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Mario Rödder berät eine Kunden beim Weihnachtsbaumkauf

Frische Weihnachtsbäume aus Ruppichteroth und Bio-Gewächse aus dem Sauerland

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Zum Weihnachtsfest gehört ein Baum und die Auswahl ist groß. In Ruppichteroth bekommt man das Grün sogar frisch von der Schonung, die meisten Bäume stammen jedoch aus dem Sauerland. Fotos: Mario Rödder berät beim Weihnachtsbaumverkauf. Aber auch bei Eymold in Schönenberg und bei Klaus Peter Bickenbach erhält man Bäume. [Nicolas Ottersbach]

Es ist eine kleine, grüne Armee, die an der Hänscheider Schmelztalstraße steht. Feinsäuberlich aufgereiht ist sie. Und sie hat so etwas wie einen General: Mario Rödder. Mit Mundschutz und in Garten-Landschaftsbauer-Uniform schreitet er die nadeligen Soldaten ab, die er mit seinen Mitarbeitern zuvor auf die Metallständer gespießt hat. Adrett sollen sie aussehen, wenn die Kundschaft kommt.

Die kommt, und zwar in Scharen. "Über den Tag verteilt waren sicherlich 70 Leute hier", erzählt er am vergangenen Samstag. Sonst waren es nur um die 20 - er vermutet die Corona-Pandemie als Treiber. "Mancher scheint Angst zu haben, dass er keinen Weihnachtsbaum mehr bekommt. Aber es sind genug da, auch in den kommenden Tagen." Rödder hat vorgesorgt: Biobäume und speziell gezüchtete Gewächse, vom kleinen Wohnzimmerbaum bis zur großen Tanne. Dieses Jahr darf er erstmals den Baum in der Schönenberger Kirche aufstellen. Vier Meter groß, sozusagen eine Sonderanfertigung. "Für den normalen Kunden ist das natürlich eher nichts."

Ob ein Baum das Prädikat "Bio" erhält oder nicht, ist auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Dafür muss Mario Rödder zwischen die Äste packen. "Bio-Bäume wachsen so, wie sie von Natur aus wachsen, in einem Stück durch." Dafür sind sie nicht ganz so dicht wie ihre aufgehübschten Brüder. "Die werden immer mal wieder abgeklemmt, wodurch sie mehr in die Breite gehen und buschiger sind. Das erkennt man an den kleinen Vernarbungen am Stamm", erklärt Rödder. Pro Jahr entsteht ein Ast-Ring, eine zwei Meter hohe Tanne braucht etwa sieben Jahre.

Die frischesten Bäume aus Ruppichteroth

Einer, der den Bäumen beim Wachsen zusehen kann, ist Klaus Peter Bickenbach. Rund um seinen Hof an der Friedensstraße in Ruppichteroth stehen seit Jahrzehnten immer neue Tannen, die dann den Weg in die Wohnzimmer finden - von ihm gesetzt und meist auch gefällt. Die Bäume, die fällig sind, lehnen dann in der Einfahrt und sind zum Abholen bereit. Die Schonung direkt vor der Tür bietet einen einmaligen Service. Denn der Weihnachtsbaumkauf ist stets eine langwierige Angelegenheit und es wird immer der perfekte Baum gesucht. Wenn der nicht unter den bereits ausgestellten ist, geht Bickenbach am selben Tag auf die Wiese und sägt einen frischen Baum ab, der den Kunden am besten gefällt.

Fichten riechen besser

Die wohl größte Auswahl an Bäumen hat in Ruppichteroth Eckhard Eymold. "Am häufigsten verkaufen wir Nordmanntannen, weil die nicht so schnell die Nadeln verlieren", sagt er. Bei der klassischen Fichte, die er ebenfalls anbietet, sei das anders. "Sie riecht dafür aber viel besser, das ist der ursprüngliche Weihnachtsbaum. Den stellt man sich aber meistens nur draußen hin."

Sonst hat Eymold an einem Adventswochenende immer zu einem kleinen Markt mit Büdchen und Nikolaus eingeladen - das fällt wegen Corona nun alles aus. "Wenn wir Glühwein ausschenken würden, ist die Gefahr einfach zu groß, dass die Leute zusammenstehen", erzählt er. Das Geschäft sei aktuell sehr hastig: Die Kunden kommen schnell vorbei, suchen sich draußen einen Baum aus und sind dann auch schon wieder weg.

Damit der Baum möglichst lange hält, empfiehlt Mario Rödder, ihn in Wasser zu stellen und die Rinde am unteren Stammende anzukratzen. "Dadurch kann der Baum das Wasser besser aufnehmen." Ewig bleiben die Nadeln dennoch nicht an den Ästen. "Eine Tanne gehört eben nicht in die Wohnung. Dort ist es viel zu warm und zu trocken."

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