loskill, der bis Ende April noch zum ihm gehalten hatte, fühlt er sich im Stich gelassen. Er bezieht auch Stellung zu den Anschuldigungen seiner fachlichen und sozialen Kompetenz seitens der Ausgetretenen.

In einer Erklärung listet Müller all die Fehltritte auf, die ihm auch während der Mediation von den ausgetretenen Kameraden vorgeworfen wurden. Dass er als Wehrleiter in Einsätzen selten das Kommando gehabt hätte, kontert Müller mit Verweis auf die Einsatzlisten. Die Behauptung, er habe den Kommandowagen für private Zwecke missbraucht sei nicht richtig. "Monatlich bezahle ich für das Fahrzeug, Privatfahrten werden genau abgerechnet", sagte er. Haltlos sei die Kritik an dem 47-Jährigen, sein Mandat im Gemeinderat sei mit der Funktion bei der Feuerwehr nicht zu vereinbaren. Auch übe er nicht "zahlreiche" Ehrenämter aus, sondern sei lediglich ehrenamtlicher Richter am Landgericht Bonn. Die Mediation sei zudem von den Ausgetretenen abgebrochen worden.

Müller wurde auch ein an den Bürgermeister gerichteter Brief des Rhein-Sieg-Kreises vom 29. April zugespielt. Daraus geht hervor, dass Loskill "rechtliche Hinweise, wie die Tätigkeit des kommissarischen Wehrführers vorzeitig beendet werden könne", erbeten hat. Loskill habe darauf verwiesen, dass er nach der erfolglosen Mediation zum Entschluss gekommen sei, der Brandschutz in Ruppichteroth könne langfristig nur mit einem Wechsel in der Führung gesichert werden. Aus diesem Grund habe er Müller zum Rücktritt aufgefordert. "Diese Wende hat mich am tiefsten getroffen", so Müller. Schmerzlich sei auch, dass sich "Menschen in der Gemeinde von mir und meiner Familie abwenden."

Nach über 30 Jahren aus der Feuerwehr auszutreten, kommt für ihn nicht in Frage. Er habe nichts Unrechtes getan, dass solch einen Schritt rechtfertigen würde. Müller möchte seine rund 70 verbliebenen Kameraden, die ihm in der schwierigen Zeit den Rücken gestärkt haben, nicht im Stich lassen. "Da fließt zu viel Herzblut rein."

Kommentare

  • Gerd Faßbender
    May 20, 2013 um 12:29 pm

    Herzlichen Glückwunsch :-( ist das die neue Kultur der Achtsamkeit und Kameradschaft in der Feuerwehr? Daß Politiker mitunter mehr an ihren Ratsstuhl denken, mag vielleicht sein, aber das Mitbürger, die ehrenamtlich ihre Freizeit opfern und ihr Leben im Einsatz riskieren um andren Mitbürgern aus Notlagen zu helfen, so öffentlich an den Pranger gestellt werden ist das allerletzte.

     

    Jeder Mitbürger der auch nur einen Ton gegen Claus Müller sagt, sollte sich lieber mal fragen was habe ich persönlich ehrenamtlich je für die Mitbürger der Gemeinde getan? Ich möchte nicht das Amt des neuen Wehrleiters in Ruppichteroth übernehmen! Der neue Wehrleiter wird immer mit Klaus Müller verglichen und steht immer im Fokus der Öffentlichkeit und der Kameraden. Wir werden sehen, ob die Initiatoren dieser Entwicklung allen gerecht werden.

     

    Viel Erfolg. G. Faßbender (ehem. Feuerwehr Much)

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